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13:00 Uhr: Das erste Panel von Walter Koenig (sd)

Am Samstag um 13.00 Uhr betrat Walter Koenig pünktlich die Bühne. Der Star wurde von überwältigendem Applaus begrüßt, einige Besucher standen sogar auf. Diese Begeisterung, schon am Nachmittag, zeigte, dass der Altstar noch nichts von seiner Beleibtheit und seinem Charme eingebüßt hat. Koenig war der Stargast auf der ersten FedCon vor 10 Jahren und so kehrte er zum Jubiläum zurück.

Der Chekov-Darsteller ließ gleich am Anfang ohne große Umschweife die Fragen der Fans über sich ergehen, die ich nicht nur als den russischen Offizier der Enterprise kannten, sondern auch aus seiner Rolle als Bester in Babylon 5. So kam er auch auf diese zwei unterschiedlichen Serien zu sprechen. Auf die Frage, ob er lieber einen neuen Star Trek- oder Babylon 5-Film machen würde, musste er zugeben, dass er B5 bevorzugen würde. Sein Charakter als bester wäre einfach vielschichtiger und nicht so eindimensional wie Chekov.

Auch wollte man von ihm wissen, was er von Enterprise hält. Er meinte, es gäbe bei Star Trek eine Vision, jedoch viele verschiedene Arten diese auszudrücken. Auf jeden Fall blickt er mit Begeisterung auf die neue Ausdrucksweise von Enterprise.

Darüber hinaus sprach Koenig über lustigere Erfahrungen. So wollte man z.B. von ihm wissen, was er von der Serie FUTURAMA halte, bei der er kürzlich sich selbst als Comicfigur gesprochen hatte, oder ob er den Film GALAXY QUEST gesehen hätte. Dazu meinte er, dass viele Leute immer denken, solche Parodien würden Star Trek verachten. Er sähe das nicht so, vielmehr waren diese Parodien nun mal sehr gut gemacht und würden Star Trek in Ehren halten. Koenig folgt bei solchen Dingen ganz einfach seinem Credo „Sit back and Enjoy“.

Sehr interessant war auch das Thema, was man in den 60igern in Russland über Chekov dachte und wie Koenig selbst dazu steht. Der Schauspieler meinte, dass man damals in Russland überhaupt keine Möglichkeit hatte Star Trek zu sehen. Generell sei es nicht so gewesen, dass man bei der Besetzung von Star Trek unbedingt einen Russen haben wollte. Vielmehr sucht man einen jungen Schauspieler und Gene Roddenberry hätte eben damals an Walter Koenig Gefallen gefunden. Das erste Mal als man in Russland etwas von Star Trek hörte, sei bei der Werbetour zu ST4 von Leonard Nimoy und Harve Bennett in Moskau gewesen.

Danach wollte einer der Fans wissen, welches Gefühl Koenig und der Rest der Schauspieler damals bei dem Drehen von Star Trek hatte, ob man sich lächerlich vorkam oder nicht. Koenig meinte, sie hätten damals eben die Umstände akzeptiert, und er selbst hätte sich nicht so viele Gedanken über den Erfolg oder Misserfolg der Serie gemacht. Er setzte eben sein ganzes Talent ein, auch wenn die Szenen schwierig waren und er sich viele Dinge (wie z.B. den Hauptschirm) nur vorstellen musste. Dabei fiel ihm eine nette Anekdote ein: Er erinnerte sich an eine Szene, in der man an der Stelle, wo normalerweise der Bildschirm sein sollte, ein Centerfold aus dem Playboy aufgehängt hatte. Koenig hatte nun sein ganzes Talent unter Beweis stellen müssen und sagte, während er auf das Bild starrte hatte: „Captain, I have no idea what that is...“.
Dabei verfiel der Schauspieler wieder in seinen typisch-russischen Akzent und der ganze Saal war am Lachen.

Am Ende sprach er noch kurz über seine Aufführung von Charles Dickens „A Christmas Carol“, bei der er Scrooge spielt. Eine Kostprobe seines Könnens sollte es noch an diesem Abend beim Kabarett geben.


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