DSi

DS9 2.5 Die Konspiration


Cardassians

von Jakob Nüsgen

Episodenbeschreibung

Während einer der regelmäßigen Unterhaltungen zwischen Garak und Dr. Julian Bashir wird der Schneider auf einen Bajoraner, Proka aufmerksam, der von dem jungen Cardassianer Rugal begleitet wird.

Als Garak sich den beiden nähert, beißt Rugal ihm in die Hand, die er dem Jungen freundschaftlich auf die Schulter gelegt hatte.

Kira vermutet in dem jungen Cardassianer eine Kriegswaise, die die Bajoraner aufgenommen hatten.

Die Vermutung bestätigt sich, als sich wenig später überraschend Gul Dukat meldet, der sehr schnell von dem Vorfall erfahren hat.

Er möchte, dass diese Kinder, die von Bajoranern gegen ihre Eltern aufgehetzt worden sind, auf ihre Heimatwelt zurückkehren.

Auf Befragen von Sisko erklärt Proka aber, dass er dem Jungen nur die Wahrheit über die Grausamkeit der Cardassianer gesagt hat und dass er ihn nicht als Cardassianer betrachtet, sondern als Bajoraner.

Als jedoch Bashir erfährt, dass Proka Rugal möglicherweise aus Rachegefühlen bewusst falsch erzogen hat, beschließt Sisko, den Jungen gegen Prokas Willen bei den O'Briens unterzubringen, bis der Vorfall geklärt ist.

Nachdem Bashir von Garak erfahren hat, dass Dukats Sorge um die Waise zumindest merkwürdig ist, da er den gesamten Rückzug koordiniert hatte, äußert der Doktor das gegenüber Sisko und Dukat.

Der Cardassianer erklärt, dass er gezwungen worden sei, so vorzugehen.

Er möchte Rugals DNS-Werte vergleichen, um seine leiblichen Eltern ausfindig zu machen.

Miles O'Briens anfängliche Vorbehalte gegenüber Rugal schwinden, als er erfährt, dass der Junge seine eigene Rasse wegen ihrer Brutalität hasst und am liebsten kein Cardassianer sein möchte.

Daraufhin erfährt Sisko von Dukat, dass Rugal der totgeglaubte Sohn des prominenten Cardassianers Kotan Pa'Dar ist, der auf dem Weg nach Deep Space Nine ist, um seinen Sohn abzuholen, der seinerseits aber zurück nach Bajor möchte. Währenddessen begeben sich Garak und Bashir mit einen Runabout nach Bajor, können aber dort in einem Waisenhaus überraschend keine Daten über Rugal finden. Garak will die Daten auf der Station analysieren und nach Rugals Akte suchen.

Da Pa'Dar an der Entscheidung beteiligt war, sich von Bajor zurückzuziehen, Dukat aber die gegenteilige Position einnahm, wundert sich Garak, warum Dukat Interesse daran hat, Pa'Dars Sohn ausfindig zu machen.

Kotan Pa'Dar trifft auf der Station ein, sein Sohn will aber nichts von ihm wissen und Proka will ihn nicht hergeben.

Beide Seiten bitten Commander Sisko um Vermittlung, als Gul Dukat auf Deep Space Nine eintrifft.

Es kommt zu einer Verhandlung, in der Garak die Kinder vertritt.

Der erfährt von der Bajoranerin Jomat Luson, dass Rugal von einer Cardassianerin abgegeben wurde, die von Terok Nor kam. Bashir und Garak fragen die Beteiligten , ob durch die Entdeckung des Sohnes nicht eigentlich die politische Karriere von Pa'Dar beendet werden sollte.

Die Frau, die das Kind seinerzeit abgab, wusste sogar seinen Namen. Das Kind wurde fälschlich als Waise deklariert, da sich daraus vielleicht einmal die Gelegenheit ergeben würde, Pa'Dar damit zu schaden.

