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  2.21 Galavorstellung  
  Peak Performance  
 

von Yann-Patrick Schlame

 
 
 

Episodenbeschreibung

Sternzeit: 42923,4
Auf Befehl der Sternenflotte soll die Enterprise im Braslota-System eine Gefechtsübung durchführen, bei der Riker das Kommando über den 80 Jahre alten Constellation Class-Kreuzer NCC-2593 USS Hathaway übernimmt und mit simulierten Waffen gegen die Enterprise antritt. Um das Manöver zu beobachten, ist der zakdornianische Meisterstratege Sirna Kolrami an Bord der Enterprise, der sofort sagt, dass Riker keine Chance haben wird.
Riker bekommt 48 Stunden, um die Hathaway, die nicht mehr über Warpantrieb verfügt, flottzumachen, und darf sich 40 Leute der Enterprisebesatzung aussuchen, bis auf Data, den Picard als Ersten Offizier während der Übung haben möchte. Picard warnt Kolrami, Riker niemals zu unterschätzen.
Bevor die Enterprise bei der Hathaway ankommt, spielt Riker mit Kolrami eine Runde Strategema, ein kompliziertes Strategiespiel, bei dem Kolrami Großmeister der dritten Stufe ist. Zwar hat Riker keine Chance, aber er sagt, er könne der Herausforderung nicht widerstehen. Kolrami, der sich selbstbewusst und überheblich gibt, gewinnt nach kurzer Zeit haushoch.
Bei der Hathaway angekommen, beginnen Riker und sein Team, zu dem auch Worf, Geordi und Wesley gehören, mit den Arbeiten an dem heruntergekommenen Kreuzer. Worf ersinnt eine List: Er kann den Computer der Enterprise manipulieren und ihr ein fremdes Schiff vorgaukeln. Außerdem holt Wes von der Enterprise noch ein Hochenergieexperiment, mit dessen Hilfe die Hathaway für wenige Sekunden Warp zwei zur Verfügung haben wird - vorausgesetzt, der Antrieb funktioniert. Ansonsten könnte das ganze Schiff explodieren...

Da man auf der Enterprise wenig zu tun hat, spielt Data auf Doktor Pulaskis Drängen eine Partie Strategema gegen Kolrami, wobei er verliert. Davon überzeugt, dass er eine Fehlfunktion hat, da er hätte gewinnen müssen, begibt er sich in sein Quartier und unterzieht sich zahlreicher Diagnosen. Weder Troi noch der Doktor können Data überzeugen, dass er keinen Fehler gemacht hat. Erst Picard gelingt es, Data sein Selbstvertrauen zurückzugeben, indem er sagt, dass man auch verlieren kann, wenn man alles richtig macht.

Dann ist es soweit: Das Manöver beginnt. Gerade als Picard den simulierten Feuerbefehl geben will, taucht ein romulanisches Schiff auf. Der Captain befiehlt hektisch ein Ausweichmanöver. Bevor er Worfs List durchschaut, hat die Hathaway bereits mehrere simulierte Schüsse abgegeben und der Enterprise schwere Schäden zugefügt, die natürlich nur vom Computer dargestellt werden. Die Enterprise zieht sich kurzfristig zurück und Picard befiehlt, die Zugriffscodes zu ändern. Als er erneut angreifen will, taucht ein Ferengischiff auf. Picard ignoriert es und beglückwünscht Worfs Talente - doch dieses Schiff ist echt und beginnt sofort, auf die Enterprise zu schießen. Da sich der Computer im Simulationsmodus befindet, kann man das Feuer nicht erwidern, und die Hathaway verfügt über keine echten Waffen. Die Ferengi wissen nicht, dass der Kampf zwischen den Sternenflottenschiffen nur eine Übung ist und vermuten, dass sich etwas sehr Wertvolles auf der Hathaway befinden muss. Sie geben Picard zehn Minuten Zeit, um den Rückzug anzutreten und ihnen das alte Schiff zu überlassen.
Da der Transporter ausgefallen ist, sieht Kolrami nur einen Ausweg: Die Hathaway opfern und dafür über Tausend Leben an Bord der Enterprise retten. Doch Picard und Riker ersinnen eine List: Die Enterprise wird echte Torpedos, die inzwischen wieder einsatzbereit sind, auf die Hathaway schießen. Im selben Moment soll Riker auf Warp gehen und sich mit der Hathaway außer Reichweite begeben. Als die Ferengi ungeduldig werden, wird der Plan durchgeführt; Picard sagt, sie würden niemals bekommen, was auf der Hathaway war. Dann erscheint auf den Sensoren des Ferengischiffs ein Schlachtkeuzer der Sternenflotte. Sie wittern eine Falle und ziehen sich sofort zurück. Tatsächlich war dieses Schiff eine von Worfs Computertäuschungen.
Die Enterprise schleppt die Hathaway zur nächsten Raumbasis. Schließlich tritt Data noch einmal im Strategema gegen Kolrami an, der nach langem Spiel aufgibt. Data sagt, er hätte nur seine Taktik geändert und versucht, Kolrami hinzuhalten, bis dieser aufgegeben hatte.

