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  1.18 Gesetze der Jagd  
  Rogue Planet  
 

von Sebastian Däs

 
 
 

Episodenbeschreibung

Die Crew entdeckt einen einsamen Planeten, der ohne Sonne durchs All treibt. T'Pol bezeichnet ihn als "Ausreißer" und entdeckt auf der Oberfläche eine Energie-Signatur, die zu einem Schiff gehört. Man kann jedoch keine humanoiden Lebenszeichen empfangen. Normalerweise müsste der Planet eine Eiswüste sein, doch durch Gase und Vulkane haben sich an einigen Stellen Oasen gebildet. Captain Archer stellt ein Außenteam zusammen und erkundet mit Hoshi, T'Pol und Reed den stockdunklen Dschungel auf der Oberfläche. Mit Nachsichtgeräten ausgestattet nähert sich die Gruppe dem Schiff und entdeckt dabei ein verlassenes Lager. Reed und T'Pol erkunden den weiteren Dschungel in der Umgebung, als sie plötzlich von unbekannten Gestalten zu Boden geworfen und zurück ins Lager gebracht werden.

Dort hat Archer mittlerweile Damrus, den Anführer der Fremden, getroffen. Seine Rasse nennt sich Eska und man lädt das Außenteam zu einem gemeinsamen Essen ein, bei dem man sich näher kennen lernt. Die Eska sind Jäger und verfolgen eine lange Tradition ihrer Rasse, sie versuchen mit modernen Hilfsmitteln wie Infrarot-Geräten eine Tierspezies auf dem Planeten zu erlegen. Lieutenant Reed ist neugierig und bittet Archer um die Erlaubnis an der Jagd teilzunehmen. Der Captain willigt ein und Reed verspricht nichts zu töten.

Nachdem man Hoshi zur Enterprise zurück gebracht hat, kommt Commander Tucker mit Camping-Ausrüstung zurück ins Camp, wo alle an einem Lagerfeuer sitzen. Aufgrund der bevorstehenden Jagd legen sich die Eska und Malcolm schon schlafen, am Ende ist nur noch Archer am Feuer. Als er etwas einnickt hört er plötzlich eine Stimme, die seinen Namen ruft. Er sieht sich um und erkundet mit einer Taschenlampe die Umgebung, als ihn die Stimme erneut ruft. In der Finsternis erkennt er zwischen den Büschen eine Frau, die jedoch schnell flieht, als er die Taschenlampe auf sie richtet.

Archer berichtet später im Lager von seiner Erfahrung, doch keiner glaubt ihm. Besonders Damrus meint, dass es doch ziemlich unwahrscheinlich ist, wenn eine menschliche Frau in einem Nachthemd hier herumspaziert. Der Captain bleibt jedoch weiter bei seiner Behauptung und meint, die Frau irgendwo schon mal gesehen zu haben.
Später bereiten sich die Eska und Malcolm auf die Jagd vor. Da die Tierspezies nicht ausgerottet werden soll, ist die Jagd nur an vier Tagen im Jahr erlaubt und als Jäger sieht man eine Erlaubnis als besondere Ehre an. Archer und der Rest des Außenteams untersuchen derweil die vulkanischen Quellen. Der Captain entfernt sich von seinen Offizieren etwas und entdeckt im Dschungel erneut die Frau, doch diesmal hat er die Chance sie von Nahem zu sehen und mit ihr zu reden. Sie bittet ihn um Hilfe und hat vor irgendetwas Angst. Archer ist erstaunt weil die Frau ihm noch immer bekannt vorkommt, doch im nächsten Augenblick ist sie wieder verschwunden.

Reed jagt in der Zwischenzeit mit den Eska einem Tier hinterher, als Damrus eine andere Lebensform entdeckt und sich mit einem seiner Männer abkapselt. Einer der Jäger wird jedoch von dem Tier angefallen und man bringt ihn verletzt ins Lager zurück. Archer bietet an, ihn von Doktor Phlox behandeln zu lassen und die Eska willigen schließlich ein.

Auf der Krankenstation behandelt Phlox den verletzten Jäger und meint zu Trip, dass er in einigen Stunden wieder gesund ist. Er hat jedoch Gene des außerirdischen Angreifers analysiert, die sich in einem molekularen Fluss befinden.
Auf dem Planeten kehrt Archer in die Wildnis zurück und trifft erneut auf die Frau. Sie erzählt ihm, dass sie zu der Rasse gehört, die von den Eska gejagt wird. Sie können jede Gestalt annehmen und durch ihre telepathischen Fähigkeiten hat sie sich in diese Frau verwandelt. Zurück im Lager befragt der Captain die Eska danach. Sie bestätigen, dass sie die Formwandler jagen und sie durch ein chemisches Sekret entdecken können, das die Wandler aussondern wenn sie Angst haben.

