Deutscher StarTrek-Index  
BERICHTE: Samstag, 17.30 Uhr - Eugene Roddenberry jr.
 von Yann-Patrick Schlame (yann@startrek-index.de)  

Im Rahmen seines Auftrittes auf der Galileo war Eugene Roddenberry jr. das erste mal in Deutschland. Der 1974 geborene Sohn von Gene Roddenberry und Majel Barrett berichtete in seinem ersten Panel am Samstag darüber, was Star Trek für ihn bedeutete und wie er erst nach dem Tod seines Vaters anfing, sich wirklich dafür zu interessieren:
seit er 14 war, arbeitete er in den Schulferien im Sommer immer in den Paramount-Studios als Botenjunge, durfte per Fahrrad Post und Pakete kreuz und quer über das Gelände befördern. Die vielen Begegnungen mit den Stars der Filme und Serien bedeuteten für ihn in erster Linie, daß er keine Zeit hatte, die Ferien zu genießen. Daher kam ihm diese Zeit beinahe wie eine Last vor.

Mit dem Tod seines Vaters war dann aber sein Interesse geweckt; er begann sich zunehmend auch für die Ziele einzusetzen, die Gene mit Star Trek propagierte, also in erster Linie ein positives Bild von der Zukunft zu zeichnen.
Bei DS9 arbeitete Eugene dann im Art Department unter anderem mit Chefdesigner Mike Okuda zusammen.

Im College strebte er einen Abschluß als BS (Bachelor of Science) in den Gebieten Physik und Astronomie an. Zu dieser Zeit wurde aber auch die auf seinen Vater zurückgehende Serie "Earth: Final Conflict" inszeniert, bei der er sich engagierte. Aus diesem Grund beschloß er dann, das College abzubrechen und sich voll bei "Earth" einzubringen, wo er weiterhin versucht, die Ideen seines Vaters umzusetzen. Mit Star Trek hatte er zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu tun, zumindest nicht mehr offiziell. Wie er anmerkte, wissen die meisten Fans mehr darüber als er, und sein Wissen über die aktuelle Entwicklung von Trek erhält er von den Fans und aus dem Internet. Selbst erfährt er von Paramount nichts, obwohl er dort immer noch viele Bekannte hat.

Bei "Earth" ist er im Hintergrund tätig und versucht, einen Einstieg ins Filmgeschäft, etwa als Produzent oder Berater, zu erhalten. Er meint dazu, daß es teilweise schwer ist; einerseits öffnet ihm sein Name viele Türen, andererseits legen die Leute bei ihm aber auch einen anderen Maßstab an - was ihm aber auch nur Recht ist, denn er möchte es nicht zu leicht, haben, möchte für seine Leistungen honoriert werden, nicht für seinen Namen.

Im weiteren beantwortete er viele Fragen, zum Beispiel die nach dem Tod eines der Hauptcharaktere nach der ersten Season: ihm persönlich mißfiel diese Entscheidung, da er die Rolle gleichermaßen wie den Schauspieler sehr gut fand. Doch das Sagen haben in Hollywood die Produzenten, und jene hatten den Tod des Charakters beschlossen, ohne daß Eugene das hätte verhindern können.
In diesem Zusammenhang meinte er, daß die Arbeit im Filmgeschäft sehr kompliziert ist, da die Produzenten bzw. das Studio immer das letzte Wort haben - ohne Studio gibt es kein Geld, und ohne Geld nützt einem auch das beste Konzept nichts.

Im Anschluß berichtete er über die neueste Serie, die auf seinen Vater zurück geht: "Andromeda". Zu Beginn der Serie gibt es einen sogenannten Commonwealth, der im wesentlichen mit der Föderation bei Star Trek vergleichbar ist. Im Commonwealth sind hunderte Welten friedlich vereint, und eine der Sternenflotte ähnliche Flotte stellt den Frieden sicher. Als feindliche und mächtige Aliens eine Invasion beginnen, ist der Frieden dahin. Während dieses Angriffes gerät Kevin "Hercules" Sorbo, Held der Serie, in den Ereignishorizont eines schwarzen Loches - und wird erst 300 Jahre später von Plünderern befreit. Es gelingt ihm, die Plünderer auf seine Seite zu bringen, und er versucht fortan, den verheerten Commonwealth wiederzubeleben, wobei er Planet für Planet bereisen muß.
Laut Eugene hat "Andromeda" genau wie Star Trek eine sehr soziale Aussage und versucht, das Gute im Menschen zu zeigen und der Hoffnung auf eine gute Zukunft Ausdruck zu verleihen.

Über sein Verhältnis zu Marina Sirtis meint er, sie würden sich blendend verstehen; da seine echte Mutter in TNG ihre Mutter spielt, nennen sie sich gegenseitig Bruder bzw. Schwester.

Schließlich berichtete er noch, daß es häufig zu Verwirrung führt, wenn er anderen Leuten gegenüber erwähnt: "I work on Earth" (bezogen auf "Earth: Final Conflict"), was dann häufig zur Antwort führt: "Oh... me too."

Eugene ist ein sehr sympatischer junger Mann, der ein interessantes Panel gestaltete. Seine Geschichten und Erzählungen beleuchten Star Trek aus einer Perspektive, die sonst kaum jemand hat, und machen seine Anwesenheit bei der Galileo zu einem besonderen Ereignis.

 

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