Bewertung

In dieser Episode gibt es mehrere spannende Handlungsstränge: Zum einen Rikers Meisterleistung mit der völlig unterlegenen Hathaway, zum anderen Datas Selbstzweifel, als er im Strategema verliert. Die Episode ist souverän in Szene gesetzt und sehr gelungen.
Allerdings gibt es diverse Ungereimtheiten:

  • Kolrami gilt als Strategieexperte. Aber als sich erweist, dass die Hathaway über Warpantrieb verfügt, jammert er zunächst, dass das völlig unmöglich sei. Auch fragt er nicht nach dem Zustand der Waffensysteme oder des Transporters, als er Picard sagt, dass die Enterprise nur flüchten könnte und die Hathaway mitsamt Besatzung zurücklassen müsste. Sein Charakter wirkt völlig unfähig und sollte wohl nur dazu benutzt werden, die Leistung von Picard und Riker besonders zu loben. Leider bleibt dabei die Logik auf der Strecke.
  • Als die Ferengi eintreffen, vergehen zwischen der ersten Warnung und ihrem ersten Angriff nur wenige Sekunden. Gerade in einer Kampfsituation, auch in einer simulierten, sollte man davon ausgehen, dass alle Sensoren aktiviert sind und ständig überwacht werden. Es erscheint deshalb sehr merkwürdig, dass man die Ferengi nicht schon Minuten früher ortete, zumal in anderen Episoden häufig mehrere Minuten vergehen, bevor zwei Schiffe, die sich mit hoher Warpgeschwindigkeit annähern, in Feuerreichweite sind.
  • Warum benutzt Picard die Torpedos nicht dazu, auf das Ferengischiff zu schießen und führt stattdessen das überaus gewagte Täuschungsmanöver durch? Das Ferengischiff hat sich während der zehnminütigen Wartezeit nicht bewegt, wäre mit einigen Torpedos kaum zu verfehlen gewesen und hätte mit Sicherheit schwere Schäden abbekommen.
  • Es ist absolut unwahrscheinlich, dass die Hathway nach einem zweisekündigen Flug mit Warp 2 außerhalb der Sensorenreichweite der Ferengi ist.
  • Um den Computer der Enterprise zu manipulieren, musste Worf den Zugangscode kennen. Den Zugangscode der Ferengi, die nach wie vor als recht mysteriös und geheimnisvoll gelten, konnte er unmöglich kennen. Wie konnte er ihrem Computer ein Trugbild vorgaukeln?
  • Wieso dauert es so lange, den Computer der Enterprise vom Simulationsmodus auf Normalbetrieb umzuschalten? Führen Sternenflottenraumschiffe so selten Manöver durch, dass man wertvolle Zeit durch langsame Computer verplempern kann? Und wenn alle beteiligten Schiffe während des Manövers wehrlos sind, wieso wird die Übung dann nicht unter Aufsicht und mit Unterstützung durchgeführt? Statt der Ferengi hätten offenbar auch wesentlich bedrohlichere Gegner auftauchen können...

Nichtsdestotrotz ist "Galavorstellung" eine gut anzuschauende Episode, deren unzählige Handlungsschwächen das Fernsehvergnügen kaum zu schmälern vermögen.

Bestes Zitat, als Data gegen Kolrami im Strategema gewonnen hat:
Troi: "Data! Sie haben gewonnen!"
Data: "Nein - ich habe ihn fertig gemacht!"

 
 
 

Spannung

SFX

Handlung

Gesamt

 
 
 

Zusammenhänge

  • Die Rolle des Ferengi-Captains Bractor wird hier von Armin Shimerman gespielt, der bereits in "Der Wächter" einen Ferengi spielte und nach weiteren TNG-Gastauftritten bei DS9 Quark spielen wird.
  • In einem Gespräch mit Kolrami über den Sinn der Übung erwähnt Picard die Bedrohung durch die Borg. Hiermit bezieht er sich auf "Zeitsprung mit Q", und es wird langsam das Eintreffen der Borg in "In den Händen der Borg" vorbereitet.
 
 
 
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  Druckbare Version

 Erstausstrahlung USA:
  10. 7. 1989

 Erstausstrahlung D:
  19. 6. 1992

 Regie:
  Robert Sheerer

 Buch:
  David Kemper

 Gaststars:
  Roy Brocksmith
  David L. Lander
  Glenn Morshower
  Leslie Neal
  Armin Shimerman



  Zuletzt geändert:
  2014-12-04, 00:04
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