| Episodenbeschreibung 
 
   
    Ein kleines Alien-Schiff befindet sich vor einer Anomalie,
    die wie eine Wolke aussieht, in der Blitze zucken. Der
    Captain des Schiffes schießt auf die Anomalie, spricht
    aber gleichzeitig mit ihr. Letztlich wird er durch
    eine riesige mundähnliche Öffnung in die Wolke
    hineingezogen.
    
 Auf der Voyager teilt Tuvok Janeway mit, dass man ein
    Wurmloch entdeckt habe, das scheinbar direkt zur Erde
    führt. Doch Janeway ist skeptisch. Sie will zunächst
    Untersuchungen durchführen. Eine Sonde wird gestartet.
 
 Währenddessen kehren Tom Paris und Seven zusammen
    mit Naomi Wildman von einer Außenmission zurück, bei
    der man erfolglos nach Deuterium gesucht hatte. Zurück
    in der Astrometrie trifft Seven dort auf Janeway, Chakotay,
    Tuvok und Harry, die eifrig Analysen durchführen.
    Sie sind alle euphorisch, dass das entdeckte Wurmloch
    echt ist, doch Seven ist vorsichtiger - sie will weitere
    Diagnosen durchführen. Dabei muss sie feststellen, dass
    Janeway inzwischen keine Skepsis mehr zulässt. Zahlreiche
    vielversprechende Briefe von der Erde und immer mehr Indizien
    für ein stabiles Wurmloch beseitigen jegliche Zweifel.
 
 Nur Seven bleibt skeptisch. Sie spricht Paris an, doch
    dieser ist ebenfalls von der Euphorie angesteckt worden.
    Nur der Doktor bleibt von alledem unbeeindruckt und sichert
    ihr zu, dass er Nachforschungen anstellen werde. In der
    Astrometrie versucht Seven derweil selbst dem Wurmloch
    auf die Spur zu kommen. Sie findet ein Schiff, das nur
    optisch, nicht aber mit den Sensoren erkennbar ist. Dies
    ist der Alien-Captain, der hineingesaugt wurde und in der
    Anomalie am Leben ist. Er rät Seven abzudrehen, da ihnen
    nur gezeigt werde, was sie sehen wollten. In diesem Moment
    fällt die Energie aus. Tuvok betritt den Raum und teilt
    Seven mit, dass man die Energie für den Flug benötigen würde.
    Sevens Einspruch wird abgewiesen.
 
 Zurück im Frachtraum trifft Seven auf Naomi Wildman, die sich
    dort versteckt, weil sie ebenfalls bemerkt hat, dass sich
    alle komisch verhalten. Als Seven sich dann auf den Weg
    zur Krankenstation begibt, muss sie feststellen, dass man
    den Holodoc unter einem Vorwand deaktiviert hat. Man will
    nun auch Seven in Stasis versetzen, da man fürchtet, dass
    die Borg sie beim Flug durch das Wurmloch finden könnten.
 
 Doch Seven setzt sich zur Wehr, sie verschanzt sich im
    Maschinenraum. Janeway schaltet sie kurzerhand mit
    einem Energieimpuls aus. Man setzt den Flug in das
    vermeintliche Wurmloch fort und nahezu die gesamte
    Crew fällt in einen Zustand der Bewusstlosigkeit, in dem
    sie von der Ankunft auf der Erde träumen. Naomi Wildman
    ist nicht davon betroffen - sie weckt Seven im
    Maschinenraum auf und bittet darum, dass sie sie
    begleiten darf. Zurück in der Astrometrie ergeben die
    Scans, dass die Anomalie organisch ist. Sie löst die
    Voyager langsam auf. Seven beamt das humanoide Alien
    von seinem Schiff auf die Voyager und befragt ihn. Er
    erzählt, dass er diese Anomalie bereits seit 40 Jahren
    jage und nunmehr darin gefangen sei, da er dachte,
    sie zerstören zu können. Die Anomalie zeige dabei den
    eingesaugten Schiffsbesatzungen was sie sehen wollen,
    um ihre Schiffe und sie selber dann zu verdauen.
 
