|   | 
            
               Episodenbeschreibung 
  
    Während sich Odo und Quark über Mäuse in einem Frachtraum
    auf der Ops streiten, erscheint ein in Zivil
    gekleideter O'Brien, der plötzlich eine Waffe zieht
    und Sisko auf die Transporterplattform zwingt. Nach
    dem Transport befinden sich beide auf einem Schiff im
    Spiegeluniversum. Sisko überwältigt O'Brien, der
    stellt den Transporter aber erst wieder zur Rückkehr
    um, wenn Sisko eine Sache hier erledigt hat: Der
    Spiegel-Sisko startete nach Kiras und Bashirs Besuch
    vor einem Jahr eine Rebellion gegen die Allianz aus
    Bajoranern, Cardassianern und Klingonen, allerdings
    wurde der Spiegel-Sisko vor Kurzem getötet. Sisko soll nun
    seine Rolle übernehmen, denn eine terranische
    Wissenschaftlerin arbeitet auf Terok Nor - dem
    Spiegel-Pendant zu DS9 - an einem Ortungsgerät, dass
    die Rebellen in ihren Verstecken in den Badlands
    finden würde. Die Wissenschaftlerin ist Jennifer Sisko, die
    im Spiegeluniversum auch mit dem Spiegel-Sisko
    verheiratet war. 
    Auf
    Terok Nor vergnügt sich Spiegel-Kira, die
    Intendantin, mit einer Gespielin und lässt Jennifer
    rufen. Sie sagt ihr, dass Sisko gestorben sei, doch
    Jennifer bleibt emotionslos. Sie sagt der Intendantin
    aber, dass das sinnlose Töten aufhören soll,
    weshalb sie an dem Ortungsgerät arbeitet, was die
    Rebellion und die damit verbundenen Opfer beenden wird. 
    O'Brien,
    der im Spiegeluniversum den Spitznamen "Smiley"
    trägt, gibt Sisko, bevor sie in die Höhle beamen,
    mit auf den Weg, dass der Spiegel-Sisko beinahe ein
    Geistesgestörter war, der nur kämpfen konnte. Im
    Versteck planen Tuvok, ein zerzauster und aggressiver
    Bashir und ein rachsüchtiger Rom die Zerstörung von
    Terok Nor. Sisko und "Smiley" betreten den
    Raum und der selbsternannte Rebellenführer Bashir
    knirscht mit den Zähnen, da Sisko noch am Leben ist.
    Dax, Spiegel-Siskos Geliebte, begrüßt ihn mit
    einem innigen Kuss, was für sie der Auftakt zum Sex
    ist. Sisko bleibt keine andere Wahl, als mit Dax zu
    schlafen. 
    Garak
    wird zur Intendantin gerufen: Er soll grundlos
    Hinrichtungen an den Terranern durchführen. Garak
    folgert daraus, dass sich Kira über Siskos Tod
    ärgert und aufgewühlt ist. 
    Dax
    redet mit Sisko: Die Rebellion ist am Ende, spätestens
    wenn Jennifer ihr Ortungsgerät entwickelt hat. Sisko
    erklärt, dass er niemals aufgeben werde. 
    Auf
    der Konferenz der Rebellen beraten sie, wie sie das
    Problem lösen können. Dabei wird Bashir immer
