Deutscher StarTrek-Index  

Alles auf Anfang?

von Andrej Schwabe, 13.05.2014

Inhalt:
Der Planet Yakaba ist ein Wüstenplanet. Und genau dort findet sich Captain Calhoun nach der Zerstörung der Excalibur wieder. Mit seinen violetten Augen fällt er sofort als Fremder auf, weiß sich aber schnell Respekt zu verschaffen und erlangt eine Polizisten ähnliche Position als Majester. Währenddessen versucht er, die Sternenflotte zu kontaktieren, was angesichts der technologischen Rückständigkeit des Planeten aussichtslos ist. Daher schließt er Freundschaft mit Rheela, die Regen heraufbeschwören kann, und ihrem Sohn Moke. Währenddessen schlägt sich die zum Captain beförderte Shelby auf der Exeter mit einem Konflikt zwischen zwei Planeten herum - und mit ihrer Crew.

Kritik:
Restauration Ähnlich wie Calhoun selbst wird der Leser unvermittelt in die Lage auf Yakaba hinein geworfen. Lange Zeit passiert nichts weiter, als dass wir Rheela kennen lernen und ihr seltsames Talent, das viele Bewohner ihres Dorfes mit Argwohn betrachten. Schließlich ist es Moke, der Calhoun schwer verletzt findet und ihm das Leben rettet. David verfolgt die gesamten Erlebnisse von Calhoun auf Yakaba nach, bis er es schließlich zurück zur Exeter schafft, sodass man anfangs doch arg von Ungeduld geplagt wird. David spannt den Leser nämlich bis ungefähr 50 Seiten vor Schluss auf die Folter, wie es denn nun ausgeht. Glücklicherweise bietet er im Gegenzug für das zweifelhafte Spiel mit den Erwartungen des Lesers eine lebhafte, immer wieder von Überraschungen unterbrochene Geschichte, in der Calhoun, der immer wieder betont, dass er "nur auf der Durchreise" ist, wieder sein gesamtes Spektrum von Action, Intelligenz und Liebe zeigen kann. David gestaltet die Dorfgemeinschaft recht detailliert und fantasiereich aus, was zusammen mit der humorvollen und lebhaften Erzählweise dazu führt, dass einem Rheela und ihr Sohn am Schluss schon sehr ans Herz gewachsen sind. Auch wenn Peter David am Ende doch arg die Glaubwürdigkeit und die Parallelen zu irdischen Religionen strapaziert, als sich herausstellt, dass Moke wohl keinen Vater hat und über noch größere mentale Kräfte als seine Mutter verfügt, gelingt es ihm, die Geschichte nicht ins Lächerliche kippen zu lassen.

Parallel dazu erfahren wir, wie sich Shelby als Capatin der Exeter schlägt, auf die sie sich hat versetzen lassen. Ein eigenes Kommando war ja immer ihr Traum gewesen und dementsprechend ist sie begeistert, dass sie ihre eigene Crew aus kompetenten, arbeitswilligen, Sternenflotten-Protokollen treuen Offizieren zusammen stellen kann. Doch im Verlauf der Geschichte muss sie - auch zur Verwunderung des Lesers - feststellen, dass sie sich wohl unter Calhoun mehr verändert hat, als sie sich selbst eingesteht. Nicht nur, dass sie ihren Ex ziemlich vermisst, offenbar eckt sie bei ihren Untergebenen permanent mit unkonventionellen Problemlösungen an. Zwar ist der Konflikt etwas krass dargestellt und erhält auch etwas viel Raum, aber das wird allemal wieder wett gemacht durch Humor und Charaktertiefe.

Erst ganz zum Schluss befriedigt David die Neugier des Lesers und schließt damit gekonnt die Trilogie ab, die letztlich in einer neuen Excalibur mündet. Eine ungewöhnliche, aber lesenswerte Wiedergeburt.


Infos:
Star Trek: New Frontier
Band 9
Titel: Excalibur: Restauration (Excalibur - Restoration)
Autor: Peter David
Erscheinungsjahr: Deutschland: 2013, USA: 2001
Deutsche Übersetzung von Claudia Kern
Preis: 12,80 €
Cross Cult Verlag

Mit freundlicher Unterstützung vom Cross Cult Verlag

Fragen, Kritik oder Anregungen? Schreiben Sie an Andrej Schwabe.

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