|  | Episodenbeschreibung 
    Rom singt in Vic
    Fontaines Club, um eine Stelle als Anheizer in dessen
    Holodeck-Programm zu bekommen, er wird aber von Vic
    abgelehnt, da er eigentlich ein Hologramm sucht.
    Bashir kommt in den Club und holt von Vic einen
    isolinearen Chip ab, auf den Vic seine Lieder
    gesungen hat. Benjamin Sisko sieht
    sich die Namen der gefallenen Föderationsoffziere an,
    und kann nur noch Buchstaben sehen und sich nicht
    mehr auf die Namen konzentrieren. Er findet, dass
    dies das Schlimmste in dem Krieg ist, die Namen der
    Gefallenen. Die Defiant bricht
    zu einer Mission zu dem Planeten AR-558 auf, der sich
    an der Front zur Grenze des Dominion befindet. Die
    Defiant soll medizinische Güter transportieren.
    Quark begleitet die Crew, da er vom Nagus beauftragt
    wurde, Informationen von der Front zu sammeln, jedoch
    hat Quark Angst vor dem Krieg. AR-558 liegt mitten in
    einer Gefechtszone, deshalb muss die Defiant noch ein
    Schiff des Dominion vernichten, bevor es den
    Planeten erreicht. Worf erhält das Kommando über
    das Kampfschiff und Sisko, Dax, Bashir, Nog sowie
    Quark beamen hinunter. Unten angekommen wird das Außenteam
    sofort beschossen, aber Sisko erkennt die Schüsse
    als Phaserstrahlen der Föderation und befiehlt, das
    Feuer einzustellen. Der Trupp der Sternenflotte ist ziemlich
    aufgerieben und desolat, der Captain ist tot und das
    Kommando hat Lieutenant Nadia Larkin. Die Soldaten
    wollen weg von AR-558 und beklagen sich, dass
    "nur" medizinische Versorgung eingetroffen
    ist. Die Besatzung hält seit fünf Monaten die
    Stellung, vor zwei Monaten sollten sie abgelöst
    werden. Larkin klärt Sisko auf, dass die Soldaten
    hier eine große Comm-Phalanx des Dominion halten,
    welche die Jem'Hadar schon die ganze Zeit zurückerobern
    wollen; deshalb leben von den ursprünglich hundertfünzig
    Sternenflottenmitgliedern nur noch dreiundvierzig. Die
    Soldaten sind aggressiv, zermürbt und dreckig. Dax
    hilft dem Chief Kellin, die Kommunikationsphalanx zu
    entschlüsseln, was ihm bisher noch nicht gelungen
    ist. Quark spricht
    inzwischen mit Nog: Der Barkeeper hat Angst, außerdem
    seien auf diesem Planten nur "dunkle",
    unfreundliche Sternenflottenoffiziere. Nog will nur
    seine Pflicht erfüllen, doch sein Onkel erklärt ihm,
    dass Menschen wundervoll, ruhig und zuvorkommend
    sowie nett zu anderen sind, wenn "ihre Bäuche
    voll sind und ihre Holodecks funktionieren";
    sobald sie jedoch ohne leibliche Genüsse, wie
    Nahrung oder Schlaf sind, werden aus den netten
    Menschen gefährliche und gewalttätige Monster, die
    selbst schlimmer als "blutrünstige Klingonen"
    sind. Als Nog kontern will, sagt Quark, dass er sich
    nur die Soldaten ansehen soll: Einer schärft ständig
    sein Messer, während ein anderer bis an die Zähne
    bewaffnet ist und viele Ketracel-White-Fläschchen
    als Trophäen von getöteten Jem'Hadar um den Hals
    trägt. Bashir behandelt die
    Soldaten. Als er einen am Arm Verwundeten verarzten
    will flippt dieser aus, da der Arm von einem
    Kameraden bandagiert wurde, den der Verwundete
    zwar hasste, der jedoch während des Bandagierens
    erschossen wurde. Später meldet der Doktor Sisko, dass
    der körperliche und seelische Zustand der Soldaten
    auf AR-558 sehr bedenklich ist, als eine im Subraum
    getarnte Mine - Larkin nennt sie Houdinis - hochgeht.
