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Ende gut - alles gut

von Andrej Schwabe, 14.08.2001

Fortsetzung des ersten Teils nun mit einer VOY- und einer DS9-Geschichte.

Handlung:
Die VOY-Geschichte ist kurz vor dem Pilotfilm angesiedelt und beschäftigt sich mit den Maquis, die in den Badlands - wie wir alle wissen - ein ideales Versteck gefunden haben.

Die DS9-Geschichte bringt die Rahmenhandlung um die mysteriöse Strahlenkrankheit zu Ende und der Leser trifft noch einmal auf Romulaner.

Kritik:
Leser der Kritik zum ersten Teil können sich sicher gut vorstellen, mit welcher Motivation ich an den zweiten Teil herangegangen bin. Umso erfreulicher dann die ersten Seiten und später dann das ganze Buch.

Die VOY-Geschichte ist sehr charakterbetont erzählt, Susan Wrights Augenmerk liegt dabei weniger auf der Handlung, was durchaus eine willkommene Abwechslung zu den Actionstorys sonst ist. Vor allem habe ich noch in keinem VOY-Roman oder in irgendeiner TV-Episode erlebt, dass die Crewmitglieder so intensiv erzählt und beschrieben wurden, dass sie fast schon lebendig vor einem stehen. Es ist einfach sagenhaft, wie reell die Charaktere wirken können, wenn sich der Autor wirklich anstrengt und Liebe in sie hineinsteckt.
Um nur mal ein Beispiel zu nennen für eine gelungene Szene: Paris sitzt als soeben aus der Strafkolonie Entlassener mit Gul Evek, der gerade sein Schiff und damit seine Militärkarriere verloren hat, in einem Beobachtungsraum. Beide reden miteinander, ohne sich auch nur ein Stück zu kennen, teilen aber letztlich ähnliche Probleme (kurz gesagt eine Art von Ausgestoßensein) und ein wunderbar geschriebenes Gespräch entwickelt sich...
Die VOY-Geschichte ist aber auch gleichzeitig eine, deren Handlung selbst nicht so umwerfend ist, sich aber sehr gut in das Muster einfügt, das durch den Pilotfilm und diverse Folgen gegeben ist. Das erinnert auf positive Weise an Peter David, der ebenfalls in seinen Romanen sehr oft Bezüge zu TV-Episoden zieht.
Ein perfekter Abschluss ist das Ende, das einfach mitreißend erzählt, wie die Voyager in den Delta-Quadranten gezogen wird.

Dass die VOY-Charaktere wohl Susan Wrights Lieblinge sind, belegt die DS9-Geschichte. Zwar sind auch hier die Anspielungen auf Episoden und Charaktere zahlreich und gelungen (Dukat und Weyoun, das Baby der O'Briens, Odos Kind, Bashirs Doppelgänger usw.), dennoch fehlt das gewisse Etwas, das die VOY-Geschichte auszeichnet. Die Charaktere sind langweiliger, man merkt schnell, dass Wright nicht mit derselben Leidenschaft herangegangen ist.
Auch die Handlung ist nicht weiter prickelnd, weil schon nach kurzer Zeit klar ist, dass alles auf eine Konfrontation Föderation-Romulaner hinausläuft.

Fazit: Eine Fortsetzung, die ihren Vorgänger meilenweit hinter sich lässt und ohne große Einschränkungen empfehlenswert ist. Wright spielt alles aus, was geht: Kürze, Spannung, Badlands, Charaktere!

(gandalf)

Infos:
Titel: Die Badlands 2 (The Badlands 2)
Autor: Susan Wright
Erscheinungsjahr: Deutschland: 2001, USA: 1999
Deutsche Übersetzung von Andreas Brandhorst
Preis: 15,55DM (7,95€)
Wilhelm Heyne Verlag, München

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