VOY 4.14 FlaschenpostMessage in a Bottlevon Burkhard Wallner |
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Episodenbeschreibung B’Elanna Torres beschwert sich bei Chakotay über Seven of Nine: Sie findet den Ton ihrer Kollegin anmaßend und will für nichts mehr garantieren, was den Umgang mit ihr angeht. Chakotay erinnert sie an ihre Pflichten als Führungsoffizier und rät ihr zur Nachsicht. Wie zum Hohn wird der Erste von Seven in herrischem Ton ins astrometrische Labor gerufen. Kopfschüttelnd bleibt Torres zurück. Auch Janeway wurde ins Labor “zitiert” und Seven überrascht sie und Chakotay mit der Entdeckung eines Sternenflottenschiffes, welches sich im Alphaquadranten befindet. Möglich wurde die Ortung durch ein riesiges altes Relaisnetzwerk, an dessen äußerstem Rand Seven eben dieses Sternenflottenschiff lokalisierte. Es wird jedoch bald außer Reichweite sein. Eilig versucht man Verbindung mit dem Schiff aufzunehmen. Dies schlägt jedoch fehl, das Signal ist zu schwach. Torres schlägt vor, ein stärkeres auf die Reise zu schicken, einen holografischen Datenstrom zum Beispiel. Da die Zeit jetzt knapp wird, bleibt nur übrig, den Doktor auf die Reise zu schicken. Hastig werden die technischen Voraussetzungen von Torres konfiguriert. Der Holodoc erhält von Janeway letzte Instruktionen und materialisiert tatsächlich in der Krankenstation auf dem 60.000 Lichtjahre entfernten Schiff. Die Station ist leer, der Computer bestätigt jedoch, dass der Doktor sich im Alphaquadranten befindet und auf dem Föderationsraumschiff USS “Prometheus” gelandet ist. Plötzlich bemerkt der Doktor zwei am Boden liegende, verletzte Personen. Eine ist tot, ein Sterbender kann ihm noch mitteilen, dass das Schiff von Romulanern gekapert wurde, bevor auch er stirbt. Auf der Brücke der Prometheus befinden sich tatsächlich Romulaner. Deren Captain wird gemeldet, dass sich Föderationsschiffe nähern. Dabei wird erwähnt, dass es möglicherweise ein Fehler war, alle Menschen zu töten, weil man mit den Schiffssystemen noch nicht ganz vertraut ist. Auch der einsame Holodoc hat inzwischen herausgefunden, dass alle ehemaligen Besatzungsmitglieder tot sind. Er lässt sich die technischen Spezifikationen des Schiffes zeigen und stößt dabei auf den so genannten Multivektorangriffsmodus. Mit dessen Aktivierung versucht die Prometheus gerade ihre Sternenflottenverfolger loszuwerden. Das Schiff teilt sich dazu mittels Autoseparation in drei selbständige Sektionen und nimmt den Verfolger ins Kreuzfeuer. Der muss aufgeben und die Prometheus vereint sich wieder. Ein verletzter Romulaner muss auf die Krankenstation gebracht werden. Der Doktor stellt sich als MHN vor und behandelt den Verletzten. Als die Bewacherin gegangen ist, aktiviert er das Prometheus-MHN. Dieses erscheint als junger Mann und nervt den Doktor mit seiner Ignoranz und Überheblichkeit. Immerhin kann das MHN2 den Holodoc über den Krieg mit dem Dominion aufklären. Es berichtet aber auch, dass es nur ein Prototyp ohne jede Erfahrung ist, was der Doktor schnell merkt. Der Voyager-Arzt erzählt ihm jedoch von seinen in den vergangenen 4 Jahren gesammelten Erfahrungen und fordert ihn nachdrücklich zur Mitarbeit auf, um das Schiff den Romulanern wieder zu entreißen. Das will das ängstliche MHN2 aber nicht. Immerhin operiert es den Romulaner. Auf der Voyager warten die Besatzungsmitglieder auf eine Nachricht vom Doktor. Währenddessen schreiben einige schon Briefe an ihre Angehörigen. Das Netz ist nach Angaben Sevens stabil und sie harrt im astrometrischen Labor aus. Neelix übt sich in amerikanischer Küche und Ersatzarzt Tom Paris muss die Folgen bei zwei Crewmitgliedern kurieren. Die beiden Hologramme auf der Prometheus schmieden inzwischen einen Plan, wie man die Romulaner ausschalten könnte. Ein Betäubungsgas soll durch das Lüftungssystem verbreitet werden. Dazu kriecht das MHN2 in eine der Jefferies-Röhren, bewaffnet mit drei Gasbehältern. Der Doktor begibt sich derweil auf die Brücke, um von dort das Lüftungssystem zu aktivieren. Den misstrauischen Romulanern erzählt er, dass er wegen eines versteckten Virus Bioscans durchführen