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20:15 Uhr: Panel Avery Brooks (cl)

Nach einigen einleitenden Worten von Master of Ceremonies Marc B. Lee und einem kurzen Video mit den besten Szenen aus Star Trek: Deep Space Nine begann das Panel von Avery Brooks unter tosendem Applaus des Publikums.

Das gesamte Panel über beeindruckte Brooks mit seiner gesamten Gestalt, seiner sparsam, aber effektiv eingesetzten Gestik und Mimik und seiner herzlichen Art den Fans gegenüber.

Nachdem Brooks die Bühne betreten und erst mal deren Aufbau begutachtet hatte, leitete er die ausführliche Fragestunde mit dem Worten ein, dass er sehr schüchtern sei, und nicht gerne auf Conventions gehen würde, und das der einzige Grund, dass er hier wäre, die Fans seien, was von diesen auch wieder mit tosendem Applaus honoriert wurde.

Er erzählte von einer Frau, der er auf einer Convention ein Autogramm verweigert hatte, und die er später wieder traf, und die immer noch böse auf ihn war, weil sie damals Geburtstag hatte, deshalb bat er jetzt alle Geburtstagskinder aufzuzeigen, und eine Dame vom Balkon auf die Bühne und lies ihr, nachdem er ihr persönlich "Happy Birthday" gewünscht hatte, vom Publikum zum Geburtstag gratulieren.

Anschließend berichtete er noch, dass er auf dem Weg nach Bonn in einem Lufthansa- Flieger sein Handgepäck mit seiner Musik vergessen hätte, etwas, was ihm in Hunderten von Flügen noch nie passiert ist.

Danach bat er das Publikum, Fragen an ihn zu stellen.

Viele Fans leiteten ihre Frage mit Dank über Mr. Brooks Kommen nach Bonn, seiner Darstellung des Benjamin Sisko und sein Rolle in "American History X" ein.

Ein Fan wollte wissen, welche Charakter ihm persönlich besser gefallen würde, die des Hawk oder Benjamin Sisko, und es war der des Hawk, da sie ihm persönlich ähnlicher ist. Seine Lieblingsepisode sei "Far beyond the Stars".

Weiter erfuhren wir, dass die Frisur von Sisko im Vertrag festgelegt wurde, und das Brooks für die ersten Seasons seine Haare wachsen lassen musste. Er meinte scherzhaft, dass man damit wohl eine Verwechslung von Picard und Sisko vermeiden wollte, aber später war es dann wohl doch OK, Sisko mit Bart und Glatze darzustellen.

Eine Trekkerin des Ungarischen Star Trek- Fanclubs bekam dann ihre Bitte nach einem Autogramm auf einer Fahne erfüllt, und obwohl er dies ja eigentlich nicht machen wollte, erfüllte er diese Bitte während des Panels noch einige Male, wobei diese Anfragen vom restlichen Publikum mit zunehmenden Unmut aufgefasst wurde

Bezüglich der Figur des Sisko fand Brooks, daß es wichtig gewesen wäre, ihn am Ende nicht zu töten, und das so viele Möglichkeiten offengehalten würden. Brooks meinte, dass das wichtigste an Star Trek die Fähigkeit sei, über Themen zu sprechen, die man in der heutigen Zeit noch nicht lösen könne, und daß dies Hoffnung geben würde.

Eine farbige Trekkerin interessierte Brooks Meinung dazu, daß Star Trek offensichtlich bevorzugt von Weißen gesehen würde. Er hatte anscheinend auch keine Erklärung dafür, meinte aber, dass die Wissenschaften, Science Fiction, das ganze Universum Allen gehören würde, nicht den Weißen und auch nicht den Schwarzen, und das er auch keinen schwarzen Star Trek- Captain sondern nur ein menschliches Wesen spielen könne, allen anderen Bezeichnungen wäre Müll, den die Menschheit mit sich schleppen würde.

In dieselbe Richtung ging die Frage nach seinen Gefühlen über den Academic Award, den in diesem Jahr mit Halle Berry zum ersten Mal eine schwarze Schauspielerin erhielt. Brooks antwortete mit einem "Hooray" auf Berry, meinte aber auch, dass Hollywood eine eigene kleine Welt für sich darstellt, die nicht die komplette Welt wiederspiegelt. Zu "American History X" meinte er noch, dass Rassismus ein übergeordneter Glaube (superior believe) sei, und es einfach wäre, jemanden in Film zu bekehren.

Viele Fans hat es natürlich auch interessiert, wie die Zukunft von Avery Brooks aussehen wird. Im Moment arbeitet er an einem Paul Robeson- Film, ein Projekt, mit dem er sich schon seit 1978 beschäftigt. Wenn man ihn fragen würde, stände er natürlich auch für einen DS9-Film zur Verfügung und würde auch bei Enterprise Regie führen.

Während des Panels wurde immer wieder die tiefe Verbundenheit von Brooks mit Gott und seiner Familie deutlich. Er meinte, dass er und sein Bruder erzogen wurde, immer so zu handeln, dass sie sich immer vor ihren Kinder rechtfertigen können, und dass er niemals sein Recht, "nein" zu sagen aufgegeben hätte.

Bevor er unter tosendem Applaus die Bühne verließ, sang Brooks noch ein Lied aus seiner CD, die er bereits aufgenommen hat, von der aber noch nicht feststeht, wann sie erscheinen wird.



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