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09:30 Uhr: Das zweite Panel von Walter Koenig (sd)

Als allererster Star am Sonntag, hielt Walter Koenig schon um 9.30 Uhr sein Panel. Dementsprechend war der Andrang nicht so groß wie am Vortag, doch für die relativ frühe Zeit waren noch immer erstaunlich viele Besucher anwesend.

Im Gegensatz zum ersten Panel, musste sich der Schauspieler dieses Mal auf einen Stuhl setzen, immerhin sei er nicht mehr der Jüngste. Doch wie schon zuvor stellte er sich ohne lange Vorreden den Fragen der Zuschauer. So kam er gleich auf den Misserfolg des fünften Star Trek Films zu sprechen. Seiner Meinung nach sei es ein Wunder gewesen, dass sich Paramount nach diesem verlustreichen Film dazu entschlossen hatte, noch Star Trek 6 zu machen – der dann wieder alle Rekorde brach. Welche Gründe nun genau dafür ausschlaggebend waren, dass der fünfte Film so floppte wollte Koenig nicht direkt beantworten, vielmehr machte er nur Andeutungen in Richtung Drehbuch und Umsetzung.

Anschließend erzählte er etwas mehr über sein jetziges Verhältnis zu den restlichen Darstellern der Classic-Crew. Während er Leonard Nimoy und William Shatner kaum sehen würde, hätte er desöfteren Kontakt mit James Doohan. Obwohl sie beide in ganz anderen Staaten leben, hatte Koenig erst kürzlich mit ihm gesprochen, aufgrund seines Krankenhausaufenthalts. Als seinen engsten Freund bezeichnete er jedoch George Takei, mit dem er regelmäßig spricht und auf dessen Geburtstag er vor einger Zeit war.

Ein anderer Besucher wollte von Koenig wissen, wie er allgemein zu Science-Fiction steht und ob er sich auch privat damit beschäftigt. Der Darsteller meinte, er hätte in seiner Jugend vielleicht H.G. Wells und Ray Bradbury gelesen, doch er würde heute kaum noch Zeit dafür finden. Lediglich einige Filme seien ihm hängengeblieben, besonderes Lob sprach er „Unheimliche Begegnung der 3. Art“ und „Logan’s Run“ aus, die ihn noch heute faszinieren würden, weil sie quasi wie Dokumentationen wirkten. Viel mehr hätte er mit dem Genre im letzter Zeit hinter der Kamera zu tun. Koenig erwähnte das Screenplay zu „A Legal Alien“, oder die neue Produktion einer Folge von „Twilight Zone“, bei der er Regie führen durfte. Diese Erfahrungen hätten ihm völlig neue dramatische Möglichkeiten eröffnet, genau wie bei seiner Arbeit in Babylon 5.

Natürlich kam man auch auf Koenigs Auftritt von der vorherigen Nacht im Kabarett zu sprechen. Zum einen fanden viele die Szene mit dem Gesang des alten Mütterchens (als das sich Walter Koenig verkleidet hatte) ziemlich lustig, wollten aber zum anderen auch wissen warum der Schauspieler nicht selbst etwas „normales“ gesungen hat (wie Robert Duncan McNeill). Koenig meinte darauf nur, dass es ihm lieber wäre, wenn das Publikum mit ihm als über ihn lacht. Er selbst betrachte sich als miserablen Sänger. Allerdings erntete er dafür auch sehr großes Lob für seine schauspielerische Leistung in einer Szene aus „A Christmas Carol“, die er auch am Abend zuvor gezeigt hatte. Koenig konnte darin eine ganze Bandbreite von Emotionen zeigen, blieb aber immer noch bescheiden: Denn als ein Fan anmerkte, dass Patrick Stwart ja auch mit demselben Stück zu tun hatte, winkte Koenig ab: Ihm würde es nie einfallen, dass er sich auch nur im enferntesten mit Stewart vergleiche, der in einer ganz anderen Liga spiele.

Am Ende erfreute der Chekov-Darsteller das Publikum noch mit einer netten Geschichte vom DS9-Set, als man die Folge „Immer die Last mit den Tribbles“ drehte. Koenig war dabei zufällig am Set und natürlich war es für ihn irgendwie seltsam mit den alten Kulissen in eine andere Zeit zurückversetzt zu werden. Jedenfalls drehte man gerade eine Szene mit Colm Meany (O’Brien) und Alex Siddig (Bashir), in der beide beim Transporter standen und Colm einen alten Kommunikator zu bedienen hatte. Colm gelang es jedoch nicht, dass das goldene Gitter des Kommunikators offen blieb und so klappte er immer wieder zu. Koenig hörte sich dann völlig überrascht selbst „Cut!“ schreien. Er meinte, er wäre daraufhin zu Colm gegangen und hätte mit seinem russischen Akzent gesagt: „Can I have that, please?!“. Anschließend hätte er den beiden gezeigt, wie man den Kommunikator richtig bedient.


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