| Episodenbeschreibung 
 
   
    Die Folge beginnt mit einer Diskussion zwischen Benjamin Sisko und
    Kira Nerys. Sie hat den Dienstplan des nächsten Monats
    vernachlässigt, weil sie eine hitzige Diskussion mit Ministerin Rozahn
    über die Bewässerung der bajoranischen Trilar-Halbinsel geführt hat.
    
 Anschließend geht sie ins Quark's, wo Varani, ein ehemals
    berühmter bajoranischer Musiker, auf einem bajoranischen
    Blasinstrument spielt. Quark hatte versprochen, dass der Mann
    einen Monat spielen darf, will nun aber von seinem Versprechen
    zurücktreten, da die getragen-feierlichen Stücke des Künstlers
    seine Gäste so sehr faszinieren, dass sie nichts mehr essen oder trinken
    und nicht mehr spielen. Dadurch sinken Quarks Profite. Schließlich
    einigt man sich, dass der Musiker heitere Stücke spielt, damit
    Quarks Profite wieder in die Höhe gehen. Der Musiker bittet
    Kira erneut, auf den Minister einzuwirken das Jalanda-Forum, eine
    Konzerthalle, zu restaurieren. Er glaubt, dass die Bajoraner ihr
    Selbstwertgefühl nur durch die Wiedererlangung des kulturellen
    Erbes erhalten können.
 
 Zurück auf der Ops verlässt ein schwer beschädigtes Schiff das
    Wurmloch. Die an Bord befindlichen vier Personen werden aus
    Sicherheitsgründen gleich auf die Ops gebeamt, wo sich ein
    unerwartetes Problem ergibt: Die Sprache der Neuankömmlinge ist
    so kompliziert und unterschiedlich von den bekannten Sprachen,
    dass der Universalübersetzer die Sprache nicht übersetzen kann. Er
    wird Zeit brauchen, die Sprache der Fremden zu entschlüsseln.
 
 Eine rothaarige Frau, die offensichtlich die Anführerin der Gruppe
    ist, spricht ständig auf Kira ein. Hierbei wiederholt sie häufig das
    Wort Skrreea, so dass schnell klar wird, dass es eine besondere
    Bedeutung haben muss. Und noch etwas wird schnell klar: Die
    rothaarige Frau scheint Kira mehr zu vertrauen als Sisko.
 
 Man beschließt, die Fremden zunächst zu Dr. Bashir zu bringen,
    damit die Verletzung, die einer der jungen Männer der Gruppe hat,
    behandelt werden kann. Kira wird beauftragt die Gruppe zu
    begleiten, da sie offenbar bisher den besten Draht zu den Personen
    hat.
 
 In der Krankenstation versucht Dr. Bashir die Verletzung des
    jungen Mannes mittels eines Hautregenerators zu heilen, was ihm
    von der rothaarigen Frau erst gestattet wird, nachdem Kira klar
    gemacht hat, dass sie selber den jungen Mann nicht behandeln kann
    und Dr. Bashir versichert hat, dass die Behandlung nicht wehtun
    wird.
 
 Nach erfolgter Behandlung führt Kira die Gruppe in ein Quartier der
    Station, das die Gruppe bewohnen soll. Jetzt endlich hat der
    Universalübersetzer genug Informationen gesammelt, um die
    Sprache der Fremden übersetzen zu können.
 
 Die rothaarige Frau mit Namen Hannek erklärt, dass ihr Volk
    Skrreea heißt und von der anderen Seite des Wurmlochs, das sie
    das Auge des Universums nennen, kommt. Sie wurden 800 Jahren
    von einer Rasse namens T-Rogoraner unterdrückt und konnten sich
    erst befreien, als diese vom Dominion besiegt wurden. Nun suchen
    die Skrreea nach Kentanna, einem Planeten, der nach einer
    Prophezeiung ihre neue Heimat werden soll. Kentanna soll ein Planet
    voller Leid sein, auf dem die Skrreea den Samen der Freude
    aussäen werden. Benjamin sagt die Hilfe der Föderation bei der
    Suche nach Kentanna zu.
 
 Während Jadzia beauftragt wird, eine neue Heimat für die Skrreea
    zu suchen, werden Shuttles ausgeschickt, die restlichen Angehörigen
    des Volkes auf der anderen Seite des Wurmlochs zu suchen und in
    den Alpha-Quadranten zu bringen. Da es sich insgesamt um 3
    Millionen Skrreea handelt, müssen die meisten auf den Schiffen
    bleiben, weil die Station nur 7000 Personen aufnehmen kann.
 
