Star Trek Federation Science
- Der Bericht
von Malte Kirchner
Nach der eher enttäuschend ausgefallenen Star Trek World
Tour wird Deutschland durch eine wirklich außergewöhnliche Ausstellung überrascht: Die Star
Trek Federation Science.
Der Bericht
Nachdem die Federation Science am Freitag, den 22. Januar 1999 eröffnet wurde,
fuhr ich am darauffolgenden Tag, Samstag, nach Bremen um die Federation Science zu
besuchen.
Am Bremer Hauptbahnhof angekommen war es nicht schwer den
Veranstaltungsort, das Postamt 5, zu finden, da sich dieses nur einige Meter entfernt
befindet. Nach einer kleinen Fahrt im Aufzug (die Ausstellung befindet sich in der 1.
Etage) konnte ich schon die allgemein bekannten Star Trek-Töne vernehmen, die aus dem
sehr großen, abgedunkelten Raum erklangen.
Bild 1: Eine animierte Leuchtreklame
findet
sich am Eingang des Besucherraumes
Nachdem ich dann meine Karte an der Kasse erhalten hatte
(das Personal vor Ort war übrigens auch sehr freundlich!) betrat ich den eigentlichen
Ausstellungsraum. Dort befand man sich gleich direkt im Themenbereich "Kostüme /
Requisiten", wo Original-Kostüme ausgestellt wurden, u.a. auch sehr aktuelle wie
z.B. eine Gala-Uniform aus dem kürzlich erst angelaufenem Film "Der Aufstand"
bzw. "Insurrection". Bezüglich eines aktuellen Bezugs versprach das
Pressematerial nicht zuviel - hier wurde wirklich darauf geachtet, daß die Exponate
entsprechend der Entwicklung in Star Trek up-to-date sind.
Bild 2: Kostüme und Requisiten - hier
die
Uniform von Captain Picard (rechts n. Poster)
Konnte man sich dann endlich von den Kostümen
trennen, ging es geradeaus gleich in den nächsten Themenbereich, "Wissenschaftliche
Stationen und Lebenserhaltung". Ab hier kam dann, wie im Rest der Ausstellung,
Interaktivität ins Spiel. Es galt nicht nur zu betrachten, sondern selber herauszufinden
und zu forschen. Ein schöner Anreiz sich genauer mit den einzelnen Exponaten
auseinanderzusetzen, was gleichzeitig auch einen gewissen Lerneffekt zur Folge hatte, denn
hier wurden wirklich Errungenschaft der heutigen Wissenschaft gezeigt (mit Bezug zu Star
Trek), nicht nur Traumwissenschaft aus dem 24. Jahrhundert.
Bild 3: Exponat "Thermische
Abbildungen" -
auf Tafeln werden die Exponate selber erklärt
(rechts) und das, was man vor Ort mit dem
Exponat ausprobieren kann.
So war eigentlich jeder Themenabschnitt eine
eigene Ausstellung für sich, unmöglich alle Exponate aufzuzählen. Zwei Highlights des
Bereichs "Wissenschaftliche Stationen und Lebenserhaltung" waren sicherlich
"Thermische Abbildungen" bei denen man sich selber in Form einer
Thermo-Abbildung auf dem Bildschirm beobachten konnte und ein Modell eines Gasriesen, bei
dem man die Wirkung der Rotation auf die Gasströme erproben konnte. Aber auch das Leben
im All, Schwerkräfte, Spektroskopie, Subraum-Kommunikation und einiges mehr wurden in
diesem Themenabschnitt ausgestellt.
Bild 4: Am Modell eines Gasriesen
konnte
man die Wirkung von Rotation auf die Gas-
wirbel erproben.
Die weiteren Themenbereiche waren dann im
einzelnen u.a. "Die Kommandobrücke", wo neben Episodenausschnitten auf
Großleinwand Computerstationen (mit Touchscreen, ganz im Sinne des 24. Jahrhunderts) zur
Verfügung standen, auf denen interessante Informationen zum Orbit, Andockmanövern und
vielem mehr abrufen werden konnten. Ferner konnte man auf der Brücke eine Subraum-Antenne
(für einen Notruf) justieren, 3D-Bilder beobachten und Spracherkennung ausprobieren.