    Reese, ein Offizier, der den Eindruck einer
    Kampfmaschine erweckt, erklärt Sisko, dass man oft
    an einer Mine vorbeigeht, ohne dass sie detoniert,
    bis sie irgendwann zufällig hochgeht, wenn einer
    neben ihr steht. Weil mehrere Jem'Hadar
    in erreichbarer Nähe des Lagers landen, will Worf
    Sisko und das Außenteam hochbeamen, Sisko
    entscheidet jedoch auf AR-558 zu bleiben. Er
    befiehlt den Soldaten die Stellung zu halten und
    will sie unterstützen. Während der
    Verteidung des Zugangs zum Lager kann Nog mit seinen
    sensiblen Ferengiohren nichts hören, trotzdem
    enttarnen sich vor dem Lager Jem'Hadar. Nach einigen
    Schüssen merken die Verteidiger, dass es nur
    Hologramme sind. Die wirklichen Jem'Hadar wollten
    sich also nur ein Bild über ihr Ziel machen. Plötzlich
    explodiert eine weitere Mine, die Sisko dazu veranlasst,
    Dax und Chief Kellin zu befehlen, eine Methode zur
    Entschärfung der Houdinis zu finden. Inzwischen haben Nog
    und Quark eine weitere Diskussion: Quark sagt, dass
    der Krieg völlig überflüssig sei, die Ferengi
    wollten den Frieden aushandeln. Sisko erscheint und
    schickt Nog, Larkin und Reese auf Erkundung, sie
    sollen das Jem'Hadar-Lager finden. Dax schafft es,
    einen Houdiniscanner zu bauen, dabei spricht sie
    privat mit Kellin über ihre früheren Wirte, deren
    Erinnerungen an Kriege und die damit verbundenen Gefühle;
    allerdings haben sie die Erfahrungen nicht sehr auf den
    Krieg vorbereitet. Nog findet mit
    seinem Gehör das Lager, das Trio wird von den Jem'Hadar
    jedoch entdeckt und attackiert. Larkin stirbt, Nog
    wird am linken Bein schwer verwundet, Reese trägt den
    Ferengi zum Stützpunkt zurück; Bashir muss Nogs
    Unterschenkel amputieren. Reese berichtet, dass sie zwei
    Kolonnen Jem'Hadar-Soldaten gesehen haben, was den
    Mut im Sternenflottenstützpunkt sinken lässt. Quark
    schimpft mit dem wegen Nog erschüttertem Sisko, der
    Captain entgegnet desolat, dass der Fähnrich ein künstliches
    Bein auf DS9 bekommen werde. Quark beschwert sich über
    fehlende Anteilnahme bei Sisko, der antwortet verärgert,
    dass ihm an jedem einzelnen Soldaten etwas
    liege und er besucht daraufhin den verwundeten
    Ferengi, den er aufmuntert. Dax und Kellin
    enttarnen überall fußballgroße und schwebende
    Minen, Sisko plant, sie gegen die Jem'Hadar
    einzusetzen; die Houdinis sollen bei Bewegung ausgelöst
    werden. Dax bringt ethische Zweifel bei Sisko an, der
    sie jedoch ignoriert.
   
    Die Föderationssoldaten bereiten sich auf den bevorstehenden Angriff vor.
    Bashir lässt eines von Vic Fontaines Liedern laufen - "It's only a paper
    moon" -, um den Sodaten Mut zu machen. Der Doktor erschreckt sich beim
    Laden des Gewehrs, da er ja Leben retten wollte und nicht, wie im folgenden
    Kampf, vernichten. Die Minen detonieren, was ein Zeichen für die Annäherung
    der Jem'Hadar ist. Als die ersten Krieger zu sehen sind, entbrennt ein
    heftiger Kampf mit einem wilden Handgemenge, da einige Jem'Hadar die
    Barrikaden überwinden. Selbst Quark tötet einen Jem'Hadar, der zu Nogs
    Krankenbett durchbricht. Das blutige Gemetzel fordert viele Tote und
    Verwundete, dennoch werden die Jem'Hadar zurückgedrängt. Sisko ist leicht
    verwundet, Bashir etwas schwerer. Chief Kellin starb, als er Dax
    rettete.
