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Interview mit Marion Klocke

Von Malte Kirchner und Florian Purucker

DSi: Marion Klocke, Sie haben Aufregung in das Fandom gebracht. Eine neue Convention haben sie kürzlich angekündigt und das sorgte bei Veranstaltern anderer Conventions und Fans gleichermaßen für Aufsehen. Haben Sie das erwartet?
M. Klocke: Von gewissen Personen schon, von anderen nicht. Also es gibt Leute, von denen man sich das schon gedacht hat.
DSi: Wer wäre das zum Beispiel?
M. Klocke: Das kann man sich denken. Leute, die irgendetwas in den Raum stellen ob es sie nun wirklich interessiert oder auch nicht, aber sie stellen es in den Raum und zwar in einer Wortwahl, bei der andere dann gleich das Schlimmste denken und darauf anspringen.
DSi: Drei Gründe, die Ihrer Meinung nach für einen Besuch der Vulcan Convention sprechen?
M. Klocke: Wir machen das Gleiche wie andere Cons oder versuchen es zumindest, natürlich nicht mit so vielen Stars oder mit so berühmten Stars, aber dafür bemühen wir uns mehr darum, dass die Fans sich miteinander beschäftigen und nicht nur hingehen, sich die Leute ansehen, die ganz Großen, sondern sich auch unterhalten und miteinander feiern und einfach mehr Kontakt miteinander haben.
DSi: Warum sollen sich Fans, die nur eine Con im Jahr besuchen gerade für Vulcan Con entscheiden? Welche Argumente sprechen für Ihr Angebot?
M. Klocke: Das muss dann jeder selbst wissen ob er lieber auf eine Veranstaltung mit vielen Schauspielern geht oder auf eine, auf der er feiern kann.
DSi: Viele fragen - und diese Frage ist nicht unberechtigt - wer ist denn eigentlich Marion Klocke? Können Sie uns etwas zu Ihrer Person sagen?
M. Klocke: Wenn man etwas anfängt, kennt einen selten jemand. Vor zehn oder zwölf Jahren als die FedCon angefangen hat, kannte die Veranstalter auch keiner. Das ist letztes Jahr bei der Galaxy Con dumm gelaufen, da habe ich noch mit anderen zusammengearbeitet, die jetzt auch selbst etwas machen, mit denen ich aber auch ab und zu noch Kontakt habe. Damals kamen dann persönliche Gründe von mir dazu, dann mussten wir absagen um nicht irgendetwas zu riskieren, um zu vermeiden dass die Leute hinterher kein Geld bekommen. Wir haben alles zurückgezahlt, die angemeldeten Personen waren zwar enttäuscht, was ich auch verstehen kann, aber insgesamt lief alles geregelt ab; es hat jeder bekommen, was ihm zustand.
DSi: Wie wird man denn Convention-Veranstalter? Was war für sie der Grund, zu sagen: "Ich veranstalte jetzt eine Convention"?
M. Klocke: Ich besuche schon seit Jahren Conventions, auch in den USA, wo ich letztes Jahr war und da kam mir die Idee es selbst einmal zu versuchen, weil ich "Star Trek" Fan bin und sehr gerne organisiere. Was dann letztendlich daraus wird, kann man nie vorher sagen.
DSi: Wie lange sind Sie schon Fan?
M. Klocke: Seit ich fünf bin. Da muss ich jetzt zurückrechnen. Das müssten 16 Jahre sein, ja. Also doch schon etwas länger.
DSi: Dann wurde William Shatner angekündigt, eigentlich ein Erfolgsgarant. Zuviel des Guten?
M. Klocke: Nein. Das war alles wunderbar mit den Gästen und wir hatten auch noch Robert Picardo und wir standen in wunderbarem, sehr verständnisvollem Kontakt. Dann hatte ich persönliche Probleme und dachte zuerst ich könnte das noch hinbekommen, aber das habe ich dann doch nicht geschafft und da ich dann nicht mehr die Zeit gehabt hätte um mich sieben Tage die Woche damit zu beschäftigen, habe ich lieber abgesagt. Denn man braucht dafür wirklich sehr viel Zeit, die ich nicht hatte und darunter litt die Werbung und das war dann zu kurzfristig.
DSi: Unterstützt wurden Sie damals von Dennis Vollmer und Silvia Blumberg. Sind die beiden beim Neuversuch wieder mit von der Partie?
M. Klocke: Nein. Privat kennen wir uns, aber mit der Con haben sie nichts zu tun.
DSi: Eine Convention ist gescheitert. Woher nimmt man die Motivation, weiter zu machen?
M. Klocke: Es ist mein persönlicher Traum soetwas zu machen und damals ist es wirklich dumm gelaufen. Ich habe zwar viele Fehler gemacht, aber ich denke es waren nicht so viele, dass man sagen könnte es ist daran gescheitert oder daran, dass ich es nicht kann, sondern es sind wirklich sehr viele dumme Zufälle zusammen gekommen. Darum habe ich mir gesagt, man muss es nochmal riskieren und dabei versuchen nicht die gleichen Fehler zu machen wie letztes Jahr, wie Fehler in der Werbung und der Fehler die Con so kurzfristig anzukündigen.
DSi: Werden Sie in Ihrem Vorhaben von anderen unterstützt?