 Hannek und Kira freunden sich in der Zwischenzeit an. Sie haben in
     vielen Dingen denselben Geschmack und verbringen einige Zeit
     miteinander. Kira macht Hannek mit Varani bekannt, der ihr eine
     Aufnahme eines seiner vergangenen Konzerte im Jalanda-Forum
     schenkt. Er sagt, die Bajoraner wüssten was es bedeutet, heimatlos
     zu sein.
 
 Jadzia entdeckt einen für die Besiedlung durch die Skrreea perfekt
    geeigneten Planeten: Draylon II. Er weist ideale Bedingungen für ein
    Volk von Farmern, so wie die Skrreea, auf.
 
 Hannek, die von den anderen Frauen zur Führerin bestimmt worden
    ist, weil sie als erste das Auge des Universums fand, hat sich
    inzwischen über Bajor informiert. Als Sisko, Dax und Kira ihr und
    den anderen Frauen nun Draylon II als neue Heimat präsentieren,
    lehnen sie ab. Sie glauben, dass Bajor Kentanna ist, dass es sich bei
    diesem Planeten um die prophezeite neue Heimat handelt. Sie
    beantragen bei der Kammer der Minister förmlich die Genehmigung,
    nach Bajor einwandern zu dürfen.
 
 In der Zwischenzeit kommt es zu Reibereien zwischen Hanneks
    Sohn Tumak und Nog, der den jungen Skrreea mit einer stinkenden
    Flüssigkeit besprüht hatte. Odo verhindert eine Prügelei dadurch,
    dass er Nog mitnimmt. Später werden Tumak und Nog von Quark
    getrennt, der klar macht, dass die Skrreea unerwünscht sind.
 
 Ministerin Rozahn und Vedek Sorad treffen mit der Entscheidung der
    Kammer der Minister von Bajor ein. Die Kammer hat nach langen
    heftigen Diskussionen entschieden, das Gesuch der Skrreeaner
    abzulehnen. Auf Bajor herrscht bereits eine Lebensmittelknappheit
    und man glaubt, keine Flüchtlinge aufnehmen zu können. Zum
    Wohle beider Völker müssen die Skrreea sich einen anderen Ort zum
    Siedeln suchen. Hannek appeliert an Kira, die Kammer der Minister
    zu überzeugen, aber die muss leider zugeben, dass sie die
    Entscheidung der Kammer für richtig hält und dass Bajor nicht
    Kentanna ist.
 
 Auf der Promenade versucht Jake sich mit Tumak anzufreunden,
    was der junge Mann jedoch brüsk zurückweist. Er sagt dabei, dass
    er nicht auf Draylon II leben will.
 
 Kira besucht Hannek in deren Quartier, um die Freundschaft zu
    retten. Hannek kann Kira jedoch nicht verzeihen, weil sie sich von
    der Bajoranerin verraten fühlt. Kira und Hannek werden von Sisko
    auf die Ops gebeten, weil Tumak und zwei seiner Freunde ein
    skrreeanisches Schiff gestohlen haben und nach Bajor fliegen.
 
 Auf der Ops versucht Hannek, ihren Sohn zur Umkehr zu
    bewegen, weil das Schiff ein Plasmaleck hat. Die Jungen antworten
    jedoch nicht und fliegen weiter auf Bajor zu.
 
 Ein weiteres Problem ergibt sich: Zwei bajoranische Abfangjäger
    werden gestartet. Ihr Befehl lautet: Kein skrreeanisches Schiff darf
    auf Bajor landen. Sie befehlen Tumak und seinen Freunden
    umzukehren, die antworten jedoch nicht und fliegen weiter auf den
    Planeten zu. Ben beschwört die Abfangjäger, das Schiff landen zu
    lassen, weil es schwer beschädigt ist. Die Abfangjäger bieten
    daraufhin an, das Schiff zur Station zurückzuziehen, was von
    Tumak und seinen Freunden mit Waffenfeuer beantwortet wird.
 
 General Hazar wird kontaktiert. Die Situation wird ihm geschildert
    und er will Befehl geben, nicht auf das Schiff zu feuern und es
    landen zu lassen. Sein Befehl kommt jedoch zu spät. Die
    Abfangjäger haben das Feuer erwidert und der Phaserstrahl hat das
    Schiff zwar verfehlt, das Strahlungsleck jedoch entzündet. Das
    Schiff mit den Jungen wird zerstört.
 
