DSi

VOY 7.12 Abstammung


Lineage

von Michael Dufner

Episodenbeschreibung

B'Elanna bricht im Maschinenraum zusammen und es wird festgestellt, dass sie schwanger ist. Tom und sie sind überrascht, da sie glaubten, eine klingonisch-menschliche Empfängnis wäre fast unmöglich.

Schnell spricht sich die Neuigkeit auf dem Schiff herum. Die künftigen Eltern freuen sich über ihr Glück, jedoch ist B'Elanna zunehmend genervt über die vielen gut gemeinten Ratschläge der Crew.

Da entdeckt der Doktor jedoch bei einer Simulation des heranwachsenden Kindes eine Deformation der Wirbelsäule. Es stellt sich heraus, dass B´Elanna und ihre Mutter ebenfalls diese genetisch bedingte Krümmung hatten, diese jedoch mittlerweile problemlos bereits vor der Geburt repariert werden kann. Der Doktor schlägt vor, eine genetische Manipulation vorzunehmen und die beiden stimmen zu.

Fasziniert von den technischen Möglichkeiten, lassen sich Tom und B'Elanna ihr zukünftiges Kind im Alter von zehn Monaten projizieren. Als B'Elanna sieht, dass ihre Tochter ebenfalls den klingonischen Schädelkamm haben wird, ist sie entsetzt. Sie wird von Erinnerungen an ihre Kindheit geplagt, als sie sich von den anderen Kindern diskriminiert fühlte.

Die genetische Modifikation des Babys verläuft positiv. Die Wirbelsäule wird sich normal entwickeln. B'Elanna schlägt dem Doktor vor, die klingonischen Gensequenzen ihres Kindes zu löschen. Dieser ist entrüstet über ihren Vorschlag und drängt sie dazu, mit Tom zu reden.

Bei ihrem Gespräch schlagen die Emotionen hoch und Tom zieht anschließend in Harrys Quartier um. Seine Frau verarbeitet weiterhin ihre Kindheitserinnerungen, als sie bei einem Campingausflug mitbekam, wie ihr Vater mit einem Freund über sie und ihre Mutter sprach. Damals musste sie mit anhören, dass ihr Vater völlig überfordert mit den klingonischen Charaktereigenschaften ihrer Mutter war. Dies führte kurz darauf zur Trennung ihrer Eltern.

Als sich B'Elanna und Tom wieder langsam versöhnen, werden sie vom Doktor auf die Krankenstation gerufen. Er teilt ihnen mit, dass er festgestellt habe, dass die Kombination von klingonischen und menschlichen Genen eventuell zu einem Stoffwechselversagen bei dem Kind führen könnten. Er stimmt B'Elannas Vorschlag, die klingonischen Gensequenzen zu entfernen, daher zu.

Tom ist jedoch misstrauisch und lässt von Icheb und Seven die Berechnungen des Doktors und seines Programms überprüfen. Es stellt sich heraus, dass B'Elanna das Programm des Doktors modifiziert hatte, um die Genmanipulation durchführen zu lassen. Sie hat sich bereits auf der Krankenstation mit dem Holodoc eingesperrt, der die Konfiguration der DNA ihres Babys vornehmen möchte.

Im letzten Moment gelingt es Tom und Tuvok die Krankenstation zu betreten und den Doktor über sein verändertes Programm zu informieren.

Tom stellt B'Elanna zur Rede, und sie erzählt ihm von ihren Kindheitserfahrungen während des Campingaufenthalts. Sie erzählt ihrem Mann, wie sie ihren Vater damals anschrie, er solle doch verschwinden, wenn er nicht mit Klingonen klar käme. Dies tat er dann wenige Tage später auch. Sie erklärt Tom, dass sie Angst habe, es werde ihm ähnlich ergehen wie ihrem Vater. Tom kann sie jedoch überzeugen, dass ihr Vater Probleme mit der Ehe, nicht aber mit den Klingonen hatte. Zögernd gibt sie ihm recht.

Am nächsten Tag begibt sich B'Elanna zum Doktor und entschuldigt sich für die Manipulation. Er verzeiht ihr und ist begeistert zu hören, dass er als Patenonkel fungieren soll.




Bewertung

Hierbei handelt es sich um eine dieser überraschend unterhaltsamen Episoden der Serie. Die Grundhandlung lässt eine langweilige und klischeebehaftete Folge erwarten. Es gelingt dem Autor und den Schauspielern jedoch gekonnt, eine kurzweilige Inszenierung klingonisch-menschlicher Eheprobleme in Szene zu setzen und dabei noch die zukünftigen Möglichkeiten der Genetik aufzuzeigen.

Es ist typisch für Star Trek, aktuelle Diskussionsthemen aufzugreifen und in leicht veränderter Form darzustellen. In dieser Episode wird die Frage aufgeworfen, ob es überhaupt ethisch vertretbar ist, Aussehen und Charakter seines Kindes vorprogrammieren zu lassen. Eine hoch brisante Frage.

Die Antwort wird jedoch gleich mitgeliefert: Genetische Modifikation ja, jedoch nur, um erkennbare oder zukünftige Krankheiten zu verhindern. Eine weitergehende Veränderung bzw. ein "Styling" wird als unmoralisch deklariert und strikt abgelehnt.

Die Faszination dieser Episode ist schwer zu erklären. Zu Beginn steht der Humor im Vordergrund, als Icheb bei B'Elanna einen Parasiten vermutet. Die restliche Folge wird durch das Zusammenspiel der künftigen Eltern dominiert, die sich hitzige Wortgefechte liefern dürfen.

Alles in allem eine sehenswerte Folge, ohne nennenswerte Effekte, die einfach durch Handlung begeistern kann.

Spannung: 3 SFX: 2 Handlung: 5 Gesamt: 5
Zusammenhänge

Das erwachsene Kind von Tom und B'Elanna spielt in "Endspiel Teil I" eine nicht unbedeutende Rolle.

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Ausdruck vom: 28. 03. 2024
Stand des Reviews: 26. 11. 2020
URL: http://www.startrek-index.de/tv/voy7_12.htm