   
    Worf meldet später, dass die U.S.S. Veracruz Verstärkung schickt und lobt
    Siskos Sieg; dieser entgegnet, dass der Sieg aber teuer war. Die Defiant
    kehrt nach DS9 zurück.  Sisko ist immer noch bedrückt und angesichts der
    neu eingetroffenen Verlustliste sagt er zu Kira, die die Liste zu ihm
    brachte, dass es nicht nur Namen, sondern Menschen sind, die nicht
    vergessen werden dürfen.
   Bewertung 
    Meine Herren! Dies
    ist wohl eine der dunkelsten DS9-Episoden, die es
    gibt. "Die Belagerung von AR-558" zeigt die
    schonungslose Härte eines Krieges auf und stellt
    alle dunklen und unmoralischen Facetten eines
    Stellungskrieges dar. Brillant inszeniert sind die
    einzelnen kleinen Sequenzen, wie die
    demoralisierende Wirkung der Minen und der -
    unvorhersehbare - Einsatz der Minen auf Siskos Befehl,
    oder ethische Zweifel am Krieg und die Kaltblütigkeit,
    mit der Bashir, ein Arzt, oder Quark, ein Unterhalter,
    töten müssen. Wahrlich geschickt haben die
    Produzenten es geschafft, auch mal die Grausamkeit
    eines jeden Krieges zu zeigen, was den Zuschauer zum
    Nachdenken veranlasst. Die Folge ist schon
    spannend, allerdings ahnt man, dass die Föderation
    trotz vieler Verluste die Stellung hält. Klar ist
    auch, dass keiner der Hauptcharaktere stirbt, nur
    Siskos kaltblütiger Einsatz der Minen oder Nogs
    Verwundung lassen den Zuschauer aufschrecken. Die
    Spannung bekommt eine Zwei. Die Special Effects
    sind erste Sahne, so düster und bedrohlich wirkt AR-558,
    dass die Effekte der Phaser und Minen eher verblassen
    obwohl diese schon real wirken. Die Special Effects
    sind Eins. Die Handlung ist -
    wie schon vorhin erläuert - wirkllich überzeugend und
    veranlasst den Zuschauer zum Nachdenken. Die
    Charaktere agieren perfekt zusammen, ihre
    unterschiedlichen Auffassungen vom Krieg werden deutlich.
    Selbst Nebencharaktere wie Reese, der die Ketracel-White-Röhrchen
    trägt, oder Vargas, der immer alles
    pessimistisch sieht, tragen zu der düsteren Atmosphäre
    bei. Ein Manko ist, dass Dax als Counselor die
    Soldaten nicht aufmuntert, sondern lieber an einem
    Tricorder rumbastelt. Gelungen ist auch der Einsatz
    von Fontaines Lied und der im Kampf zu hörenden
    klassischen und tragischen Musik, die bei den vielen
    gerade Getöteten noch zusätzlich dem Zuschauer
    einen Schauer den Rücken hinunterjagt. Leider
    zeigt die Folge eher etwas viel Krieg und wenig Star
    Trek-Typisches, aber zur knappen Eins reicht es für
    die tolle Handlung. "Die Belagerung
    von AR-558" stellt die DS9-Welt mal so
    schlagartig anders dar, dass selbst die hellen
    Sternenflottenprinzipien sich verdüstern. Zwar ist hier
    wenig von der friedlichen Erforschung des Weltraums
    zu sehen, aber der krasse Gegensatz zu allen anderen
    DS9-Folgen verdient dennoch eine knappes Sehr Gut.
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