|   | 
            
               Episodenbeschreibung 
  
    Zu Beginn der Folge sieht man Captain Keene von der E.C.S.
    Fortunate, einem kleinen Frachter der Y-Klasse, zusammen mit seinem ersten
    Offizier Football bei herabgesetzter Schwerkraft spielen. Kurz darauf
    wird die Fortunate von einem nausicaanischen Schiff angegriffen. 
     
    Die nächste Szene zeigt Captain Archer, der um 4:00 Uhr morgens von Admiral
    Forrest geweckt wird. Die Enterprise wird auf eine Rettungsmission geschickt,
    weil die Sternenflotte einen automatischen Notruf von der Fortunate empfangen
    hat und die Enterprise am schnellsten dort sein könnte. 
     
    Kurze Zeit später findet die Enterprise die Fortunate in schlechtem
    Zustand vor. Der Frachter antwortet nicht auf die Rufe der Enterprise,
    weswegen Archer zusammen mit einem Außenteam die Fortunate betritt.
    Dort werden sie von dem ersten Offizier Matthew Ryan empfangen.
    Dieser berichtet Archer, dass die Fortunate von Nausicaanern angegriffen
    wurde. Auf Archers Nachfrage erklärt Fähnrich Mayweather, die Nausicaaner
    wären Piraten, die seit Jahren Frachter attackieren. Ryan ist sichtlich
    überrascht als er hört dass Mayweather auf der Horizon, einem Frachter
    der J-Klasse gelebt hat. Archer bietet die Hilfe seiner Crew an,
    aber Ryan will seine Angelegenheiten lieber selbst regeln. Er behauptet,
    der Notruf wäre nur aus Versehen gesendet worden. Das Team der Enterprise
    erfährt, dass Captain Keene bei dem Angriff verwundet wurde und
    besteht darauf ihm zu helfen. Als Doktor Phlox feststellt, dass
    Keene zwei bis drei Tage bewusstlos bleiben wird, kann Archer Ryan
    dazu überreden Techniker der Enterprise an Bord der Fortunate zu
    lassen um Reparaturen durchzuführen und die Verteidigungsmöglichkeiten
    der Fortunate zu verbessern. Ryan und Shaw, ein anderes Besatzungsmitglied
    der Fortunate müssen nun besondere Vorkehrungen treffen, damit die
    Teams der Enterprise nicht den nausicaanischen Gefangenen entdecken,
    der von Ryan gefoltert wird. 
     
    Wieder an Bord der Enterprise macht Mayweather mit Ryan stolz einen Rundgang
    durch die Enterprise. Mayweather versucht Freundschaft zu schließen, weil sowohl
    er als auch Ryan im All geboren wurde und beide auf Frachtern aufwuchsen.
    Aber Ryan macht ihm Vorwürfe, weil Mayweather seine Familie verlassen hat,
    um zur Sternenflotte zu gehen. 
     
    Zur gleichen Zeit, wundert sich T'Pol an Bord der Fortunate darüber,
    dass die internen Sensoren nicht auf voller Leistung arbeiten. Sie
    möchte dies korrigieren, wird aber unter dem Vorwand, man bräuchte die
    Energie für die Waffen, darum gebeten nichts zu verändern. Bei weiteren
    Scans entdeckt T'Pol nicht nur ein kleines Mädchen beim Versteckspielen,
    sondern auch den gefangenen Nausicaaner. 
     
    In einem persönlichen Gespräch in Archers Bereitschaftsraum
    wird Ryan damit konfrontiert, dass die Besatzung der Enterprise
    Bescheid weiß. Er ist der Meinung, dass er das Recht habe, Gefangene
    zu machen und Archer sich nicht in die Angelegenheiten der unabhängig
    von der Sternenflotte arbeitenden Frachter einmischen dürfe. In letzterem
    Punkt stimmt Archer mit Ryan überein, zeigt ihm aber seine Möglichkeiten,
    indem er Chefingenieur Tucker anweist, die gesamte Ausrüstung, die
    in der Fortunate eingebaut wurde, wieder zu entfernen. Daraufhin
    wird Ryan nachgiebig und bringt Archer zusammen mit T'Pol, Reed
    und Phlox in den Frachtraum, in dem der Nausicaaner festgehalten
    wurde. Doch es stellt sich heraus, dass die vier in eine Falle gegangen
    sind; nach einem kurzen Feuergefecht schießt Ryan ein Loch in die
    Außenhülle und trennt das Frachtsegment vom Rest des Schiffs ab. 
     