Auf der Enterprise beschließt Archer den fremden Formwandlern zu helfen. T'Pol ist zunächst dagegen, doch der Captain beauftragt Doktor Phlox eine Möglichkeit zu finden, um die chemische Signatur zu unterdrücken. Dadurch könnten die Eska die Formwandler nicht mehr orten und eine Jagd wäre sinnlos.
Während man wartet unterhalten sich Trip und der Captain in der Messe. Archer weiß nun woher er die Frau kennt: Sie stammt aus seiner Phantasie, als Kind stellte er sie sich bei einer Geschichte vor. Kurz darauf wird er von Phlox benachrichtigt, der Denobulaner hat ein Mittel zur Unterdrückung der Signatur gefunden.

Einige Zeit später jagen die Eska einen der Formwandler. Als er sich in einen Baum verwandelt merken die Jäger, dass etwas nicht stimmt: Obwohl ihre Beute Angst haben müsste, können sie sie nicht orten. Als sie angegriffen werden flüchten sie zurück ins Lager, wo sie auf Archer treffen. Er fragt sie ob die Jagd gut verlaufen sei, doch Damrus ist verärgert. Er meint ihre Sensoren hätten noch nie versagt, erst als die Menschen hier angekommen seien, habe sich dieses Problem ergeben. Archer meint, dass sie wohl Pech bringen würden.

Später in seinem letzten Gespräch mit der mysteriösen Frau verabschiedet sich der Capatin. Er weiß nun, wer sie ist. Die Frau bedankt sich beim Captain und bittet ihn, sie nicht zu vergessen. Sie verwandelt sich in ihre eigentliche Gestalt und verschwindet in den Dschungel.

Bewertung

Leider ist "Gesetze der Jagd" ein weiterer peinlicher Beweis für die Ideenlosigkeit der Autoren und erinnert u.a. an diverse Voyager-Folgen in den späteren Jahren. Auf eine dynamische Handlung wird hier so gut wie verzichtet und man quält das Publikum stattdessen mit gähnender Langeweile. Eine ganze Episode, die auf einem stockdunklen Planeten spielt und sich wieder mal um Archers Drang zur Hilfe einer anderen Spezies dreht, kann einfach nicht unterhaltend sein.

Wartet man nun die ersten Minuten vergeblich darauf, dass etwas Spannendes passiert, so gibt man die Hoffnung spätestens auf, als sich die außerirdischen Jäger zeigen. Alles wird klar: Das Jagen kann nicht gut sein und irgendetwas stimmt auf dem Planeten wieder nicht. Reed darf die Eindimensionalität seines Charakters weiter ausbauen und will unbedingt mitjagen, während sich die hilfsbedürftigen Aliens natürlich wieder an den Captain wenden. Noch dazu sind sie zufälligerweise Gedankenleser und Formwandler.
Eine Motivation warum sie sich so geheimnisvoll geben ist nie vorhanden, hier wird nur auf primitive Weise versucht Spannung zu erzeugen. Das sich ein Alien dabei als die schöne Frau aus des Captains Träumen entpuppt ist unterste SF-Schublade und mehr als lächerlich. So ist der Konflikt zwischen den Jägern und der Beute einfach nur langweilig und die Enterprise-Crew – oder vielmehr Archer – drängt sich wieder dazwischen.

Nachdem man sich 40 Minuten gequält hat erfolgt die Lösung der Situation ziemlich schnell und ist mehr als ungewöhnlich: Phlox findet einfach einen Weg die chemische Spur der gejagten Aliens zu verstecken und schon können die Eska nichts mehr machen. Wie schon oft hatte man keine Zeit mehr und löste das Ganze gezwungen und viel zu leicht. Zwei Punkte für Handlung und Spannung sind wirklich das Höchste der Gefühle.

Dieses Mal sind nicht einmal die Spezialeffekte von überdurchschnittlicher Qualität. Mit einem dunklen Dschungel im Studio hat man schon Budget gespart und die wenigen Computereffekte sowie das Design des vulkanischen Gebiets sind schon fast unter dem Standard-Niveau. Am Ende jedoch noch ausreichend.

Aus Sicht der Kontinuität sind die Formwandler mehr als fragwürdig, denn diese sind für Kirk im sechsten Kinofilm und für die DS9-Crew etwas völlig Neues.
Bleibt noch zu sagen, dass die Autoren Berman & Braga wohl nie das Wort "Photosynthese" gehört haben: Ein dunkler Planet mit massenhaft Pflanzen, dessen Atmosphäre dazu noch Sauerstoff enthält – bei Enterprise hat man sich wohl schon längst von "Science" losgesagt und konzentriert sich nur noch auf "Fiction".

Fazit: Weder erfrischend, noch komplex, noch interessant. Am Ende hat man vergessen worum es eigentlich ging, und das ist auch gut so. Einfach nur grauenhaft.
 
 
 

Spannung

SFX

Handlung

Gesamt

 
 
 

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 Erstausstrahlung USA:
  20. März 2002

 Erstausstrahlung D:
  8. August 2003

 Regie:
  Allan Kroeker

 Buch:
  Chris Black,
  Rick Berman,
  Brannon Braga

 Gaststars:
  Stephanie Niznik,
  Conor O'Farrell,
  Eric Pierpoint,
  Keith Szarabajka



  Zuletzt geändert:
  2014-07-23, 00:51
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