Kate Mulgrew - Raumschiffcaptain in Hagen (ys)
Zur Allgemeinen Überraschung betrat Kate Mulgrew die Bühne,
als John und Keegan deLancie gerade am Ende ihres Panels angelangt waren,
was vom Publikum sofort mit riesigem Applaus kommentiert wurde. Kate
begrüßte das Publikum mit einigen gut einstudierten Sätzen
in fast akzentfreiem Deutsch und bat sogleich ihre deutsche Stimme
Gertie Honeck auf die Bühne.
Die beiden gaben einige typische Janeway-Zitate in beiden Sprachen zum
Besten, bevor sich die sympathische Synchronsprecherin und Schauspielerin
wieder verabschiedete und das Panel für Kate Mulgrew freigab.
Sogleich bat Kate darum, keine Fragen über eine mögliche
Liebesbeziehung zwischen Chakotay und Janeway gestellt zu bekommen, was
offenbar nicht ihr Lieblingsthema ist. Zur Einleitung erwähnte sie,
dass sie ein überaus glückliches Leben führt. Sie genießt
sowohl die Freizeit, von der sie seit dem Ende von Voyager wieder mehr zur
Verfügung hat, als auch ihre Arbeit im Stück "Tea at Five", in
dem sie seit einiger Zeit Kathryn Hepburn spielt.
Zu Beginn von Voyager hatte sie leichte Probleme, ihren Platz zu finden,
da sie immerhin alt genug war, um Mutter der meisten Fans zu sein. Dieser
Gedanke beeinflusste dann auch ihre Ausarbeitung des Charakters.
Als sich eine Fragestellerin wegen ihres schlechten Englisch entschuldigte,
gab Mulgrew die Entschuldigung zurück, immerhin sei sie hier die Fremde
und müsste sich entschuldigen, dass sie kein Deutsch spricht. In den
USA sollte es ihrer Meinung nach viel verbreiteter sein, Fremdsprachen zu
lernen und andere Länder und Kulturen damit besser zu verstehen.
Darauf kam ihr Ehemann Tim Hagen auf die Bühne, der in Ohio als
Politiker der demokratischen Partei tätig ist. Eine Frage richtete sich
dann auch gleich an ihn und drehte sich um seine Einstellung zum Thema
Homosexualität, wo er in perfektem Politikerjargon zu verstehen gab,
dass er damit keinerlei Probleme hat und der Meinung ist, man sollte stets
offen gegenüber anderen Ansichten sein. In dem Zusammenhang erwähnte
er, dass Amerika viel von Europa lernen könnte, das in dieser Hinsicht
viel weiter entwickelt ist.
Er sprach an, dass er vor 35 Jahren als Soldat bereits in Deutschland war und
das Land schätzen lernte. Unter großem Applaus erklärte er,
wie traurig er es findet, dass viele Europäer der Ansicht wären,
George Bush sei repräsentativ für Amerika, denn das sei Bush
ganz sicher nicht. 50% der Amerikanischen Bevölkerung seien der Meinung,
ein Krieg gegen den Irak hätte nur mit Unterstützung der UNO
stattfinden sollen. Die USA sollten seiner Ansicht nach versuchen, mit dem
Rest der Welt zusammen zu arbeiten, anstatt eine Führungsrolle
einzunehmen. Zu diesem Zweck brauche das Land einen neuen Präsidenten,
was das Publikum erneut mit starkem Applaus quittierte.
Kate ergriff dann das Wort und meinte, dass sie dabei mit ihrem Mann
vollkommen übereinstimmt.
Anschließend wurde Kate nach ihrer Lieblingsfolge bei Voyager befragt.
Sie meinte, die Zweiteiler gefielen ihr allesamt sehr gut, sowie jene
Episoden, in denen soziale Aspekte im Vordergrund standen.
Die nächste Frage lautete, ob die Vereinte Föderation der Planeten
ihrer Meinung nach ein Vorbild für die gegenwärtige Politik sein sollte,
was sie ganz klar bejahte.
Die Frage, ob sie an außerirdischen Leben glaubt, konnte sie nicht so
klar beantworten, da man es einfach nicht mit Sicherheit sagen könnte.
Das wird wohl auf lange Zeit offen bleiben.
Schließlich wurde Kate auf die Scherze angesprochen, die sich die
Schauspieler am Set gegenseitig spielten. Sie meinte dazu, nach einer
Woche mit 65 Arbeitsstunden wäre es unglaublich, wie sich erwachsene
Leute wie 12-jährige Kinder verhalten können - und sie hätte
dabei mit den anderen Schauspielern zusammen so viel und regelmäßig
lachen müssen, dass die ganze Anstrengung der Dreharbeiten wieder vergessen
war.
Als sich Kate und ihr Mann vom Publikum verabschiedeten, erhielten sie als
einzige Stars am Wochenende stehende Ovationen.
