Keine Zeit für gestern
    
      von Andrej Schwabe, 13.02.2001
    
    Ann C. Crispin ist eine
    der beliebtesten Trek-Autoren weit und breit, so hat jedes
    ihrer Bücher Bestseller-Status erreicht. "Zeit für
    gestern" ist ihr zweites Buch und eine Fortsetzung von
    "Sohn der Vergangenheit".
    Handlung:
    Der Wächter der Ewigkeit verursacht katastrophale Zustände
    in der Galaxis, da durch spontane temporale Verzerrungen
    plötzlich Sterne vorschnell altern, Raumschiffe zerstört
    werden usw. Also ein Fall für die Enterprise-Crew, die
    diesmal noch Spocks Sohn Zar dazu animieren muss, das
    Universum zu retten.
    Kritik:
     Die Fortsetzung von "Sohn
    der Vergangenheit" setzt den gesetzten Trend fort, indem
    es auf Herzschmerz der besten Sorte setzt. Spock ist wieder
    der Mensch per se und die Möglichkeiten des Wächters der
    Ewigkeit werden wieder zum x-ten Mal ausgereizt bzw.
    ausgequetscht.
    Die Fortsetzung von "Sohn
    der Vergangenheit" setzt den gesetzten Trend fort, indem
    es auf Herzschmerz der besten Sorte setzt. Spock ist wieder
    der Mensch per se und die Möglichkeiten des Wächters der
    Ewigkeit werden wieder zum x-ten Mal ausgereizt bzw.
    ausgequetscht.
    Wenig überraschend ist
    demzufolge auch die Unlogik, dass Spock sich am Ende von
    seinem Sohn Zar auf Sarpeidon verabschieden muss, weil es ihm
    an Zeit mangelt. Irgendwie dachte ich immer, dass die
    verstrichene Zeit unerheblich ist, weil der Wächter einen in
    eine Zeit zurückversetzt, die man selbst bestimmen kann. Na
    ja, um dem Crispin-Spock die Worte aus dem Mund zu nehmen
    "Logik ist nicht alles". An Vorhersehbarkeit fehlt
    es der Handlung sicher nicht, auch nicht an Ungereimtheiten
    (die Ur-Sarpeiden, quasi Mittelaltermenschen, reagieren
    ziemlich abgebrüht auf die Technik der Enterprise).
    Was hingegen wirklich Spaß
    macht, ist die gefühlvolle Ausarbeitung einiger Dialoge und
    die unglaublich schöne Beschreibung der Landschaften und
    Umgebungen, was Crispin irgendwie schon in den Bereich von
    JRR Tolkien rückt. Überhaupt scheint dies weniger eine
    Science Fiction-Story zu sein, als vielmehr eine
    Fantasy-Geschichte. Der Anfang mit den Zeitproblemen, die
    durch den Wächter geschehen, scheinen mir nur Alibi zu sein
    für eine Handlung, die sich um typische Fantasy-Elemente
    rankt.
    Für einigen Humor sorgen die
    Erschaffer des Wächters, enttäuschend ist die
    Dackelhaftigkeit des Wächters.
    Fazit: Wenn man sich an die
    neuen Charakterisierung seitens Crispins gewöhnt hat und
    keine STAR TREK-Story erwartet, findet mit Sicherheit
    Gefallen an der Geschichte. Ansonsten ist das Buch
    bestenfalls Durchschnitt.
    (gandalf)
    Infos:
    STAR TREK -
    Classic, Band 44
    Titel: Zeit für gestern (Time for
    Yesterday)
    Autor: A. C. Crispin
    Erscheinungsjahr: Deutschland: 1993, USA: 1988
    Wilhelm
    Heyne Verlag,
    München