| Episodenbeschreibung 
    Harry Kim und Tom Paris widmen sich mal wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung
    - einem neuen Captain Proton-Szenario. In dieser Folge hat Dr. Chaotica
    Constanze Goodheart gekidnappt, um sie einer Königin zu übergeben. Mit einer
    Strahlenkanone versucht er den zu Hilfe eilenden Proton abzuwehren. Auf
    einmal erfährt das Szenario eine Vibration und blaue Anomalien tauchen
    mitten auf dem Holodeck auf. Man kann sich das Phänomen nicht erklären und
    auch die Holodeck-Kontrollen versagen. Die Voyager selber steckt fest - die
    Subraumanomalien zerstörten das Warpfeld.
   
    Zu allem Überfluss materialisieren auf dem Holodeck aus den Anomalien
    heraus Fremde, die sich ebenfalls als Figuren des Szenarios maskieren. Sie
    sind lediglich Forscher, doch das Proton-Programm spielt gegen sie. Ein
    Kampf entbrennt auf dem Holodeck.
   
    Mittlerweile fallen auf der Voyager immer mehr Systeme aus. Man entsendet
    ein Team auf das Holodeck, das dort zahlreiche Opfer des Kampfes vorfindet.
    Die Chaotica-Truppen glauben an eine Invasion aus der fünften Dimension,
    während die Aliens die Simulation für die Realität halten.
   
    Der Kampf auf dem Holodeck schädigt das Schiff derart, dass die Kontrollen
    ausfallen. Paris sieht eine Möglichkeit der Zerstörung der Strahlenkanone,
    mit der Chaotica die Aliens beschießt, durch das Proton-Schiff. Allerdings
    müsste dazu die von Chaotica erwartete Königin die Schilde seines Schlosses
    herunterfahren. Paris meint, dass Janeway als Chaoticas Braut am besten
    geeignet sei, doch diese weist das Ansinnen entrüstet zurück. Letztlich
    macht sie jedoch mit. Der Doktor übernimmt derweil den Part des
    Erdpräsidenten, der die Aliens davon überzeugt, ihre Angriffe einzustellen,
    damit Proton alias Paris seine Mission durchführen kann.
   
    Doch Janeway versagt zunächst und Chaotica durchschaut ihre Pläne. Sie gibt
    jedoch nicht auf und kann die von Chaotica gestellte Falle überwinden und
    ihn beseitigen. Am Ende ist die Mission gelungen, das Holodeck-Programm
    beendet und die Aliens aus der Subraumanomalie wieder von der Voyager
    gelöst.
   Bewertung 
    In "Nacht" gab es die Einführung, in
    "Dreißig Tage" sahen wir das Szenario
    wieder und hier erleben wir den Höhepunkt und zugleich das (vermeintliche?)
    Finale der Proton-Handlung.
   
    Bereits in "Nacht" setzte man eindeutig auf den Humor des Szenarios. Nicht
    nur, dass es schwarzweiß war - auch die Konfrontation der verschiedenen
    Charaktere wirkte belustigend, so der Holodoc, der in Farbe das Holodeck
    betrat; Seven of Nine, die den Chaotica-Roboter ausschaltete. Die
    Inszenierung war damit eindeutig in ihrer auflockernden Spaßigkeit.
   
    Doch das war noch nichts gegen Captain Janeway, die als Chaoticas Braut
    erst hölzern wirkt, schließlich aber überzeugt. Kate Mulgrew gelingt es
    einen Charakter darzustellen, der schon durch seine Erscheinung lustig
    wirkt. Möglich machte dies die Kombination aus übertriebener Sprache,
    Kulissen und Gestik. Parallelen zum Voyager-"Alltag", wo Janeway oft eine
    gar nicht so unähnliche Rolle spielt, sind unübersehbar. Damit parodiert
    das Szenario die Serie selbst, was wohl beabsichtigt war und
    zugegebenermaßen sehr gut gelungen ist. Sowohl die SFX als auch die
    Heldenhandlungen erinnern darüber hinaus an TOS-Abenteuer, als Captain
    Kirk noch seine Fäuste zur Rettung der Galaxis einsetzen musste.
   
    Während Holodeck-Abenteuer bei TNG zwar auch schon lustige Komponenten
    beinhalteten, stellt doch das Proton-Szenario ganz andere Qualität dar.
    Lediglich mit den Aliens aus der Anomalie und den Szenen vom Schiff
    versucht man noch einen gewissen Anteil an Ernsthaftigkeit
    aufrechtzuerhalten, was jedoch an der klar dominierenden Proton-Handlung
    scheitert. Doch selbst bei den Schiffszenen muss man schmunzeln, als z.B.
    Neelix Janeway über die Replikatorausfälle informiert und diese mit
    erhobener Hand "Coffee first!" ruft.
   
    Insgesamt eine Episode, deren Handlung lustig ist und deren SFX durch die
    zwar banal aussehenden, aber gerade dadurch überzeugenden Kulissen zu Recht
    als sehr gut zu bezeichnen ist. Spannung fehlt natürlich auch nicht, denn
    die Suche nach den Ursachen der Anomalien und das Schicksal der guten
    Constanze Goodheart fesseln ebenso wie die Bewährungsprobe Janeways.
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