    Während die restliche Besatzung der Enterprise von der Brücke aus die
    Ereignisse verfolgt, eröffnet die Fortunate das Feuer und geht auf
    Warp, bevor die Enterprise zurückfeuern kann. Eine Verfolgung ist zu
    dieser Zeit auf Grund des Hüllenbruchs im Gefängnis des Außenteams nicht
    möglich. Die vier werden also auf die Enterprise zurückgeholt. Bei dem
    Angriff wurden die Langstreckensensoren der Enterprise beschädigt, weshalb
    sie die Fortunate nicht orten können. Sie wissen allerdings, dass der
    Frachter wohl auf der Suche nach den Nausicaanern sein muss. 
     
    Als Nächstes sieht man Ryan, der den Nausicaaner nach den Schildfrequenzen
    seines Schiffes fragt. Als dieser ihm nicht antwortet, wird er von Ryan
    brutal zusammengeschlagen. Schließlich verrät er doch die Frequenzen.
    Ryans Freund Shaw ist entsetzt von dessen Verhaltensweise und bittet ihn,
    den Nausicaaner freizulassen. Ryan aber meint, dass es nicht möglich sei,
    ihn freizulassen, weil er seine Freunde sonst warnen könnte. 
     
    Zwischenzeitlich verfolgt die Enterprise eine Spur,
    von der man aber nicht sicher weiß, ob sie von der Fortunate stammt,
    weil die Langstreckensensoren immer noch außer Funktion sind. Mayweather,
    der sich Ryan auf Grund seiner Herkunft verbunden fühlt, äußert
    gegenüber Captain Archer seine Bedenken. Mayweather fragt sich,
    ob Ryan vielleicht Recht hat, wenn er meint, die Enterprise bzw.
    die Sternenflotte dürfe sich nicht einmischen, wenn die Fortunate
    sich auf eine Rachemission begibt. Aber Archer erklärt, dass Menschen
    immer gewissen Verhaltensregeln folgen müssen, unabhängig davon,
    ob sie der Sternenflotte angehören oder im All geboren wurden. Nur
    weil jemand nicht auf der Erde geboren wurde, ist er nicht weniger
    menschlich. Alle Menschen sind an Verhaltensregeln gebunden und
    diese schließen Rache aus. Mayweather sieht das ein und bemerkt,
    dass er das eigentlich am besten verstehen müsste. 
     
    Derweil erreicht die Fortunate das nausicaanische Schiff und gerät
    unter Beschuss. Das nausicaanische Schiff versteckt sich hinter
    einem Asteroiden und als die Fortunate ihm folgt, entdecken sie dass
    der Asteroid eine Basis ist, auf der vermutlich die gestohlene Fracht
    gelagert wird. Zwei weitere Schiffe sind an die Basis angedockt und
    Shaw empfiehlt den Rückzug. Ryan bleibt stur und setzt alles auf die
    Schildfrequenzen, die er von seinem Gefangenen erhalten hatte. Als
    die Fortunate auf das erste Schiff feuert, bleibt es unbeschädigt.
    Entweder hat der Nausicaaner Ryan die falschen Frequenzen gegeben,
    oder sie wurden bereits geändert. Auch die anderen beiden Schiffe
    eröffnen nun das Feuer und Ryan sieht ein, dass er unterlegen ist.
    Die Flucht gelingt ihm dennoch nicht, weil der Warpreaktor beschädigt
    wird. Kurz darauf wird die Fortunate von den Nausicaanern gerufen.
    Ryan wird aufgefordert, seinen Gefangenen auszuliefern. Er kommt dieser
    Forderung nicht nach und die Fortunate wird geentert. 
     
    Etwa zur gleichen Zeit bemerkt die Enterprise mit Hilfe der reparierten
    Langstreckensensoren den Kampf und macht sich auf den Weg zur Fortunate.
    Während die Enterprise unterwegs ist, versucht die Mannschaft der
    Fortunate, die Eindringlinge abzuwehren. Einer der Männer wird jedoch
    von einem Nausicaaner angeschossen und die Nausicaaner können weiter
    vordringen. Kurz darauf trifft die Enterprise ein und Archer überzeugt
    einen der nausicaanischen Captains unter Androhung von Gewalt davon, die
    Fortunate nicht weiter anzugreifen, wenn Ryan den gefangenen Nausicaaner
    freigibt. 
     
