Deutscher StarTrek-Index  
BERICHTE: Abschlusskommentar von Malte Kirchner
 von Malte Kirchner (malte@startrek-index.de)  

So eine Convention ist kein einfaches Unterfangen. Dieser Eindruck manifestierte sich bei mir innerhalb der drei Tage meiner Anwesenheit und gibt ja sicherlich nur einen Bruchteil der gesamten Organisation wieder, denn immerhin fehlt ja das gesamte Davor und Danach. Und so können selbst die zahlreichen Helfer die Tatsache nicht ändern, dass irgendjemand das gesamte Unterfangen managen, in eine Richtung lenken muss. Diese Aufgabe fiel, wie schon bei den vergangenen drei Conventions, Jens Stegemann zu, der dies - soviel Anerkennung muss sein - mit Bravur löste. Denn wer mal annähernd einen Einblick in seinen Convention-Alltag bekam, stellte fest, dass stets drei bis fünf Leute mit einem Anliegen um ihn herumschwirrten. Das drei Tage als Dauerzustand auszuhalten, ist schon eine Leistung. Daraus dann noch aus dem Chaos eine Organisation zu machen, ist weit mehr als nur eine Leistung.

Allen Unkenrufen zum Trotz sollte die - angeblich angeschlagene - Galileo7-Convention stattfinden. Der endgültige Beweis, dass man Berlin und die Kritik überstanden hatte und weitermacht. Und so sollte die 'Verkleinerung', wenn man denn davon sprechen kann, der Convention guttun, der Hauptkritikpunkt Autogramme sollte - so schien es uns zumindestens - aus der Welt geschafft sein. Klar ist: Wer Autogramme will, kommt nicht ums Anstellen herum. Allerdings gibt es einfach Dinge, die sich nicht ändern lassen und genauso wie die Stars nicht umherkommen, wie die Weltmeister für mehrere hundert Besucher zu schreiben, müssen auch Wartezeiten hingenommen werden. Selbst eine Weltausstellung wie die EXPO sollte sich dessen nicht entziehen können.

Doch anstatt die gesamten Ereignisse der drei Tage nochmal aufzuzählen, möchte ich mich im folgenden auf einige zentrale Punkte beschränken.

Die Panels. Der Informationsgehalt in Panels ist für gewöhnlich eher gering. Beziehungsweise es kommt darauf an, was man als Informationen sucht. Wer Neuigkeiten sucht, wird auf einer Convention eindeutig nicht fündig. Die News-Maschinerie des Internet verarbeitet inzwischen nahezu jede Meldung - egal wie wichtig oder meist auch unwichtig sie ist - oft schon innerhalb eines Tages und schickt sie dreimal um den Erdball. Wenn es jedoch um lustige Geschichten von den Dreharbeiten geht, um kleine Anekdoten, aber auch persönliche Meinungen der Darsteller, wird man bei den Panels hervorragend unterhalten. Es macht immer noch einen Unterschied, ob man die Geschichte von Marina Sirtis und ihren selbstgemachten Stunts in Textform liest oder ob sie lebendig aus erster Hand auf der Bühne erzählt wird. Panels muten also in erster Linie wie eine Ergänzung der Show an, sie sind der Behind-the-Scenes-Teil.
Meine persönliche Meinung zu den Panels der Galileo7-Convention ist, dass diese alles in allem sehr unterhaltsam waren, doch einem dennoch nicht alles gefällt. Dazu sind auch die Besucher viel zu unterschiedlich, bzw. gehen mit unterschiedlichen Zielen an die Veranstaltung ran, als dass man ein Programm bieten könnte, dass in jeder Sekunde allen gerecht wird.

Die Interviews. Interviews zu führen ist eine interessante Erfahrung. Die Stars richtig zu treffen und mit ihnen zu sprechen, unterscheidet sich noch einmal ganz eindeutig von den Panels. Ob beides direkt vergleichbar ist, ist jedoch so eine Sache. Panels sind eine Art Show - da wird auch mal gesungen oder getanzt. Die Interviews dagegen beschränken oder besser gesagt konzentrieren sich in 10-15 Minuten auf das, was bei den Panels innerhalb einer Stunde vermittelt wird. Auch macht es einen Unterschied, ob man passiv im Publikum sitzt und die Stars ihre Panels gestalten lässt oder ob man ihnen im Interview aktiv gegenüber sitzt und selber bestimmen muss, worüber man spricht.
Meine Befürchtungen, die Stars würden kleinere Medien, die statt Millionen vielleicht nur ein paar Tausend erreichen, anders behandeln, sollten sich bald zerstreuen. Es sollte sich herausstellen, dass keiner einen dem Zuschauer sympathischen Charakter mimen kann, wenn er als Privatperson nicht auch in irgendeiner Weise sympathisch wirkt.
In dieser Hinsicht sei auch der Medienbetreuung der Convention gedankt, insbesondere Torsten Karsch, die uns die Interview-Termine überhaupt erst beschafften.

Der Chat. Es sollte so einfach werden: Zwei-drei Stars, ein Computer, ein Modem und ein Browser sollten ausreichen, um den Starchat im DSi durchzuführen. Das blanke Chaos war kurz vorher stattdessen die Ausgangssituation. Ein nicht funktionierender Internet-Zugang und kurzfristige Änderungen in der Liste der Stars sollten uns bis zuletzt beschäftigen. Nur der Geduld und dem Verständnis von Dwight Schultz und Max Grodènchik war es zu verdanken, dass wir doch noch etwas auf die Beine stellen sollten, wenn auch unter - im Nachhinein betrachtet - recht amüsanten Bedingungen. Schlimmer hätte es uns nur noch treffen können, wenn wir den Chat mit vier Leuten (zwei DSi Mitarbeiter, zwei Stars) in einer Telefonzelle veranstaltet hätten. Doch es sollte sich zeigen, dass ein unterhaltsamer und funktionierender Chat über alle Ungereimtheiten (z.B. Stehplätze für zwei Hollywood-Stars) hinwegtäuschen sollte und am Ende hatten wir dann den Eindruck, es hätte ihnen auch gefallen, vielleicht sogar Spaß gemacht. Organisation von Events - und seien sie noch so klein sein - will gelernt sein. Wir haben unsere Lektion gelernt und sollte es - hoffentlich - ein nächstes Mal geben, werden wir die Sache schon viel professioneller angehen, als dies dieses Mal der Fall sein sollte.

Alles in allem also eigentlich nur positive Erinnerungen an die Convention. Streßfaktoren, wie der problematische Internet-Zugang beim Chat, sollten sich in Wohlgefallen auflösen, als das Geplante dann doch noch lief.

Am Ende bleiben Danksagungen: In erster Linie an Jens Stegemann dafür, dass er uns die Akkreditierungen zusicherte und überhaupt die Convention veranstaltete. Dann natürlich dem Team der Convention, die uns auch hervorragend unterstützten. Ganz besonders auch den Stars, mit denen die Zusammenarbeit innerhalb der Interviews und des Chats sehr viel Spaß gemacht hat. Und nicht zuletzt auch unseren Besuchern der Seiten des DSi.

Weitere Convention-Berichterstattungen stehen für uns auf alle Fälle zur Debatte und es kann ja bekanntlich nur besser werden, nachdem wir auf unserer ersten vollen Con-Berichterstattung einiges an Erfahrungen sammeln und letztlich aber doch unsere Ziele umsetzen konnten.

 

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