DSi

VOY 4.24 Dämon


Demon

von Malte Kirchner

Episodenbeschreibung

Auf der Voyager kommt es plötzlich zu einem Energieausfall, was zur Folge hat, dass fast sämtliche Decks dunkel sind. Die Ursache ist schnell gefunden: Das Deuterium ist fast ausgegangen. Mit sofortiger Wirkung müssen enorme Einschränkungen hingenommen werden, damit die Reise überhaupt noch fortgesetzt werden kann. Doch auch das ist keine Dauerlösung: Es muss neues Deuterium her, da sonst die Voyager mit der Zeit zwangsläufig komplett energielos wäre.

Seven findet bei ihrer Suche nach Deuterium im astrometrischen Labor einen Planetoiden der Klasse Y - in Sternenflotten-Kreisen auch "Dämon Klasse" genannt. Die Atmosphäre lässt kein Leben zu und es herrschen sehr hohe Temperaturen. Da man jedoch keine Optionen hat, fliegt man dort hin und versucht Deuterium hochzubeamen - was aber misslingt.

Janeway plant die Mission abzubrechen, doch Kim zeigt eine weitere Optionen auf. Da es keine greifbaren Alternativen gibt, stimmt Janeway widerwillig zu, dass Kim und Paris mit einem Shuttle auf den Planeten fliegen, um das Deuterium zu holen. Als die beiden dort ankommen, gibt es einen Zwischenfall: Harrys Raumanzug hat ein Leck und Paris versucht ihn zum Shuttle zurückzutragen. Doch in diesem Moment hat auch Paris' Anzug ein Leck und beide bleiben leblos auf dem Planeten liegen.

Währenddessen will Neelix mit einigen anderen Besatzungsmitgliedern auf die Krankenstation ziehen, da Energie gespart wird. Der Doktor sträubt sich zunächst, doch man lässt ihm keine Wahl. Währenddessen wird der Energiemangel an Bord immer gravierender. Der Planet ist die einzige Hoffnung um zu überleben - Janeway wagt die Landung trotz des vermeintlichen Risikos, dass ein späterer Wegflug nicht mehr möglich ist.

Auf der Oberfläche finden Chakotay und Seven dann plötzlich Kim und Paris - ohne Raumanzüge. Angeblich haben sie sich angepasst. Zurück an Bord kommt es dann aber zu Komplikationen. Der Doktor diagnosiziert eine Bio-Anpassung - möglicherweise unumkehrbar. Bei einer weiteren Mission findet man plötzlich nochmal Kim und Paris, dieses Mal bewusstlos in ihren Raumanzügen. Es stellt sich heraus, dass die Deuteriumflüssigkeit imstande ist, alles nachzubilden, was Janeway und Torres nebenher auch verifizieren können.

Plötzlich bildet sich ein See der Masse unter der Voyager in den diese versinkt. Janeway lässt die Masse beschießen. Daraufhin bittet der falsche Kim darum, den Angriff einzustellen. Das Motiv dieser Masse sei nur, die Voyager-Besatzung zu duplizieren, weil man bei der Nachbildung von Kim und Paris das erste Mal Gefühle gehabt habe. Janeway willigt ein, dass die Masse die Crew duplizieren darf. Am Ende sieht man dann die duplizierte Crew und die abhebende Voyager.




Bewertung

"Dämon" ist mal wieder eine dieser Episoden, die man als wenig gelungen ansehen kann. Dabei ist der Kern der Geschichte gar nicht so schlecht: Eine Lebensform, die etwas Neues - nämlich Gefühle - kennengelernt hat und diese nicht wieder verlieren möchte. Doch der Weg, bis wir zu besagter Stelle kommen, ist ein langer und gleichzeitig unlogischer.

Bereits der Storyansatz, dass die Voyager plötzlich wieder unter akutem Deuteriummangel leidet, ist an und für sich ein Relikt der ersten Staffel und vermag nicht zu überzeugen. Seit der dritten Staffel ging man mit Energie großzügig um und auf einmal, ganz plötzlich, gehen schon wieder die Lichter auf dem Schiff aus. Das wirkt nicht nur weit hergeholt - es ist gleichzeitig auch eine Rückentwicklung.

Doch teilweise schwache Herleitungen sind wir gewohnt. Interessant ist es, als Kim das erste Mal die Initiative ergreift und sich nicht in seiner Meinung beeinflussen lässt. Eine Situation, auf die wir vier Jahre lang schon gewartet haben. Kritisch wird es dann aber, als die vermeintlichen Duplikate von Paris und Kim auftauchen. Beide wirken von Anfang an nicht echt durch ihre große Zuneigung zum Planeten. Doch das ist im ersten Moment verzeihbar, da es so aussieht, als wolle man gerade jenen Eindruck bezwecken. Widersprüchlich wird es dann, als der Doktor die Bioumformung bei beiden diagnostiziert. Glaubt man ernsthaft, dass die Zuschauer das an dieser Stelle noch abnehmen?

Doch die fallende Handlungskurve ist nicht mehr aufzuhalten. Der falsche Kim sowie Chakotay und Seven gehen zurück auf den Planeten und finden die beiden echten Besatzungsmitglieder. Anstatt die Situation sofort zu begreifen, was durch den nachgebildeten Finger Torres' nur noch mehr verdeutlicht wurde, scheint es im ersten Moment so, als würde man die Duplikate immer noch als die echten Besatzungsmitglieder in Erwägung ziehen.

Das Finale ist dann fast der einzige Lichtblick, da nun endlich ein wirkliches Problem auf den Tisch gebracht wird, das jedoch durch zusätzliche Dramatik (sinkende Voyager) unnötigerweise versinnbildlicht werden soll. Die Lösung im Einvernehmen beider ist genauso kurz wie schmerzlos und beim Duplikat von Kim weiß man eigentlich auch im Nachhinein nicht so recht, ob er nun wirklich keine Verbindung zu den anderen hatte oder etwa doch, weil er sie nachher auch stoppen konnte.

Am Ende sehen wir dann die duplizierte Voyager-Crew auf dem Planeten und das wegfliegende Schiff. Damit wären wir auch beim Punkt, der bei dieser Episode wirklich fast alles andere in den Schatten stellt: Die Special Effects. Der Flug durch die Atmosphäre, die Landung und der Planet selbst sind die einzigen wahren Meisterleistungen dieser Folge, die sonst kein "Befriedigend" als Gesamtergebnis verdient hätte, sondern bestenfalls ein "Ausreichend". Logische Mängel zeichnen diese Episode genauso aus wie ein langweiliger und viel zu lang geratener Handlungsverlauf.

Spannung: 3 SFX: 6 Handlung: 4 Gesamt: 4
Zusammenhänge

Nicht berücksichtigt.

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Ausdruck vom: 20. 04. 2024
Stand des Reviews: 26. 11. 2020
URL: http://www.startrek-index.de/tv/voy4_24.htm