 Der Doktor wird wieder aktiviert. Dieser nimmt sich zunächst
    der Crew an, doch scheitert er an der Intensität der
    Tagträume, die von der Anomalie ausgehen. Seven will
    die Voyager befreien, indem sie sie zerstört. Der Doktor
    jedoch lehnt das ab. Er schlägt vor, die Voyager sozusagen
    ungenießbar für das Wesen zu machen, damit es sie ausstößt.
    Gesagt, getan. Die erste Salve scheint ein Erfolg zu sein,
    doch stellt sich schnell anhand der Warnungen des Alien-Captains
    heraus, dass dies nur eine Illusion war. Erst ein zweiter
    Energiestoß befreit beide Schiffe und die Voyager kann die
    Heimreise fortsetzen.
    Seven ist erschöpft, Naomi will mehr über die Erde lernen und
    der Alien-Captain kehrt mit seinem kleinen Schiff zur Kreatur
    zurück, um seinen vermeintlichen Kampf fortzuführen.
 
 
 Bewertung
 
 
    Euphorisch kann man die Episode wohl nicht bewerten.
    Die Crew rennt mal wieder offenäugig in ihr Verderben.
    Man kann zwar argumentieren, dass sie beeinflusst
    werden, doch rechtfertigt das die Unvorsichtigkeit? Im
    Hinblick auf das Alien, das im Finale erkennt, dass der
    erste Versuch des Ausstoßens der Schiffe nicht
    funktioniert hat, scheint es wohl auch eine Frage der
    Bereitschaft zu sein, ob man das Gesehene glaubt. Wir
    haben bisher schon zu viele Dimensionen, Anomalien und
    Lebewesen in Star Trek gesehen, die einem zeigen, was man
    sehen will und die auch imstande sind, die Technik - also
    die Sensoren - zu täuschen.
    
 Plausibel ist die Art und Weise, wie man begründet, dass
    Seven und Naomi nicht von der Illusion betroffen sind. Sie
    sind jene Crewmitglieder, die bereits zu Hause sind und
    deshalb zumindest nicht der Heimat-Illusion verfallen.
    Warum ihnen die Anomalie jedoch nicht einfach etwas
    anderes zeigt, damit auch sie der Versuchung erliegen, wird
    nicht thematisiert. Eigentlich ein Logikfehler.
    Gerade bei Naomi sollte das angesichts ihres kindlichen
    Gemüts leicht sein. Seven, die kaum Wünsche hat,
    wäre diesbezüglich komplizierter.
 
 Doch mit der Zeit verstrickt sich die Handlung dann doch
    in handfeste Ungereimtheiten. Mal gelingt es der Anomalie
    die Crew dahingehend zu manipulieren, dass sie
    potenzielle Gefahren wie Seven und den Holodoc
    ausschaltet, im nächsten Moment vermag sie es aber nicht
    wirklich zu verhindern, dass Seven ihren Plan zur
    Befreiung der Voyager durchsetzt.
    Wie die Anomalie unter diesen Umständen überhaupt
    etwas konsumieren kann, ist da schon recht zweifelhaft.
 
 Schön ist dagegen wieder das Zusammenspiel zwischen Seven
    und Naomi Wildman, deren Gemeinsamkeiten als "Kinder
    des Deltaquadranten" hervorgehoben werden. Sie sind
    sozusagen die Produkte der Heimreise und sogar
    überlebenswichtig für den Rest der Crew geworden. Während
    alle anderen an Bord, einschließlich Neelix, auf
    eine Verbesserung ihres Lebens durch die schnelle Rückkehr
    zur Erde hinarbeiten, hat dies für die beiden eher
    untergeordnete Bedeutung. Sie fühlen sich bereits zuhause.
    Bei Seven wurde dies bereits in der vierten Staffel mehrfach
    angesprochen, als sie Janeway in
    "In Furcht und Hoffnung"
    mitteilte, dass sie kein Bedürfnis habe, zur Erde zu gelangen.
 
 Die erwähnte Episode zeigt übrigens auch grundsätzlich große
    Parallelen zu dieser Folge, wobei hier die Offensichtlichkeit
    kein wirkliches Spannungspotenzial entfalten kann. Die SFX
    sind ansehlich, doch die Handlung stolpert etwas. Das Ende
    ist schlichtweg unbefriedigend.
    Dass die Crew aus dieser Situation keine Konsequenzen zieht
    und Seven verhältnismäßig unbeachtet bleibt, enttäuscht.
    Naomi versucht derweil Sympathie für die Erde zu gewinnen.
    Folgt daraus der Umkehrschluss, dass man sich die Vorlieben
    der Mehrheit aneignen soll, wenn man mit seinen eigenen
    Ansichten und Sympathien in der Minderheit ist? Das haben die
    Autoren wahrscheinlich nicht gemeint und gewollt und somit
    weist dieser Handlungsbogen einige kleinere Unzulänglichkeiten
    auf.
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