M. Klocke: Insgesamt sind wir zu viert. Das steht auch auf der Seite. Allerdings geht davon einer bedauerlicherweise in zwei Monaten weg, weil seine Frau ein Kind bekommt und ihm dann die Zeit fehlt. Dann sind wir vorübergehend zu dritt, aber zwei andere Leute haben sich informiert und würden unter Umständen mitarbeiten. Vielleicht klappt das ja, denn Leute, die sich dafür interessieren und mitmachen wollen, kann man immer gebrauchen.
DSi: Was ist aus der Star & Dragon Company geworden, die sich für die Galaxy Con verantwortlich zeichnete?
M. Klocke: Die habe ich damals abgegeben, die hat jemand anderes übernommen. Damit habe ich überhaupt nichts mehr zu tun. Was daraus jetzt geworden ist, weiß ich nicht. Ich hatte die damals an einen Mitarbeiter abgegeben und er hatte sie komplett übernommen, was daraus geworden ist, weiß ich nicht.
DSi: Veranstalten Sie die Convention dann nunmehr privat?
M. Klocke: Die mache ich privat. Welche Firma sollte ich angeben? Ich könnte zwar eine Firma dafür gründen, aber das wäre letztendlich auch Blödsinn, weil davon dann immer etwas bestehen muss und wenn man dann nicht wirklich etwas macht, ist das auch irgendwo falsch.
DSi: Schreckt da nicht das wirtschaftliche Risiko ab? Was, wenn das Vorhaben misslingt?
M. Klocke: In diese Con stecke ich eine gute Summe und wenn etwas daneben geht, habe ich diese Summe verloren, aber ich hoffe doch, dass ich zumindest auf Null komme. Mit Gewinn rechnet zwar keiner von uns, aber wir hoffen, dass wir auf Null kommen und nicht am Ende alle arm dastehen.
DSi: Macht es die Vergangenheit mit der Galaxy Con schwerer, die Vulcan Convention zu veranstalten?
M. Klocke: Ja und nein. Bei den Leuten, die sich damals angemeldet hatten, erwarte ich keine Schwierigkeiten, denn die hatten sich auch nachträglich noch sehr positiv und verständnisvoll geäußert. Von gewissen anderen Kreisen wird meiner Meinung nach schon viel Negatives kommen.
DSi: Wie viele Gäste werden erwartet?
M. Klocke: Wir haben ein sehr kleines Hotel, in dem es ohnehin nur eine begrenzte Anzahl an Sitzplätzen gibt und wir rechnen mit 500 bis 600 Besuchern. Es ist zwar Platz für mehr, aber man rechnet lieber mit weniger.
DSi: Gibt es Sponsoren?
M. Klocke: Ja, wir verhandeln mit verschiedenen Leuten. Die sind nicht wirklich bekannt, es sind Radiosender und Zeitungen aus der Region. In Sachsen-Anhalt gab es bisher noch keine Con, aber die werden uns in Sachen Werbung unterstützen.
DSi: In den Geschäftsbedingungen heißt es, die Convention könne verlegt werden, ohne dass der Käufer einer Karte vom Kauf zurücktreten kann. Fürchten Sie nicht, dass das einige Käufer abschrecken wird?
M. Klocke: Das ist nur ein obligatorischer Satz. Wirklich verschieben können wir die Convention ja nicht, ich könnte das auch ändern, das wäre kein Problem. Es geht nur darum, den unwahrscheinlichen Fall abzudecken, falls das Hotel abrennen sollte oder überflutet wird. Normalerweise wird die Convention nicht verlegt. Das ist wirklich nur für den Notfall, falls eine Katastrophe eintritt. Ansonsten würde man ohne feste Zusage auch gar kein Hotel bekommen.
DSi: Auf die erste Ankündigung folgte der erste Schreck: Die Homepage war noch nicht fertig gestellt. Woran lag es?
M. Klocke: Von uns hat niemand wirklich gute HTML-Kenntnisse und die Seite war eigentlich noch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, sondern nur für unsere Sponsoren, damit wir denen etwas vorweisen konnten. Das war eine sehr simpel gestaltete Seite, bei der wir auf einige Fehler hingewiesen wurden, die wir bei der neuen Seite auch gleich korrigiert haben. Die alte Seite gibt es inzwischen nicht mehr und enthält nur noch eine Weiterleitung auf unsere Domain. Ich denke es dürfte jetzt alles soweit korrekt sein. Wir haben alle Fehler behoben, ein paar Kleinigkeiten mag es vielleicht noch geben, aber alles was vorher fehlte, z.B. ein Impressum ist nun vorhanden.
DSi: Es gab das Gerücht, Sie hätten Schwierigkeiten mit Ihrem Webmaster gehabt. Ist das wahr?
M. Klocke: Wir hatten jemanden über das Internet kennen gelernt, der hatte uns gesagt, er könnte das alles so wunderbar und es sollte vom Aussehen her auch nichts Weltbewegendes werden, aber dann hatte die Seite so viele Fehler. Wir haben sie leider nicht rechtzeitig bemerkt, weil wir im Urlaub waren, aber gleich im Anschluss haben wir diese Seite vom Netz genommen und eine neue erstellt.
DSi: Fürchten Sie dadurch einen Image-Verlust?
M. Klocke: Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, es war ein Fehler, aber schließlich wollen die Besucher nicht die Homepage kaufen, sondern zur Con gehen.

- http://www.vulcan-con.de

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