    Gerade als die Nausicaaner in den Frachtraum eindringen, in dem sich
    die Mannschaft der Fortunate verschanzt hat, ruft Archer den Frachter
    und sagt Ryan, dass er den Nausicaaner freilassen soll. Ryan zeigt
    sich zunächst widerwillig, übergibt letztendlich aber doch seinen
    Gefangenen, nachdem Mayweather ihm klar macht, dass durch ein derartiges
    Verhalten die Situation für viele andere Frachter ebenfalls verschlechtert
    wird, weil die Nausicaaner sich an anderen Besatzungen rächen werden.
    Anschließend ziehen sich die Nausicaaner mit ihrem befreiten Crewmitglied
    zurück. 
     
    Am Ende der Folge unterhalten sich Captain Archer und Captain Keene, der
    inzwischen wieder auf den Beinen ist. Keene sieht ein, dass er einen Fehler
    gemacht hat, als er Ryan als seinen ersten Offizier wählte. Obwohl Keene
    Ryans Verhalten verurteilt und ihn bestraft, zeigt er Verständnis für seine
    Entscheidungen. Keene ist der Meinung, einige der Menschen, die im All
    geboren werden, denken ihnen gehöre ein Teil des Alls; sie werden unruhig
    bei jedem fremden Schiff, das sie sehen. Archer und Keene stimmen darin
    überein, dass der Fortschritt dafür sorgen wird, dass man immer öfter
    fremde Schiffe sieht. Keene bedauert zwar, dass die Dinge dann nicht mehr
    so sein werden, wie sie einmal waren, meint aber er und seine Crew würden
    sich anpassen, wie sie das schon immer getan hätten.
   
              Bewertung 
  
   "Familienbande" ist eine spannende Folge, in der Travis
    Mayweather genauer vorgestellt wird. Man erfährt etwas über seine
    Vergangenheit und wie er zur Sternenflotte gekommen ist. Außerdem
    wird die Sternenflotte einmal kritisch betrachtet, als Mayweather
    sich beim Essen mit Ryan unterhält. Man bemerkt, dass nicht alle
    Menschen glücklich darüber sind, dass die Sternenflotte nun eine
    Pionierrolle im All übernimmt, die zuvor Frachterbesatzungen inne
    hatten. 
    Zusätzlich zeigt die Folge den Konflikt auf zwischen Ryans Wunsch
    Rache zu üben und den Verhaltensregeln, die alle Menschen befolgen sollten. Dieser
    ist gut ausgearbeitet und wird zufriedenstellend gelöst. Gleichzeitig wird damit
    die Entwicklung verdeutlicht, die die Menschheit zur Zeit von Enterprise bereits
    durchgemacht hat und was sie noch vor sich hat. Damit wird eine Brücke zu den anderen
    Star Trek Serien geschlagen, in denen die Moral immer sehr wichtig war. 
    Da die Folge bis zuletzt offen lässt, wie der Streit um den gefangenen
    Nausicaaner ausgeht, bleibt sie durchgehend spannend. Anfangs ist es zwar absehbar, dass
    die Crew der Enterprise den Nausicaaner findet, aber ab dem Punkt, an dem die Fortunate
    auf die Enterprise feuert, baut sich eine starke Spannung auf. Vor allem gegen Ende
    fragt man sich, ob Ryan seinen Gefangenen freigibt und somit das Gefecht beendet oder
    ob die Enterprise vorher durch die Erwiderung des Feuers die nausicaanischen Schiffe
    zerstört. 
    Die Dialoge in Familienbande sind recht abwechslungsreich gestaltet.
    Lediglich Mayweathers Appell an Ryans Vernunft wirkt etwas übertrieben.
    Beim Verlassen der Fortunate lehnt Archer einen Drink mit den Worten
    "Beim nächsten Mal." ab. Damit spielt er nochmals darauf an, wohin
    die Entwicklung gehen wird: Schnellere Schiffe werden dafür sorgen,
    dass man sich öfter begegnet. 
    Ansonsten ist noch anzumerken, dass T'Pol hier erstmals die Wahrheit
    dehnt, als sie das Versteck des spielenden Mädchens nicht verrät. 
    Aus technischer Sicht bietet Familienbande Standardkost. Die Spezialeffekte
    sind in gewohnt guter Qualität, bieten aber nichts Außergewöhnliches.
   
             | 
              |