    aggressiver und arroganter. Auf Smileys Tip hin schlägt
    Sisko Bashir vor allen Leuten. Smiley schlägt vor,
    Jennifer zu kidnappen und ein Plan wird entwickelt. 
    Rom
    - ein Spion - lässt der Intendantin die Information
    zukommen, dass Sisko lebt, während Sisko und Smiley
    von der Allianz in einem Schiff aufgegriffen werden.
    Kira und Garak begrüßen das Duo an der Luftschleuse
    auf Terok Nor, als Sisko plötzlich die Intendantin küsst
    und sie so um den Finger wickelt. Smiley wird in die
    Erzaufbereitung abgeführt. Sisko sagt zu Garak, dass
    er ihn ins Quartier der Intendantin bringen soll, was
    diesem beinahe den Kragen platzen lässt, doch Sisko
    hat die Spiegel-Kira auf seiner Seite. Im Quartier erklärt
    Kira, sie wolle Siskos bedingunglose Loyalität,
    seine Exekution wird erstmal aufgeschoben. 
    Sisko
    redet nun endlich mit Jennifer. Diese wirft ihm vor, er sei
    ein labiler und egoistischer Mensch, die Rebellion
    bringe außerdem nur Tod und Opfer unter den
    Terranern, daher will sie diese friedlich
    beenden. Sisko kontert, er wolle Jennifer "retten",
    bevor sie die Hoffnung zerstöre. Obwohl sie einfach
    nur die Kämpfe beenden und Frieden stiften will,
    erklärt Sisko, dass die Allianz nicht an Frieden
    interessiert sei und appelliert an Jennifers
    Stolz als Terranerin. Er macht ihr klar, dass sie hier eine
    Sklavin sei und dass Freiheit besser wäre als die
    jetzige Situation. Die Allianz ist der Feind, nicht
    die Kämpfe. Sisko kontaktet nun O'Brien per
    implantiertem Kommunikator. 
    Smiley
    sabotiert die Erzaufbereitung und bricht mit
    Arbeitern aus, auch Sisko überwältigt die Wachen
    und Jennifer folgt ihm. Beide Gruppen treffen sich
    und gehen zu Roms Schiff, der seinen Verrat nur
    gespielt hatte. An der Luftschleuse fínden sie den
    Ferengi aufgespießt vor, Garak, Kira und Söldner
    erwarten sie dort. Trotz Roms guten Schauspiels
    hatte Garak ihn gefoltert. Sisko und Co. flüchten zur
    Erzverarbeitung zurück, sie bunkern sich ein. Wegen
    der cardassianischen Erbauern benutzt Sisko die
    Kommandocodes zur Zerstörung der Station und
    deaktiviert Kiras Code. Als Garak und seine Leute
    hereinkommen, stehen Siskos Mannen unbewaffnet da und
    Sisko erklärt der Intendantin die Lage: Wenn Sie
    alle gehen lässt, deaktiviert er die Selbstzerstörung.
    Kira willigt zähneknirschend ein. 
    Zurück
    in den Badlands erklärt Sisko, er wolle die
    Romulaner besuchen, doch Jennifer erkennt, dass dies
    gelogen ist und er nicht der Spiegel-Sisko ist.
    Jennifer bedankt und verabschiedet sich von ihm.
   
