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  5.26 Equinox Teil I  
  Equinox Part I  
 

von Malte Kirchner

 
 
 

Episodenbeschreibung

Ein Föderationsraumschiff treibt durch den Weltraum. Von außen wird es anscheinend angegriffen und auch innen sind schwere Schäden zu verzeichnen. Die Schilde drohen auszufallen und der Captain befiehlt, sie zu senken. Widerwillig führt man den Befehl aus, um sie nicht ganz zu verlieren. Als die Schilde aus sind, öffnen sich plötzlich kleine Wurmlöcher, aus denen schreiende Wesen austreten und die Besatzungsmitglieder angreifen, soweit diese sich nicht mit Phasern zur Wehr setzen.

Die Voyager erhält derweil den Notruf, den der Captain des Schiffes, Ransom, ausgesetzt hat. Janeway kennt Ransom vom Namen her. Sein Schiff, die Equinox, ist ein Erkundungsschiff und er selber ein Exobiologe. Man setzt einen Kurs, um der Equinox zu helfen. Angekommen, ist das Chaos noch viel größer, als am Anfang. Es gelingt, einige Crewmitglieder einschließlich Ransom zu retten, viele sind jedoch bereits tot. Schnell stellt man auch fest, dass das Antriebssystem der Equinox gänzlich verändert wurde. Als Janeway auf Ransom trifft, deutet er an, dass auch er mit seinem Schiff vom Fürsorger in den Deltaquadranten befördert wurde.

Zurück auf der Voyager analysiert man die Aliens, die nun versuchen, auch in die Voyager einzudringen. Man findet heraus, dass sie nur wenige Sekunden außerhalb der Fluktuationen aktiv sein können. Janeway schlägt vor, sie zur Abschreckung einzufangen. Ein Crewmitglied der Equinox berichtet, dass man bereits ein solches Verfahren entwickelt habe. Man will sich dessen annehmen. Ransom und Janeway tauschen derweil ihre bisherigen Erlebnisse aus. Ransom schlug mit der Equinox einen gänzlich anderen Weg ein als die Voyager, so dass er die Borg umgehen konnte, dafür aber auf eine andere Spezies traf, die seine Crew um die Hälfte dezimierte. Als Folge verlor man die Sternenflottenprotokolle aus dem Auge, um zu überleben. Janeway hat zunächst noch Verständnis.

Ransom geht daraufhin in die Messe, um seinen Ersten Offizier Burke zu treffen, dem er aufträgt, das Geheimnis des Labors und des Warpkerns an Bord der Equinox zu wahren - auch gegenüber Burkes alter Akademie-Freundin B'Elanna. In der späteren Besprechung beider Crews stellt man fest, dass die neue Technik einsetzbar ist. Janeway würde gern ein Schiff opfern, um die Vorbereitungen zu halbieren, doch Ransom ist strikt dagegen. Schließlich einigt man sich darauf, die Reise mit beiden Schiffen fortzusetzen.

Die Crew der Equinox trifft sich nun unter einem Vorwand auf ihrem Schiff. Man beschließt den Konvoi mit der Voyager zu beenden, nachdem man einen neuen Feldgenerator gestohlen hat. In der Astrometrie gewinnen Seven und Tuvok inzwischen erste Zweifel an der Equinox-Crew. Die Radioaktivität im Labor wurde künstlich erzeugt und wie es scheint ist ein solches Kraftfeld, um die Aliens aufzuhalten, bereits in Betrieb.

Janeway beschließt den Doktor zu entsenden, um im Labor Genaueres zu erfahren. Und er findet heraus, dass Ransoms verbessertes Antriebssystem darauf beruht, dass die Aliens eingefangen und in Antriebsenergie umgewandelt werden. Die Methode ist glatter Mord, aber effizient. Janeway reagiert empört. Sie enthebt Ransom seines Kommandos und befiehlt Seven der "Nutzung" der Aliens ein Ende zu setzen. Sie will erneut Kontakt mit diesen aufnehmen.

Auf der Equinox hat der Holodoc Probleme, die Pläne der Aliennutzung zu lesen, da sie codiert sind. Er aktiviert das MHN der Equinox, das dazu die Berechtigung hat. Doch dieses hat die Pläne selber angefertigt, nachdem es seiner ethischen Subroutinen beraubt wurde. Als ihm der Holodoc erklärt, wie es ihm anhand des Emitters möglich ist, an Bord der Equinox zu sein, entreißt es ihm diesen und nutzt ihn kurzerhand für sich selbst.

