DSi

VOY 5.2 Die Drohne


Drone

von Malte Kirchner

Episodenbeschreibung

Seven, Tom Paris, der Doktor und B'Elanna Torres machen sich auf den Weg zu einer Shuttlemission, um einen Nebel zu erkunden. Während man sich darüber unterhält, dass ein größeres Runabout für derartige Missionen nützlicher sein würde, wird das Shuttle plötzlich von einer Druckwelle erschüttert. Es kam zu einer Plasmawelle innerhalb des Nebels und der Antrieb ist ausgefallen. Kurzerhand macht sich die Voyager auf den Weg, um die Besatzungsmitglieder zu retten, doch es gibt zunächst Probleme. Der Transporter-Chief kann die Muster nicht richtig trennen, aber zuletzt gelingt der Transport. Lediglich der Doktor hat Probleme mit seinem Emitter und wird deaktiviert, der Emitter in ein Labor gebracht.

Während man sich dann der Nachtruhe widmet, wird der Emitter im Labor aktiv. Aus ihm wachsen Borgröhrchen, die sich mit einem Paneel verbinden und schließlich das ganze Labor verwandeln. Als Seven am nächsten Morgen außerhalb ihres Regenerationszyklus' aufsteht, ruft sie sofort die Brücke: Sie spürt die Existenz von Borg in der Nähe des Schiffes. Man verweist sie jedoch an den Doktor zu einem Check ihres Transmitters.

Währenddessen geht ein Mitarbeiter von Torres in das Labor, um den mobilen Emitter des Doktors zu überprüfen. Der Doc drängt bereits darauf, ihn wieder zurückzubekommen. Kurzerhand bohren sich aber zwei Assimilationsröhrchen in den Hals des Crewman und er bricht bewusstlos zusammen - verwandelt sich jedoch nicht.

Als Seven dann erneut Borg-Anwesenheit spürt und auch die internen Sensoren Alarm schlagen, lässt Chakotay roten Alarm geben und man begibt sich ins Labor. Dort erwartet sie bereits eine Überraschung: Ein überdimensionaler Brutkasten mit einem Borg. Höchst ungewöhnlich, da sich die Borg normalerweise nicht auf diese Weise reproduzieren, sondern assimilieren. Doch die Antwort ist nicht weit entfernt: Der Holo-Emitter ist daran schuld. Er kommt aus dem 29. Jahrhundert, folglich ist der Borg auch fortgeschrittener. Er entstand durch die Transporterprobleme.

Janeway entscheidet sich schließlich den nunmehr entstandenen Borg am Leben zu lassen, da er ja durch Seven programmiert werden kann. Und so macht sich die ehemalige Borg an die Arbeit - mit Erfolg. Nach und nach gibt sie ihm Informationen, die er assimilieren kann und er passt sich schnell der Crew an. Bis es nachts einen Zwischenfall gibt: Der Borg-Transmitter der Drohne, die sich übrigens "One" also "Eins" genannt hat, hat sich reaktiviert - die Borg sind bereits auf einem Abfangkurs.

"One" bietet seine Hilfe an und vermag das angreifende Borgschiff zunächst abzuwehren. Schließlich entscheidet er sich jedoch dafür, die Borg in ihrem Schiff selbst zu überlisten. Tatsächlich vermag er sie schließlich in den expandierenden Nebel zu fliegen, in dem das Schiff schließlich zerstört wird. "One" überlebt, schützt sich jedoch vor einer Reparatur mit Schutzschilden, da er der Crew der Voyager nicht länger Probleme bereiten will - er stirbt.




Bewertung

Unverhofft - Seven wird Mutter. Und so ist allein schon an Ein- und Ausleitung dieser Episode erkennbar, dass nur sie im Mittelpunkt steht. Mit dem Lächeln am Anfang versucht sie Emotionen nachzuempfinden, allerdings ohne sichtlichen Erfolg. Erst mit dem Tod One's lernt sie eine richtige Emotion kennen. Leider das Gegenteil von dem, was sie eigentlich angestrebt hatte.

Doch zur Story im Einzelnen: Die Herleitung ist nicht gerade neu, denn vier Besatzungsmitglieder im kollabierenden Shuttle und einen anschließenden Transporterunfall hatten wir schon einmal in der TNG-Episode "Erwachsene Kinder", in der Picard&Co. unter sehr ähnlichen Bedingungen wieder zu Kindern gemacht wurden.

Fraglich ist übrigens auch die enorme Weiterentwicklung des Borg allein durch die Tatsache, dass der Holo-Emitter aus der Zukunft kommt. So ist natürlich nachvollziehbar, dass er Komponenten enthält, die der Zukunft entspringen. Wie dabei aber die ganzen neuen Borg-Komponenten zustande kommen, ist dagegen fraglich. Hat der Emitter etwa Informationen über die Borg der Zukunft? Wenn ja, woher und warum? Oder ist er etwa gar nicht auf seine eigentliche Funktion beschränkt? Fragen über Fragen, deren Antworten leider ausbleiben.

Weiter geht es dann wie gewohnt, ganz im Stil der TNG-Episode "Ich bin Hugh". Der Borg kann völlig integriert werden, aber letzlich führen widrige Umstände dazu, dass er das Schiff verlassen muss. Insgesamt also alles Verläufe, die wir bereits - teilweise exakt - kennen und die daher auch berechenbar sind.

Der entscheidende Aspekt - Sevens Mutterrolle - hebt sich dagegen von den Klischees ab. Die Mischung zwischen ihrem kühlen Charakter und den immer größer werdenden Emotionen, die sie zuletzt sehr stark beanspruchen, wurde geschickt in Szene gesetzt, ohne dass man befürchten muss, sie nicht wiederzuerkennen. Die Extreme sind gut herausgearbeitet und ihr Lächeln am Anfang ist genauso überzeugend wie die Trauer am Ende.

Insgesamt also eine Episode, die zu Recht von sich behaupten kann, gut zu sein. Leider ist sie an einigen Stellen, wie gesagt, etwas abgegriffen, was leider eine noch bessere Bewertung verhindert.

Spannung: 5 SFX: 5 Handlung: 5 Gesamt: 5
Zusammenhänge

Nicht berücksichtigt.

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Ausdruck vom: 25. 04. 2024
Stand des Reviews: 26. 11. 2020
URL: http://www.startrek-index.de/tv/voy5_2.htm