DSi

VOY 6.8 Ein kleiner Schritt


One Small Step

von Michael Dufner

Episodenbeschreibung

Aufgrund einiger technischen "Verbesserungen" von Seven, hat die Voyager mit kleineren Fehlfunktionen ihrer Systeme zu kämpfen.

Während man noch bestrebt ist diese zu beheben, taucht plötzlich aus dem Subraum eine so genannte Gravitonellipse auf, die nach Abschaltung der Energie nur knapp an der Voyager vorbeizieht. Damit ist sie das erste Schiff, welches von diesem Phänomen, das von elektromagnetischer Energie angezogen wird, verschont wurde.

Die Crew erinnert sich, dass am 19. Oktober 2032 das Kommandomodul Ares IV der ersten Marsmission von mutmaßlich von einer Gravitonenellipse zerstört wurde. Man entschließt sich die Chance zu nutzen und die Ellipse zu untersuchen, bevor sie wieder in den Subraum verschwindet.

Man entdeckt, dass das Phänomen innen hohl ist und sich diverse Objekte im Inneren befinden. Ein genauerer Scan deckt auf, dass die Ares IV von der Anomalie nicht zerstört sondern verschluckt wurde und sich nun immer noch im Inneren befindet. Cpt. Janeway beschließt, mit einem Shuttle in das Phänomen einzudringen, um das alte Modul vielleicht bergen zu können. Seven of Nine erhebt Einspruch gegen dieses Vorgehen, da sie die Begeisterung der Crew über den für sie unwichtigen Fund nicht verstehen kann. Cpt. Janeway schickt sie jedoch mit auf die Mission, damit sie verstehen lernt, welche Faszination Artefakte vergangener Zeiten ausüben.

Nach einigen, von Seven durchgeführten Schildmodifikationen, gelingt es ihr, Chakotay und Tom mit dem Delta Flyer in das Innere der Ellipse vorzudringen. Neben zahllosen fremden Gesteinsproben spürt man auch das Kommandomodul auf.

Doch da wird die Ellipse plötzlich von einem Asteroiden aus dunkler Materie angezogen. Chakotay will das Modul nicht zurücklassen und befiehlt, es trotz der gebotenen Eile mitzuschleppen. Es gelingt aber nicht mehr, die Ellipse rechtzeitig zu verlassen und der Delta Flyer wird von der Druckwelle des Aufschlags wieder ins Innere geschleudert. Der Antrieb und die Schilde werden schwer beschädigt, Chakotay von einer starken Energieentladung getroffen.

Zu allem Unglück stellt Seven noch fest, dass die Ellipse in Kürze wieder in den Subraum eintauchen wird. Der Warpplasma-Verteiler des Flyers ist jedoch zerstört und kann nicht repariert werden. Auf der Voyager kommt B´Elanna jedoch auf die Idee, den Ionenverteiler des Ares IV-Moduls auszubauen, da sich dieser relativ leicht an den Flyer anpassen lässt.

Seven beamt auf das Modul, um den Verteiler zu bergen und nebenbei so viele Daten wie möglich zu herunterzuladen. Sie beginnt mit dem Ausbau des antiquierten Ersatzteils und spielt währenddessen die Videoaufzeichnungen des Modul-Kommandanten John Kelly ab. Er hatte den Aufprall überlebt und noch viele Tage Aufzeichnungen gemacht, bis die Energie des Moduls erschöpft war.

Es gelingt Seven, sich mit dem Verteiler und der Leiche Kellys in den Flyer zu beamen und die Energie wieder zu aktivieren. Kurz bevor die Gravitonellipse in den Subraum eintaucht, kann der Flyer mit Hilfe des Traktorstrahls der Voyager das Phänomen zu verlassen.

Lt. Kelly wird nun im All bestattet.




Bewertung

Eine wirklich nette Idee. Es ist immer wieder interessant, Geschehnisse aus der Star Trek-Vergangenheit zu erfahren. Von der Zeit vor 2063 ist dabei nicht oft die Rede gewesen.

Leider verkommt die erste Marslandung hier zur völligen Nebensächlichkeit, die nur dazu dient, den menschlichen Forscherdrang ein wenig näher zu beleuchten. Von der eigentlichen Mission bekommt man so gut wie gar nichts zu sehen, da die Handlung erst kurz vor der Katastrophe einsetzt. Hier hätte man ruhig etwas detaillierter auf die vorherigen Geschehnisse eingehen können. Aber dafür muss man sich wohl "Mission to Mars" im Kino ansehen. Eine tolle Idee war, Lt. Kelly das zerstörte Raumschiffwrack im Inneren der Ellipse sehen zu lassen. Dadurch bekam er als erster Mensch eine außerirdische Technologie zu Gesicht.

Wieder wird uns ein Weltraumphänomen präsentiert, dabei aber nicht erklärt, woher man diese Gravitonellipse denn kennt. Schließlich wurden alle Schiffe, die Kontakt hatten, bisher zerstört. Und wieso hatte sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Ares IV von ihr zerstört wurde? Augenscheinlich hatte der Kommandant keine Gelegenheit, Bilder und Daten von diesem Phänomen zur Erde zu senden. Es handelt sich wohl um einen kleinen dramaturgischen Kompromiss.

Ansonsten hatte diese Episode ein paar schöne Bilder des Delta Flyers aus dem Inneren der Ellipse zu bieten. Auch wurde Seven erneut dafür eingesetzt, ein wenig die menschliche Psyche, in diesem Fall den starken Forscherdrang, zu beleuchten. Dieses Thema nervt inzwischen allerdings, viele Zuschauer könnten darauf sicher gut verzichten.

Unklar ist auch die Besessenheit Chakotays bei dem Versuch der Bergung des Moduls aus der Ellipse. Von Tom hätte man dieses Vorgehen viel eher erwarten können als von ihm. Nur noch auf Wir-schaffen-das-Gefühl setzend und damit teils verantwortungslos will er das Kommandmodul bergen. Die Gefährdung von Menschenleben scheint wohl dabei kein Thema mehr zu sein. Nichtsdestotrotz eine nette Episode, die wieder ein Stück "Vergangenheit der Zukunft" enthüllt, ein bisschen vorhersehbar den menschlichen Forscherdrang und Sevens Entwicklung beleuchtet und ein neues Weltraumphänomen auftreten lässt. Zwar keine große Stunde von Star Trek, dafür aber kurzweilige Unterhaltung.

Spannung: 2 SFX: 3 Handlung: 4 Gesamt: 3
Zusammenhänge

Nicht berücksichtigt.

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Ausdruck vom: 24. 04. 2024
Stand des Reviews: 26. 11. 2020
URL: http://www.startrek-index.de/tv/voy6_8.htm