Der Equinox-Crew gelingt es, sich von der Voyager zu trennen und zu flüchten. Janeway versucht die Flüchtigen aufzuhalten, doch erfolglos. Die Schilde fallen aus und die Aliens kommen an Bord der Voyager. Man bekämpft sie mit Handphasern.

Bewertung

Das Staffelfinale der fünften Staffel fällt durch Parallelen zu den vorherigen beiden Staffelübergängen auf. Wie in "In Furcht und Hoffnung" am Ende der vierten Staffel trifft man auf ein Föderationsraumschiff - dieses Mal ist es aber echt - und wie zuvor in "Skorpion", dem Cliffhanger der 3./4. Staffel, ist der anfängliche Feind - damals war es Spezies 8472 - nachher das Opfer, obgleich sie der Voyager nicht freundlich gesonnen waren.

Dennoch: Die Parallelen können nicht darüber hinweg täuschen, dass "Equinox Teil I" eine besondere Eigendynamik besitzt, die wegen der sensiblen Themen Moral und Ethik den Zuschauer auch fesseln kann. Was wäre, wenn man diese Faktoren ausschaltet, um schneller nach Hause zu kommen? Die Equinox ist das Gegenstück zur Voyager und es zeigt sich, dass die Sternenflotte auch hier nicht immer ein statisches Element für das Gute ist. Die Equinox fiel es durch ihre kleinere Crew leichter, die Moral über Bord zu werfen, aber hätte man eine solche Wendung bei der Voyager völlig ausschließen können? Wohl doch, denn Moral wird immer von Individuen getragen und Janeway ist ein anderes Kaliber als Ransom. Als es darum geht, ob man sich an die Ordnung hält, ist Janeway noch sehr tolerant. Erst als der Holodoc konkrete Ergebnisse präsentieren kann, muss Janeway handeln - auch der eigenen Integrität wegen.

Und wieder einmal ist es blindes Vertrauen, das die Falle zuschnappen lässt, zum Nachteil für die Voyager. Genauso gut hätte die Equinox auch nur eine Täuschung sein können, wie das Schiff in "In Furcht und Hoffnung". Die Voyager-Crew hat auch schon feststellen müssen, dass z.B. Spezies 8472 dazu imstande war, die Sternenflotte täuschend echt zu imitieren - warum nicht auch in diesem Fall? Anscheinend überwiegt wieder einmal die Freude an Bord der Voyager, wie auch in "Euphorie". Dennoch erscheint es angesichts der Erfahrungen unlogisch, angesichts eines Sternenflottenschiffs im Deltaquadranten nicht wenigstens vorher eine Sicherheitsüberprüfung zu machen und ein bisschen mehr gesundes Misstrauen an den Tag zu legen.

Eine große Spannungskurve suchen wir in dieser Episode vergeblich. Höhepunkte sind eigentlich nur die Enttarnung des Antriebsgeheimnisses und das Ende der Episode, das alles andere noch zu entschuldigen weiß, indem es zuletzt Geschmack auf mehr macht. Dass die Equinox-Crew ihre Gastgeber offensichtlich zu täuschen versucht und diese anfangs auch noch leichtgläubig darauf hereinfallen, ist kein großes Plus für die Handlung, denn ein bisschen mehr Professionalität wäre von der Voyagerbesatzung eigentlich zu erwarten gewesen. Spannend ist daran nichts, denn die bösen Absichten des Captains der Equinox sind von Anfang an deutlich sichtbar.

Herausragend dagegen die SFX. Es gelingt die Wesen ansprechend darzustellen, ebenso die Szenen der Equinox, auch im Zusammenspiel mit der Voyager.

Insgesamt jedoch alles in allem eine knapp gute Episode. Die düstere Atmosphäre vermag zu überzeugen und das Ende macht Lust auf mehr. Allerdings ist "Equinox Teil I" ein Cliffhanger, der - im Gegensatz zu vielen vorherigen - die wesentlichen Ereignisse nicht vorwegnimmt, sondern sich auf die Herleitung beschränkt und dabei auch schon mal auf eine große Spannungskurve verzichtet.

 
 
 

Spannung

SFX

Handlung

Gesamt

 
 
 

Zusammenhänge

Fortgesetzt wird die Folge in "Equinox Teil II".

 
 
 
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  Druckbare Version

 Erstausstrahlung USA:
  26. Mai 1999

 Erstausstrahlung D:
  14. Oktober 2000

 Regie:
  David Livingston

 Buch:
  Rick Berman
  Brannon Braga
  Joe Menosky

 Gaststars:
  John Savage
  Titus Welliver
  Olivia Birkelund
  Rick Worthy
  Scarlett Pomers
  Steve Dennis



  Zuletzt geändert:
  2016-01-26, 01:06
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