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VOY 6.9 Die Voyager-Konspiration


The Voyager Conspiracy

von Michael Dufner

Episodenbeschreibung

Seven of Nine gelingt es, einen Kortikal-Prozessor zu entwickeln, der es ihr ermöglicht, innerhalb von Stunden das gesammelte Wissen von Monaten in ihr Gehirn zu laden. Sie beginnt sofort damit, die gesamten Daten der Voyager herunterzuladen, um eventuelle Fehlfunktionen oder unbeachtete Entdeckungen aufzuspüren.

Gleichzeitig trifft man auf den Fremden Tash, der dabei ist, eine Art Katapult zu bauen. Dieses soll in der Lage sein, sein Schiff mittels einer Gravitonwelle über Tausende von Lichtjahre in Richtung seiner fernen Heimat zu transportieren. Dabei hat er noch mit einigen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, woraufhin Cpt. Janeway ihm Hilfe anbietet. Als Dank bietet er an, nach seinem eigenen Sprung das Katapult ebenfalls zu benutzen. Nach einem weiteren Download entdeckt Seven, dass Tash sein Katapult mit einem Tetrionreaktor betreibt. Dieser Reaktortyp wurde ebenfalls von der Raumstation des Fürsorgers benutzt.

Seven analysiert die Aufzeichnung der Vernichtung der Station noch einmal und entdeckt einen Traktorstrahl während der Explosion. Sie kommt zu dem Schluss, Tuvok habe damals mit Absicht eine doppelt so starke Torpedoladung als benötigt eingesetzt, um den Diebstahl des Reaktors zu vertuschen. Neelix erlaubt ihr, die Aufzeichnungen seines Schiffes in ihren Prozessor zu laden. Kurz darauf ist das Katapult fertig gestellt und Tash führt seinen Raumsprung erfolgreich durch.

Seven kommt mittlerweile zu dem Schluss, dass die Voyager absichtlich in den Deltaquadranten entführt wurde. Sie vermutet eine Verschwörung der Föderation, um eine militärische Präsenz in diesem Teil der Galaxis zu etablieren. Es gelingt ihr aufgrund zahlreicher Fakten Chakotay von ihrer Theorie zu überzeugen. Unter anderem zeigen Neelix´ Aufzeichnungen, dass wenige Tage vor der Voyager ein cardassianisches Kriegsschiff vom Fürsorger geholt wurde und überraschend kurze Zeit später wieder verschwand.

Seven stellt ebenfalls fest, dass die Voyager die Station mit zwei Tricobalt-Ladungen zerstörte, welche nicht zum regulären Arsenal von Föderationsschiffen gehören. Mit diesen Ladungen ist es aber möglich, einen Subraumriss zu erzeugen, wodurch ein Schiff den Reaktor stehlen konnte.

Die Ex-Borg schließt aus ihren gesammelten Daten, dass das Katapult dazu dienen soll, eine Föderationsflotte in den Deltaquadranten zu transportieren. Chakotays Misstrauen ist nun geweckt und er versucht zusammen mit B´Elanna die zweite Aktivierung des Katapults hinauszuzögern, um erst weitere Informationen zu sammeln.

Nach einem weiteren Daten-Download kommt Seven jedoch zu einer anderen Schlussfolgerung. Sie informiert Cpt. Janeway darüber, dass Chakotay und Tuvok eine Verschwörung planen würden, die den Maquis die Macht über die Föderation erlangen ließe. Sie vermutet, dass es sich bei dem Katapult um eine Waffe handelt, die der Maquis einsetzen möchte.

Janeway ist trotz zahlreicher Fakten nicht überzeugt von Sevens Theorie. Sie ist vielmehr irritiert und will Sevens Alkoven untersuchen. Dabei stößt sie auf Chakotay, der das Gleiche vorhat. Beide sprechen sich aus und erkennen, dass irgend etwas mit Seven nicht in Ordnung ist. Der Doktor entdeckt, dass sie mehr Daten in ihr Gehirn geladen hat, als sie verarbeiten kann, wodurch ihr Implantat Fehlfunktionen hervorruft.

In der Zwischenzeit hat Seven jedoch bereits den Delta Flyer entwendet und fliegt auf das Katapult zu, um es zu zerstören. Sie ist inzwischen der Meinung, dass Janeway die Mission verfolgt, sie mit dem Katapult in den Alphaquadranten zu bringen, um Daten für den Kampf gegen die Borg zu sammeln.

Janeway beamt auf den Delta Flyer, und es gelingt ihr, Seven umzustimmen. Sie kehren zurück, der Doktor repariert Sevens Implantat und die Voyager kann das Katapult einsetzen. Es gelingt, die Reise nach Hause um drei Jahre zu verkürzen.




Bewertung

Zwar ist diese Episode schon wieder eine Seven of Nine-Story, jedoch können deren faszinierende Verschwörungstheorien problemlos über diese "Schwäche" hinwegtrösten.
Bis ins kleinste Detail entschlüsselt Seven die Vorgänge der letzten Jahre, was dem Zuschauer ein paar kurze Rückblicke beschert. Ihre erste Theorie wird bereits nach wenigen Minuten relativ glaubhaft und man überlegt tatsächlich, ob nicht irgendetwas Geplantes hinter allen Geschehnissen steckt. Vor allem die ungewöhnlichen Tricobalt-Ladungen und der sichtbare Traktorstrahl schüren das Misstrauen.
Gleichwohl ist hier auch die große Schwäche dieser Folge. Sevens Theorien werden bereits nach ihrem ersten Umschwenken als unrealistisch entlarvt, die Herkunft der beiden Hauptindizien jedoch nie erklärt. Was zeigte Neelix' Aufzeichnung während der Explosion und was sollten die ungewöhnlichen Torpedos auf der Voyager? Es wäre natürlich grandios, wenn hierauf in einigen Episoden wieder eingegangen würde, aber dies wäre für "Voyager" relativ ungewöhnlich.
Als angenehm ist festzustellen, dass Janeway nicht sofort an Sevens Theorien glaubt. Dies kann man natürlich erwarten, geschieht aber gleichzeitig furchtbar klischeehaft. Der weitere Verlauf der Geschichte zeigt deutlich, dass es den Autoren immer noch gelingt, mit den Erwartungen der Zuschauer zu spielen, indem sie bei Janeway und Chakotay Misstrauen streuen, das erst im gemeinsamen Gespräch ausgeräumt wird. Hinzuzufügen wäre noch, dass das Ende wiederum nicht mit einem Showdown aufwartet. Der Konflikt wird durch Überzeugungsarbeit Janeways gelöst, was zwar sehr löblich für Star Trek ist, den Spannungsbogen jedoch abrupt abreißen lässt.
Desweiteren bringt diese Episode die Voyager einen großen Schritt näher an die Heimat, wobei man schon fast erwartet hätte, dass irgendetwas dieses Vorgehen verhindert. Wiederum wurden auch hier die Erwartungen des Zuschauers gekonnt umgangen.

Spannung: 4 SFX: 3 Handlung: 4 Gesamt: 4
Zusammenhänge

Nicht berücksichtigt.

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Ausdruck vom: 19. 04. 2024
Stand des Reviews: 26. 11. 2020
URL: http://www.startrek-index.de/tv/voy6_9.htm