Deutscher StarTrek-Index  

Abschlußkommentar von Thorsten Kroke (thorsten@startrek-index.de)

Nachdem ich schon vieles über Conventions gelesen habe, und fast alle nur von ihnen schwärmen, wollte ich schon immer mal eine Convention besuchen, denn die Star Trek World Tour war ja nicht annähernd das, was einer Convention nahe kommt. Da der DSi 2000 über die G7 berichtet hatte und uns diesmal vier Akkreditierungen zugesichert wurden, griff ich (nach einigen behutsamen Ratschlägen einiger DSi-Redakteure, die schon auf Conventions waren) zu und wartete schon darauf, was mich Ende September erwartete. Ich dachte an Streß, wenig Schlaf, große Geldausgaben, und überteuerte Nahrung. Aber dann war es soweit und es ging los nach Goslar, einer Stadt im Harz, die ich nur vom Hörensagen kannte.

Als wir pünktlich den "Achtermann" erreichten, betraten wir die Räumlichkeiten, einige Fans warteten jetzt schon. Nachdem wir wegen des Akkreditierungsfax durchgelassen wurden, holten wir die Presseakkreditierungen ab, welche auch die Eintrittskarten darstellten. Begrüßt wurden wir von Tschipo Skupin und Torsten Karsch, die uns die Akkreditierungen aushändigten und uns auf die Pressekonferenz hinwiesen. "Dort könnt Ihr dann mit den Gästen Interviews führen." Das hatte ich nicht ganz verstanden, wir können in einen Raum mit den Star Trek Stars sitzen und mit ihnen Plaudern? Nachdem sich auch Kollegen von "TV Highlights" ihre Akkreditierungen abgeholt hatten, verstrich die Zeit wie im Fluge und die Pressekonferenz begann. Vorher mußte ich aber noch dringend auf die Toilette und traf dort einen Besucher, der sich zum Klingonen schminkte. Das fand ich eine schöne Begegnung, denn er war gut gelaunt und davon überzeugt, daß er heute nur auf weitere Leute trifft, die ein identisches Hobby haben: Star Trek. Dies war bezeichnend für die gesamte Con, denn es war fast wie in einer großen Familie, um den Slogan der G7 mal zu übernehmen. Aber endlich begann die Konferenz. Dort saßen die Stars der G7-V und warteten darauf, daß jemand zu ihnen kommt. Gedränge gab es keins, sodaß man sich direkt zu den Stars setzen konnte. Als nächstes stand Mark Allen Shepherd, der bei DS9 Morn spielt, und wir sind einfach mal zu ihm hin gegangen, der begrüßte uns schon herzlich. Ich konnte das ja noch nicht fassen und stammelte nur in einigen englischn Brocken, bis mir nach und nach wieder die Kenntnisse einfielen, was daran lag, daß vor mir auch nur eine nette Person und kein unnahbarer Superman stand. Lockerer wurde es schon bei Jeffrey Combs, zu dem man sich direkt setzen konnte und der auch sehr charismatisch wirkte. Das Eis schien endlich gebrochen bei Mary Kay Adams, die genüßlich ihren Kaffee trank und mit der man auch erstmal etwas plaudern konnte, bevor es an die Fragen ging. Leider merkte man manchen Stars die Strapazen des Fluges an, doch sie blieben freundlich und beantworteten nett jede Frage. Lustig war während der Pressekonferenz übringens, daß weniger Teams als Stars da waren, so daß nach einer Weile Garrett Wang alleine da saß und auf die Presseleute wartete, da jeder in einem Interview vertieft war.

