Deutscher StarTrek-Index  
  1.9 Das Unvorstellbare  
  Emanations  
 

von Malte Kirchner

 
 
 

Episodenbeschreibung

Bei Langreichweitenscans findet man in einem Asteroidengürtel ein Material, dass durch seinen Aufbau und seine Atomstruktur von Nutzen sein könnte für die Reise. Als man auf einen der Asteroiden beamt, muss man jedoch feststellen, dass es sich bei dem Material um eine Art Spinnennetz handelt, das diverse Tote umgibt, die hier ruhen.

Chakotay bittet darum, die Mission abzubrechen, doch Harry will fortfahren. Man findet daraufhin einen Kompromiss, indem man die Messinstrumente nicht benutzt und nur visuell den Asteroiden erforscht. Plötzlich tritt ein unbekanntes Phänomen auf und Janeway lässt sofort einen Nottransport initiieren. Zurück kommen drei Personen, die dritte jedoch ist eine der Toten. Harry ist verschwunden.

Dieser wacht auf einem fremden Planeten auf, während einer Zeremonie, die dazu dient Leute in ein Leben nach dem Tode zu schicken, der sogenannten "Emanation". Harry ist in einem der Geräte gefangen, die zum Transport dienen, kann jedoch durch Klopfen auf sich aufmerksam machen. Man ist sehr überrascht, da sich ein solcher Vorfall noch nie ereignet hat. Man ist jedoch nicht gut auf Harry zu sprechen, da dieser die Fundamente der Religion anzugreifen droht durch seine Darstellung der Wahrheit.

Währenddessen hat man auf der Voyager andere Probleme. Weitere Körper materialisieren nun nicht mehr auf den Asteroiden, sondern direkt auf der Voyager, was später auch Probleme mit den Schiffssystemen hervorruft. Es gelingt eine der Toten, gestorben an einer Krankheit, wiederzubeleben. Man will versuchen sie zurückzuschicken wo sie herkam, doch der Versuch misslingt. Sie ist wiederum tot - dieses Mal endgültig.

Harry hat derweil einen Plan entwickelt. Einer der Kandidaten für die nächste Emanation, Hatil, zweifelt an dem Prinzip, nachdem ihn Harry über die wahre Emanation, also die Lagerung auf einem Asteroiden aufgeklärt hat. Als Hatil dann jedoch trotzdem das Ritual durchführen will und sich in ein Tuch einwickelt (das übrigens zurückbleibt), hat Harry eine Idee: Er verhilft Hatil zur Flucht und gibt sich selbst als diesen (da er eingewickelt ist) aus.

Daraufhin kommt er auf dem Asteroiden an. Die Voyager, kurz vor dem Aufbruch, da die Lage der immer mehr werdenden Leichname eskaliert, entdeckt ihn und man belebt ihn wieder. Am Ende, als er schließlich an der Vorstellung des Leben nach dem Tode des besagten Volkes zweifelt, weist Janeway jedoch daraufhin, dass neurale Energie den Asteroiden umgebe - möglicherweise doch die nächste Emanation.

Bewertung

Eine Episode, die ein sehr kontroverses Thema aufwirft: Das Leben nach dem Tod. Unterstrichen wird dieses Thema hier durch die Tatsache, dass die Bewohner der fremden Welt nicht natürlich sterben, sondern praktisch rituell in den Tod geschickt werden.

Von ihrem Standpunkt aus gesehen ist das legitim - sie handelten bisher nicht wider besseren Wissens. Wir als objektive Beobachter jedoch und somit auch Harry, sehen uns mit der Frage konfrontiert, ob man die oberste Direktive der Nichteinmischung befolgen soll oder besser die Fremden aufklären sollte - um manch einem die Möglichkeit zu geben, sein Leben weiterhin zu genießen.

Harry entscheidet sich gegen die Direktive und für die Aufklärung, macht sich damit jedoch keine Freunde. Im Endeffekt schafft man es ihn zu ignorieren und seinen Worten keinen Glauben zu schenken. Doch damit ist der Konflikt nicht beseitigt - er geht vielmehr auf die Bevölkerung der Fremden über, die ja jetzt praktisch bewusst morden, um alte Traditionen zu pflegen und mit der Ordnung nicht zu brechen. Die Frage ist: Ist das noch legitim? Einerseits macht man das, um Schlimmeres zu verhindern, auf der anderen Seite belügt man die Leute, da man ihnen etwas prophezeit, was erwiesenermaßen nicht eintreffen wird.

Der krönende Abschluss ist dann das Gespräch mit Janeway am Ende der Episode, die zwar eine recht fadenscheinige Hypothese aufstellt, sich aber immerhin in gewisser Weise von ihrer streng wissenschaftlichen Perspektive trennen kann, um eben Harry zu motivieren. Damit erkennen wir übrigens in dieser Episode auch einen krassen Gegensatz: Janeway sieht die Welt nur wissenschaftlich, während wir von Chakotay erfahren, dass er sehr spirituell ist - möglicherweise ein Gegensatz, der gerade bei umstrittenen Entscheidungen eine Rolle spielen kann.

Pluspunkte also für die Handlung, Minuspunkte dagegen für die Spannung. Was man da so kunstvoll als Spannung verkaufen will, ist leider sehr berechenbar. Einerseits ist es klar, dass Harry zurückkehren wird - er ist ein Hauptdarsteller - und auf der anderen Seite ist natürlich auch klar, dass die sich an Bord beamenden Leichname ebenfalls nicht das Schiff zerstören werden.

Insgesamt also eine eher durchschnittliche Episode mit erkennbaren Stärken, aber auch Schwächen.

 
 
 

Spannung

SFX

Handlung

Gesamt

 
 
 

Zusammenhänge

Nicht berücksichtigt.

 
 
 
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  Druckbare Version

 Erstausstrahlung USA:
  13. März 1995

 Erstausstrahlung D:
  9. August 1996

 Regie:
  David Livingston

 Buch:
  Brannon Braga

 Gaststars:
  Jerry Hardin
  Jeffrey Alan Chandler
  Martha Hackett



  Zuletzt geändert:
  2015-10-15, 03:40
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