 Hannek und ihr Volk verlassen die Station wieder. Kira trifft sich ein
    letztes Mal mit Hannek, die nun auch meint, dass Bajor nicht
    Kentanna ist. Sie glaubt, dass die Bajoraner von 50 Jahren
    cardassianischer Herrschaft so furchtsam und misstrauisch
    geworden sind, dass sie einen furchtbaren Fehler gemacht haben,
    indem sie die Bitte auf Immigration abgelehnt haben. Die Skrreea
    hätten die unfruchtbare nördliche Halbinsel Bajors fruchtbar
    gemacht und so hätten die beiden Völker sich gegenseitig helfen können.
 
 Zurück bleibt eine nachdenkliche Kira, die nicht sicher ist, ob
    Hannek mit dieser Einschätzung recht hat oder nicht.
 
 
 Bewertung
 
 
    Das Auge des Universums ist eine Folge, die sich mit dem Wort
    "Mittelmaß" wohl am zutreffendsten beschreiben lässt. Sie zählt
    nicht zu den herausragenden Folgen von Deep Space Nine aber sie
    ist keinesfalls als schlecht zu bezeichnen. Die Geschichte, die hier
    erzählt wird, ist interessant. Sie handelt im Wesentlichen von zwei
    Völkern, die in ungewöhnlicher Weise miteinander verknüpft ist.
    Beide Völker wurden von einem fremden Volk unterdrückt. Das eine
    Volk verlor dadurch die Heimat, das andere stand am Ende vor dem
    wirtschaftlichen und auch sozialen Chaos. Das eine Volk hat einen
    Planeten, aber nicht die Fähigkeit das vorhandene Land fruchtbar zu
    machen und zu bestellen, so dass es vor der Hungersnot steht, das
    andere ist ein Volk von Farmern, die jedoch nicht über Land
    verfügen, das sie bestellen könnten. Eine symbiotische Verbindung
    der beiden Völker bietet sich an. Das eine Volk könnte das Land des
    anderen Volkes bestellen und somit hätten beide Völker einen
    Gewinn erzielt.
    
 Aber wie so oft im Leben kommt es anders. Die bajoranische
    Kammer der Minister verweigert den Skrreea das Land, weil es
    keine Garantie für ein Gelingen des Unternehmens gibt.
 
 In dieser Folge gibt es kein Hollywood-Happy-End in letzter
    Sekunde. Kein Held in schimmernder Rüstung erscheint, um die
    Situation zu retten. Und das macht das Ende der Episode auch so
    sympathisch, auch wenn es nicht erfreulich ist, denn es ist
    lebensnah. Die Entscheidung der bajoranischen Regierung ist
    nachvollziehbar, auch wenn sie ein wenig ängstlich erscheint. Aber
    wäre dies das wirkliche Leben, so stünde jedem das Wohl des
    eigenen Volkes näher als das eines anderen Volkes.
 
 Da es sich hier um eine "handlungsintensive" Episode handelt
    kommen Spannung und Special Effects kurz. Niemand erwartet
    wirklich, dass die Skrreeaner einwandern dürfen oder dass Tumak
    seinen Flug nach Bajor überlebt. Allerdings ist Hanneks Verhalten
    Kira gegenüber zum Schluss der Episode überraschend
    unversöhnlich. Der Zuschauer kommt nicht umhin, in Gedanken auf
    Hanneks "Ich kann Ihnen nicht verzeihen." zu rufen: "Da gibt es
    auch nichts zu verzeihen!" Die Frau verhält sich wie ein verwöhntes
    Kind, das nicht begreifen kann, dass es nicht nach seinem Kopf geht
    und nicht wie eine erwachsene Frau, die ein ganzes Volk, wenn auch
    wider Willen, führt. Die einzigen Actionelemente der Folge sind Nogs
    Auseinandersetzungen mit Tumak und dessen Flug gen Bajor, der
    zudem lediglich auf einer Computerkonsole als blinkendes Licht zu
    sehen ist. Dementsprechend mager sind auch die Special Effects:
    Neben dem üblichen Beam-In und einigen skrreeanischen Schiffen
    gibt es nichts zu sehen. Allerdings sind diese Special-Effects solide
    und in gewohnt guter Qualität zu sehen.
 
 Schön anzusehen ist Varanis Musikinstrument. Es wirkt wie eine Mischung
    aus einem Fagott und einer Klarinette im außerirdischen Stil. Der
    Klang ist angenehm und die vorgetragene Sonate wunderschön. Ein
    Lob für die Vertonung und Inszenierung dieses Teils des
    Drehbuchs.
 
 Die Gesamtbewertung der Episode ist "Befriedigend", was der
    Episode als Ganzes gerecht wird, da das Gefälle zwischen Spannung
    und Handlung doch unterschiedlich ist.
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