              Bewertung 
  
    "Durch den Spiegel" ist die zweite DS9-Folge im
    Spiegeluniversum und eine klare Fortsetzung der
    Ereignisse aus
    "Die andere Seite". Die
    Hauptperson ist diesmal Sisko, der die Erfahrungen in
    der Parallelwelt macht. Die Schlüsselfiguren Kira,
    Garak sowie Smiley sind wieder mit von der Partie,
    nun sieht man auch die pervertierten Figuren zu
    Bashir, Dax, Rom und sogar Tuvok. Letzterer ist ja
    der Sicherheitschef der USS Voyager und es ist überraschend,
    gerade ihn bei den Rebellen zu sehen. Leider bleibt
    seine Handlung lediglich auf sein Erscheinen beschränkt,
    hier hätte man deutlich mehr herausholen sollen, wie
    bei Bashirs Auftritt in
    "TNG: Der Moment der Erkenntnis".
     
    Damit
    wären wir auch bei der wirklich veränderten Person
    - Bashir. Der gepflegte und durchaus joviale Arzt
    wird im Spiegeluniversum von einem zerzausten,
    aggressiven und labilen Menschen dargestellt, der
    immer gewaltbereit ist, ein echtes Gegenstück zu
    Bashir. Interessant ist ferner, dass Bashir hier wohl
    auch genetisch verändert wurde, da er für mich
    ziemlich selbstbewusst wirkt. Vielleicht ging die
    genetische Veränderung, welche ja auch sein
    Selbstbewusstsein stärken sollte, wie wir aus "Dr. Bashirs Geheimnis" wissen, daneben, was
    ihn zu dieser Person macht. Überhaupt geht es im
    Spiegeluniversum rauher zu, wenn man an Siskos Schlag
    gegen Bashir oder das Handeln der Personen denkt. Rom
    hingegen wirkt intelligenter und gerissener,
    allerdings ist seine Loyalität zur Familie
    geblieben, wo er doch seinen toten Bruder rächen
    will, was nicht klappt, er selbst stirbt schließlich,
    was ein Stilmittel des Paralleluniversums ist - die
    Charaktere wie Spiegel-Sisko oder Rom können einfach
    sterben.  
    Dax
    schließlich ist leidenschaftlich und viel
    emotioneller als unsere kühle und überlegene, ja
    fast unnahbare Dax. Das Verhältnis zu Sisko ist eben
    die Weiterentwicklung des Treffens von Jadzia und
    Sisko, während sie im Original gute Freunde sind,
    sind sie hier das Liebespaar. Die Freizügigkeit
    scheint wohl typisch im Spiegeluniversum zu sein:
    Sisko ist ein schlimmer Finger, wenn er erst mit Dax
    und dann mit Kira das Nachtlager teilt, aber die
    Spitze ist immer noch die Intendantin: Mit knisternder
    Erotik wird die bisexuelle Dikatatorin mit ihrem
    "Schoßhündchen" Garak präsentiert und
    sie stiehlt glatt allen die Show. Erwähnenswert und
    gut gelöst finde ich noch Smileys weitere
    Entwicklung, er leitet sozusagen die Rebellion mit,
    da er auch das Potenzial dafür hat. 
    Kommen
    wir nun zur Handlung: Der Erpressungsversuch ist das
    Mittel, mit dem Sisko in seine Aufgabe
    hereinschlittert, danach wird er aber durch
    vielleicht eigenen Ehrgeiz getrieben, die Aufgabe zu
    lösen. Er will nochmals seine Momente mit der
    Spiegel-Jennifer haben, wenn sie auch das Gegenstück
    seiner geliebten und verstorbenen Frau ist. Die Entführung
    von Jennifer ist brillant gelöst und dazu noch völlig
    logisch: Sisko und Smiley können sich sicher sein,
    dass sie nicht sofort getötet werden und wer kann
    jemanden besser hintergehen, als ein Ferengi? Sisko
    verlässt sich auf seine diplomatische Überzeugungsarbeit
    und mit Smiley hat er einen Kenner von Terok Nor an
    der Seite. Kira zu manipulieren ist nicht schwer, die
    Unsicherheit heißt Garak und man sieht hier sehenswürdige
    Schlagabtäusche zwischen Sisko und Garak. Etwas
    billig gelöst wirkt das Ende. Sisko hätte durchaus
    schon vorher seine Kommandocodes nutzen können, was
    der Episosde aber neben Spannung auch die Handlung
    gekostet hätte. Mich stört an der mit "Gut"
    bewerteten Handlung nur eines: Dass Avery Brooks ein
    guter Schauspieler ist, sehen wir durch die
    Darstellung von Sisko und Spiegel-Sisko in dieser
    Episode, aber dass Benjamin Sisko so ein guter
    Schauspieler ist, wusste ich nicht, denn er mimt
    perfekt und für alle bis auf Jennifer überzeugend
    sein Gegenteil, selbst die Intendantin glaubt es
    anfangs, auch wenn sie nachher eine Ahnung zu haben
    scheint, was mir aber zu spekulativ ist, um es weiter
    auszuführen. 
    Spannend
    ist die Folge auf alle Fälle, anfangs denkt man
    wirklich, dass Rom ein Verrräter ist, und man
    durchschaut erst Siskos Plan, als Rom aufgespießt an
    der Luftschleuse hängt, genau wie die Intendantin.
    Dazwischen sind es immer die spannenden Elemente, die
    die Folge vorantreiben: Wird Sisko Jennifer überzeugen?
    Fliegt auch nicht seine Deckung auf? Werden Smiley
    und Sisko nicht doch exekutiert? Wie flüchten sie
    von Terok Nor? Einzig das Ende gefällt mir nicht, spätestens
    als Sisko an der Konsole steht, ist klar, dass er
    seine Kommandocodes benutzt, daher ist verdient die
    Spannung auch nur eine "Zwei". 
    Die
    Spezialeffekte sind ganz ordentlich, auch wenn neben
    dem Outfit der Charaktere, insbesondere Kiras
    Garderobe, nur die Schiffsszenen wirklich erwähnenswert
    sind. An sich ist es aber zufriedenstellend. 
    Alles
    in allem macht "Durch den Spiegel" ebenso
    Spaß wie "Die andere Seite",
    weshalb eine Bewertung mit "Gut" für diese
    Folge auch angemessen ist.
   
             | 
              |