Sisko entscheidet, dass Rugal zu seinen leiblichen Eltern zurückkehren soll, da er lediglich das Opfer einer Verschwörung geworden ist.

Die Angelegenheit wird nicht öffentlich, da sie sich sowohl für Pa'Dar als auch für Dukat nachteilig auswirken könnte.




Bewertung

Die Grundidee scheint mal wieder aus den eigenen Reihen zu stammen, jedenfalls ähnelt diese Episode einer Geschichte, die man uns in Star Trek "The Next Generatinon" erzählte, jedenfalls sind gewisse Parallelen zu "TNG: Endars Sohn" nicht zu übersehen.

Dennoch gelingt es hier, eine wesentlich interessantere Episode zu produzieren, da die Zuschauer mit den Cardassianern fast schon vertraute Gesichter sehen, mit denen sie etwas anfangen können.

Das war in der bereits erwähnten TNG-Episode dagegen nicht der Fall, da die Beteiligten Fremde waren.

Mit der Einbeziehung der Cardassianer gewinnt die Episode deutlich an Profil, da diese Rasse immer für eine Überraschung gut ist und sich durch das geringe Wissen über die Cardassianer in vielen Fällen überraschend eine nicht einkalkulierbare Wende ergibt.

"Cardassians" markiert zudem die Rückkehr von Andrew J. Robinson als dubiosen cardassianischen Schneider Garak in der zweiten Season. Es wird nicht sein letzter Auftritt sein.

Eine Kleingikeit am Rande: Rosalind Chao (Keiko O'Brien)hat auch neben Robin Williams als dessen Frau eine Rolle in "Hinter dem Horizont" bekleidet.

Diese Folge zeigt mal wieder, dass Star Trek auch ohne viel Effekthascherei eine gute Geschichte erzählen kann.

In Anbetracht der Tatsache, dass es in dieser Episode nicht viel an Effekten gibt, bis auf die Schaltkonsolen, gebe ich dieser Folge zwei von sechs Punkten.

Im Bereich Handlung und Spannung gebe ich jeweils fünf von sechs Punkten, weil mich die Handlung sehr überzeugt hat.

Sie war logisch erzählt und eröffnete ein überraschendes Ende, womit ich nicht gerechnet hatte; man merkte, dass Sisko es nicht leicht hatte, eine vernünftige Entscheidung zu treffen.

Die Szene, in der Bashir Sisko ins Wort fällt, als er über Subraum mit Dukat spricht, fand ich absolut Klasse, weil unser Commander seinem Untergebenen mal wieder gezeigt hat, dass er es nicht schätzt, wenn man ihn unterbricht.

Keiko hält den Jungen für nett und lieb, aber Miles misstraut ihm. Das ist ja eigentlich auch logisch, nach allem was er mit den Cardassianern erlebt hat. Als aber Rugal vor dem Essen betet wird ihm klar, dass er gar nicht so schlecht ist.

Rugal selber ist total zerfressen von Selbstzweifeln, er weiß nicht, wie er sich verhalten soll. Er will und kann sich an seine Eltern allerdings nicht erinnern.

Die Szene, in der Bashir Sisko aus dem Bett reißt, sieht auch klasse aus, jeder andere hätte wahrscheinlich Bashir sauer vor der Tür stehen lassen, aber Sisko ist diplomatisch und erkennt, dass es wichtig sein muss, wenn er geweckt wird, denn normalerweise würde Bashir sowas nicht machen.

Spannung: 5 SFX: 2 Handlung: 5 Gesamt: 6
Zusammenhänge

Rugal erwähnt im Gespräch mit Miles O'Brien 10 Millionen bajoranische Opfer unter der cardassianischen Besatzung. Auch Major Kira hielt dem vermeintlichen Gul Darhe'el in "Der undurchschaubare Marritza" einen Holocaust vor.

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Ausdruck vom: 28. 03. 2024
Stand des Reviews: 26. 11. 2020
URL: http://www.startrek-index.de/tv/ds2_5.htm