müsse. Das Vorhaben fliegt jedoch auf, als der romulanische Kommandant bemerkt, dass der Doktor gar keine Daten sammelt. Auf der Voyager bittet Tom Paris seinen Freund Harry Kim, einen neuen Holodoc zu konstruieren. Paris hält es auf der Krankenstation nicht aus. Seven gerät inwzischen mit Torres aneinander. B’Elanna versucht ihr zu erklären, dass sie unhöflich und arrogant wirkt, man vermisse insbesondere so etwas wie Höflichkeit. Sie solle sich wenigstens in kleinen Schritten ändern. Seven scheint das nicht zu verstehen, da empfängt man plötzlich eine Transmission über das Relaisnetz von einer neuen Spezies, den Hirogen. Diese beanspruchen die Technologie und trennen die Verbindung der Voyager zum Doktor. Derselbe wird inzwischen von den Romulanern verhört. Man hat herausbekommen, dass er durch einen Datenstrom mit Sternenflotten-Signatur an Bord gelangt ist. Gestellte Fragen beantwortet er jedoch entweder ausweichend oder höhnisch. Als man anfangen will ihn durch Auseinandernehmen seiner Subroutinen zu foltern, dringt plötzlich das Betäubungsgas durchs Ventilationssystem und die Romulaner sind ausgeschaltet. Das MHN2 hat wider Erwarten improvisiert und sogar Einfallsreichtum bewiesen. Die beiden Hologramme begeben sich auf die Brücke, um das Schiff zu übernehmen. MHN2 weist darauf hin, dass die Prometheus nur ein Prototyp ist, der Doktor favorisiert wiederum die Improvisation. Beide haben keine Ahnung, wie man die Anzeigen bedient, schließlich gelingt es wenigstens das Schiff zu stoppen. Dafür sind nun drei romulanische Warbirds im Anflug. Captain Janeway versucht den Hirogen derweil zur Freigabe des Netzes zu bewegen. Dieser zeigt jedoch keine Neigung darauf einzugehen. Schließlich erzeugt Seven einen Feedback-Impuls, mit dem der Hirogen betäubt und vorläufig ausgeschaltet wird. Die Verbindung zum Doktor steht wieder. Anerkennend äußert sich B’Elanna, Seven bedankt sich erstmals. Fähnrich Kim scheitert inzwischen bei der Erschaffung eines Ersatzdoktors. Auf der Prometheus kann der Doktor im Gespräch mit den Warbirds ein wenig Zeit gewinnen, als plötzlich drei Sternenflotten-Schiffe auftauchen. Diese schießen aber nun auf den Prototyp, den sie in der Gewalt der Romulaner wähnen. Das MHN2 begibt sich an die taktische Konsole, um sich zu verteidigen. Es feuert einen Torpedo ab, der jedoch ein Sternenflotten-Schiff trifft. Versehentlich löst das MHN2 auch noch die Autoseparation aus. Als der Computer infolgedessen nach dem Angriffsziel fragt, nennen beide Hologramme einstimmig die Romulaner. Ein Warbird wird daraufhin zerstört und die anderen ziehen sich zurück. Der Doktor und das MHN2 gratulieren sich überschwänglich zu ihrem Erfolg. Zwei Föderationssoldaten werden auf die Kommandobrücke gebeamt und vom Doktor willkommen geheißen. Die Voyager empfängt eine holografische Transmission. Es ist der Doktor, der auf der Krankenstation materialisiert und voller Stolz verkündet, dass er es geschafft habe. Er berichtet von dem Kampf mit den Romulanern und dass die Voyager von der Sternenflotte schon als verloren erklärt wurde. Das habe er im Gespräch mit dem Hauptquartier richtig gestellt. Weiterhin habe er von den Abenteuern des Schiffes erzählt. Man werde die Familien der Crew benachrichtigen und außerdem nicht ruhen, bis man einen Weg gefunden hat, die Voyager wieder nach Hause zu holen. Die Sternenflotte habe übermitteln lassen, dass man jetzt nicht mehr allein sei. Bewertung Diese Folge ist ein echter Staffelhöhepunkt und darüber hinaus ein wichtiger Meilenstein auf dem Heimweg der Voyager. Nach 4 Jahren ist es endlich gelungen, Verbindung zur Föderation aufzunehmen und Nachrichten auszutauschen. Story und Drehbuch sind geradezu vorbildlich umgesetzt und entbehren über weite Strecken auch nicht eines auflockernden Humors, der in Star Trek eher selten vorkommt. Nach der Entdeckung des Relaisgitters und des Sternenflottenschiffs am Rande des Alphaquadranten steigt die Spannung sofort und bleibt über den gesamten Handlungsverlauf hoch. Eingebettet in die temporären Probleme ist der hastige Transfer des Holodocs zumindest science-fiction-technisch