Bild 5: Computerstation auf der
Hauptbrücke.
Hier konnte interaktiv (rechts) die Umlaufbahn
einiger Himmelskörper beeinflußt werden.
Im Themenbereich "Maschinenraum"
konnte man sich dann mit allem beschäftigen, was Geordi LaForge in der Serie so oft
beschäftigt: Materie, Antimaterie, Warp-Antrieb, Kosmische Strahlung, Raketen und ein
Video mit LeVar Burton (Darsteller von Geordi), der die Wirklichkeit der Weltraumreisen
vorstellt.
Bild 6: Lebensgroße Nachbildung von
Locutus.
Richtig interessant wurde es dann im
Themenbereich "Das Außenteam". Denn hier befand sich das neben der Hauptbrücke
am meisten genutzte Exponat - der Transporterraum. Mittels Bluescreen-Technologie konnten
sich an diesem Exponat die Besucher in Echtzeit wegbeamen lassen (mehrere Bildschirme
gaben die virtuelle Welt, auch für andere Besucher, wieder) und ein kleines Spielchen im
Holodeck spielen, wobei sie virtuelle Ballons mit der Hand treffen mußten. Natürlich
auch nur nachträglich eingefügte. Wenn auch stets sichtbar war, daß hier mit Bluescreen
gearbeitet wird, war dieses Exponat doch mitunter am interessantesten.
Bild 7: Links Besucher vor dem
Bluescreen,
rechts auf einem Monitor das Bild der Besucher,
wie sie gerade weggebeamt werden - in Echt-
zeit!
Schließlich war da noch der Themenbereich
"Krankenstation", wo die Besucher ein Virus neutralisieren und ihre eigene
Gesundheit checken konnten.
Und wer mal eine Aus-Zeit benötigte, konnte
sich gemütlich in das Bistro der Ausstellung setzen und sich eine "Borg-Wurst"
oder ein anderes intergalaktisches Gericht / Getränk zu, für Veranstaltung normalen,
Preisen kaufen oder sich im Merchandising-Bereich umsehen, der gut sortiert und nicht
überteuert war (handelsübliche Preise!).
Damit endete nach 2 Stunden mein Besuch, den
ich durchaus hätte fortführen können, wäre da nicht meine zeitliche Bahn-Abhängigkeit
gewesen.
Die Bewertung
Der Eintrittspreis läßt einen stutzen: Maximal 15DM ist für Star Trek Events ein
ungewöhnlich niedriger Preis. Schon die World Tour lehrte uns, daß Eintrittspreise erst
bei 50DM anfangen, von den gängigen Eintrittspreisen bei Conventions mal abgesehen.
Doch das bemerkenswerteste und wohl
paradoxeste bei dieser Ausstellung ist, daß sie trotz des niedrigen Eintrittspreises
Conventions und die World Tour alleine leistungsmäßig komplett übertrifft, das
Preis-/Leistungsverhältnis ist mehr als sehr gut.
Gute Organisation, freundliches Personal,
keine Mängel, bemerkenswerte Exponate und niedrige bzw. normale Preise (entsprechend
normalen Veranstaltungen bez. Verpflegung und Merchandising) - all das klingt wie ein
Traum, doch die Federation Science beweist, daß es kein Traum bleiben
muß.
Das Konzept überzeugt - Wissenschaft zum
Mitmachen im Rahmen des Leitmotives Star Trek macht Spaß und nebenbei lernt man noch
etwas - welche Convention bietet einem das? Hier wird nicht in Action oder kaum bekannte
Darsteller mit Starallüren investiert, sondern in Inhalte. Das macht sich schon durch die
hohe Aktualität einzelner Exponate (bspweise. ST9-Uniformen) bemerkbar.
Die Federation Science ist ein Geheimtip, doch
das sollte sie nicht bleiben. Der DSi empfiehlt allen, nicht weil wir dafür bezahlt
werden sondern aus purer Überzeugung, dieser Ausstellung einen Besuch bei ihrem
einmaligen Deutschlandaufenthalt abzustatten.
Wo gibt es Tickets und
nähere Infos?
Tickets und nähere Infos gibt es unter http://www.star-trek.de/
und auf einer speziellen Info-Seite des DSi (keine Tickets!).