Die Pressekonferenz verging wie im Fluge und langsam begriff ich, was gerade passiert war. Ich habe die Alter Egos der Charaktere meiner Lieblingsserien getroffen und sie interviewt. Das war aber est der Anfang der Con, die mit der Opening begann - erst jetzt sahen die Besucher die Stars, mit denen ich mich noch gerade unterhalten hatte. Und ie Opening war erst der Anfang eines wirklich tollen Wochenendes. Die Panels waren alle abwechslungsreich und lustig, die Schauspieler alle sehr angenehm und freundlich - umso toller fand ich, daß sich Manu Intiraymi, die Nemeceks sowie Mark Allen Shepherd auch so während der Con zeigten, wie am Freitag abend. Höhepunkt war aber eindeutig der Samstag, wo alle noch unter Strom standen, der Abend gipfelte in dem Panel von Garrett Wang, der wirklich eine tolle Show ablieferte. Der Pilot zu ENT war eine große Überraschung, aber der Knaller war immer noch die Conparty: Hier spiegelte sich das wieder, was sich am ganzen Wochenende abspielte - eine tolle Atmosphäre. Die Besucher waren allesamt zufrieden und glücklich, die lockere und persönliche Umgebung, die der "Achtermann" ausstrahlte, sorgte neben den tollen Panels und der sinnvollen Auswahl an ST-Schauspielern - immerhin erzählte jeder was anderes und spielte eine andere Rolle, für eine wunderschöne Con. Die Besucher, die sich manchmal Stunden vor den Spiegel für Makeup gesetzt hatten, waren alle freundlich und feierten zusammen. Nett war auch, daß die Orga für jeden da war und wißbegierigen zuvorkommend die Informationen präsentierte. Das tollste waren aber die Stars, die wirklich zur Party kamen; ich rechnete damit, daß die eher kurz und genervt vorbeihuschen, aber ich sollte mich irren. Während Mark mit Papierfliegern zwischen seinen Jägermeisterrunden um sich schmiß, schnorrte Manu grinsend jeden Besucher nach Feuer für seine Zigaretten an. Bill hatte sich für die Party extra discomäßig in Schale geworfen und sorgte mit seinen blinkenden Ohren für Aufmerksamkeit. Aber selbst Garrett und Jeffrey trauten sich auf die Party und nach einiger Zeit stand keine Traube von Fans mehr um die Schauspieler - im Gegenteil: es war ganz normal, daß Jeffrey neben einem Gast sein Getränk an der Bar bestellte und mit ihm über das schöne Wetter plauderte, während Garrett unbeabsichtigt von einem Besucher mit dem Papierflieger getroffen wurde. Grinsend warf Garrett diesen zurück, doch denj Besucher störte es wenig, daß ein Star ihn getroffen hatte, er zielte bereits auf sein nächstes Opfer und Garrett konnte schmunzelnd weitergehen.

Der nächste Tag war natürlich für viele die Hölle, da Alkohol und wenig Schlaf nicht gut zusammenpassen, trotzdem war es ein schöner Tag. Spice Williams und Mary Kay Adams wußten, daß sie ihre Panels ruhiger gestalten sollten und trafen so den Nerv der müden Zuschauer. Bezeichnend für den gestrigen Abend war der unorganiserte und müde Mark, der lediglich zwei Stunden zu spät zu seinem Panel kam, was ihm aber niemand übel nahm. Insgesamt stellte sich der Sonntag schon als gelungener Abschluß der Con dar.

Um so trauriger fiel natürlich der Abschied, aber die Rückreise stand an. Entgegen meiner Erwartungen war es ein tolles Erlebnis, das man als Star Trek Fan einmal mitgemacht haben sollte. Den wenigen Schlaf kann man mit der guten Stimmung kompensieren und teuer war nur der Junkfood des nächsten Dönerladens, denn die Bewirtung im "Achtermann" war human. Streß gab es natürlich für uns vom DSi, aber dafür wurde man auch mit der Pressekonferenz und guten Panels sowie netter Betreuung entschädigt. Insgesamt eine lohnende Erfahrung, die ich gerne wiederholen möchte - der Termin der nächsten G7 soll der 25. bis 27. Oktober sein, ein Datum, daß sich der Star Trek Fan merken sollte. Ich hoffe, der DSi hat wieder das Glück, Akkreditierungen zu bekommen, um von der Con berichten zu können, denn dann bin ich defintiv wieder mit von der Partie.

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