nachvollziehbar, auch wenn die Episode nur so von Technobabble strotzt. Während auf der Voyager bis zum Auftauchen der Hirogen zunächst nichts weiter spannend ist, fesseln die Abenteuer des Doktors auf der Prometheus dafür umso mehr. Wird er die Rückeroberung des Schiffes ohne Hilfe von außen und nur mit dem anfangs recht beschränkten MHN2 schaffen? Auch der Kampf mit den Warbirds zuletzt und das verzweifelte Bemühen Janeways auf der Voyager, mit dem Hirogen zu einer Übereinkunft zu kommen, sind weitere Pluspunkte für die Spannung, die unterm Strich auch 6 Punkte verdient. Die SFX sind hier von außergewöhnlich hoher Qualität. Sie fangen bei den Projektionen im astrometrischen Labor an, gehen über die Kulissen auf der Prometheus und erreichen ihren Höhepunkt im Weltraumkampf mit den Sternenflottenschiffen, den romulanischen Warbirds und dem erwähnten Torpedotreffer. Als Gimmick erscheint hierbei, dass das Schiff wie die Defiant aussieht, die aber dank ihrer Schutzschilde keinen Schaden nimmt. Viel Geld wurde offenbar ausgegeben und keine Mühe gescheut. Allerdings gibt es auch kleine Mängel. So drückt das MHN2 zum Beispiel an der Konsole den Feuerknopf, wobei sich dieselbe wie eine weiche Sperrholzplatte verbiegt. Das hätte nicht sein müssen, trotzdem gerechtfertigte 6 Punkte für die Effekte. Für die Handlung kann ebenfalls nur die volle Punktzahl vergeben werden, denn hier werden Bögen gespannt, die nicht nur die nächsten Folgen betreffen, sondern auf die ganze Serie Einfluss haben. Dass dies in einer derart lockeren und mit viel Humor unterlegten Weise gelingt, ist ein besonderes Kompliment an den Verfasser der Story, Rick Williams, sowie an die Drehbuchautorin Lisa Klink wert. Sie schaffen es, nicht nur einen nachvollziehbaren Kommunikationsweg in den Alphaquadranten aufzuzeigen, es wird auch kurzzeitig das DS9-Universum mit seinem Dominion-Krieg einbezogen. Auch die Übernahme der Prometheus durch den Doktor und das MHN2 ist realistisch in Szene gesetzt, alles erscheint logisch. Dass das MHN2 ein derart nerviges Programm hat, seine Ausdrucksweise meist urkomisch ist und mit der offensichtlichen Angeberei des Doktors der Voyager unweigerlich zu haarsträubenden Dialogen führt, ist eine geschickte Umsetzung der - wiederum logisch nachvollziehbaren - Befindlichkeiten der beiden Hologramme. Ihre meist naiv-fragenden Redensarten sind ein Genuss für den Zuschauer und die Darstellung durch Robert Picardo und Andy Dick ist sehenswert. Aber auch die Voyager-Handlung, hier erst A-, dann B-Plot sozusagen, kann sich sehen lassen. Der Höflichkeits-Konflikt zwischen Torres und Seven wird erstaunlich unkompliziert von beiden Seiten gelöst, ohne dass es zu irgendwelchen Wutausbrüchen kommt. Offenbar ist Torres’ Ansage von Seven doch richtig eingeordnet worden und sie bedankt sich dann ja auch tatsächlich einmal. Eine durchaus wichtige Fortentwicklung bei Seven, die sie hier ausgerechnet der ehemaligen Borghasserin Torres verdankt. Der vorherige Energiestoß auf den Hirogen ist dabei ein geschickt eingebauter Gag, der den Zuschauer schmunzeln lässt. Den Hirogen als Spezies wird man noch wieder begegnen. Die übrigen Besatzungsmitglieder haben in der Warteposition der Voyager zwar nicht viel zu tun, werden aber trotzdem mit einigen kleineren Szenen bedacht, die hier folgerichtig das Fehlen des Doktors thematisieren. Als besonderes Gefühls-Highlight kann die abschließende Einstellung gewertet werden, bei der Janeway sich mit tränenerstickter Stimme bedankt, als ihr der Doktor die Versicherung der Sternenflotte übermittelt, dass man nicht mehr allein ist. Nachvollziehbar in jedem Fall, wem würde es nicht so ergehen? Die Folge ist ein bemerkenswertes Spitzenerzeugnis bei Voyager. Wichtig für die Fortführung der Handlung und absolut sehenswert wegen der Darstellerleistungen der Hologramme und natürlich der Weltraumkämpfe. |
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Zusammenhänge
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-------------------------------- Ausdruck vom: 06. 10. 2024 Stand des Reviews: 29. 08. 2024 URL: http://www.startrek-index.de/tv/voy4_14.htm |