Episodenbeschreibung
  
         
  
    Auf Bajor findet das jährliche Dankbarkeitsfestival statt. Auch auf der Raumstation
    Deep Space Nine laufen die Vorbereitungen zum Festival. Vedek Bareil hat seinen
    Besuch angekündigt. Außerdem kommen Keiko und ihre Tochter Molly für zwei Tage
    auf die Station. Odo bekommt überraschend Besuch von Lwaxana Troi. Sisko erfährt
    von seinem Sohn Jake, dass dieser sich von Mardah getrennt hat. Sisko kann seinen
    Sohn jedoch dazu überreden zum Festival zu gehen.
    
  
    Inzwischen empfängt O'Brien seine Frau und seine Tochter an der Luftschleuse. Molly
    geht es jedoch nicht so gut und Keiko ist sehr müde, so dass Miles die Pläne, die
    er fürs Wochenende gemacht hat, wohl aufgeben muss. Es dauert auch nicht lange und
    Keiko und Miles streiten sich zum ersten Mal.
    
  
    Auf dem Festival beginnt eine Reihe merkwürdiger Verwicklungen. Jake gesteht plötzlich
    Kira seine Liebe, während Bareil sich auf einmal nicht mehr für Kira, sondern für Dax
    interessiert. Dax geht zu Sisko und versucht ihn zu verführen. Sisko glaubt zunächst
    an einen Scherz, schleppt Dax dann aber zu Dr. Bashir und lässt sie untersuchen.
    Bashir findet jedoch nichts Ungewöhnliches und er ist der Meinung, dass Dax nur einen
    ihrer Scherze gemacht hat.
    
  
    Miles und Keiko O'Brien sitzen inzwischen im Quarks. Keiko gesteht ihrem Mann, dass
    die Botanikmission wohl einige Monate länger dauern wird als geplant. Miles ist sich
    nicht sicher, ob er es nochmal 7 Monate ohne Keiko und Molly aushält. Außerdem wird
    er eifersüchtig auf einen Kollegen von Keiko und es kommt zum großen Krach zwischen
    den beiden.
    
  
    Als Bashir erfährt, dass nicht nur Dax, sondern auch Bareil und Jake verrückt spielen,
    will er nochmal die Ergebnisse von Dax durchgehen. Kira begleitet ihn. Plötzlich
    fangen die beiden an sich zu küssen und können ihre Finger nicht mehr voneinander lassen.
    
  
    Auf der Party, die Sisko am Abend gibt, geht es drunter und drüber. Jake ist enttäuscht,
    weil Kira bisher nicht aufgetaucht ist, Dax lässt Sisko nicht mehr los, während sich
    Bareil weiterhin auf Dax stürzt. Sisko und Odo, die einzigen, die offensichtlich normal
    geblieben sind, können sich das Ganze nicht erklären. Odo sucht Dr. Bashir und findet
    ihn zusammen mit Kira in der Krankenstation. Er bringt die beiden in die Offiziersmesse
    zu Sisko. Als Quark plötzlich, als er sich in der Nähe von Lwaxana aufhält, auch
    durchdreht und Keiko seine Liebe gesteht, hat Sisko die Vermutung, dass alles mit
    Lwaxana zusammenhängt. Bashir untersucht sie und stellt fest, dass sie am Zanthi-Fieber
    leidet, einer Viruserkrankung, die ältere Betazoide manchmal befällt. Dadurch werden
    die eigenen Gefühle auf andere Personen projiziert. In diesem Fall war es Lwaxanas
    Liebe zu Odo, die sie auf die ganze Crew übertrug. Bashir kann die Auswirkungen
    leicht bekämpfen und auf der Station normalisiert sich alles wieder. Auch O'Brien
    und Keiko versöhnen sich wieder und Keiko kehrt mit Molly nach Bajor zurück.
   
        
 
  
        Bewertung 
  
    Was um alles in der Welt soll uns diese Folge denn nun eigentlich sagen? Wo ist die
    Botschaft, die Aussage, die man sonst eigentlich in fast jeder Star Trek-Folge findet?
    Ich habe, ehrlich gesagt, keine gefunden. Nun, wenn dies der einzige Fehler der Episode
    wäre, dann könnte man das ja noch verschmerzen, aber der fehlende Sinn dieser Folge
    ist nur das I-Tüpfelchen.
    
  
    Man fragt sich ernsthaft, was sich der Autor bei dieser Folge nur gedacht hat. Wollte
    er den Zuschauer auf den Arm nehmen? Und wie konnte Rick Berman jemals ein dermaßen
    schwaches Drehbuch absegnen?
    
  
    Die Folge dreht sich um Beziehungen. Alle Liebesbeziehungen, die es auf der Station
    gibt, wurden noch einmal in dieser Folge thematisiert. Das Ganze ist jedoch dermaßen
    klischéebeladen und lächerlich, dass jede x-beliebige Folge der Lindenstraße noch
    tiefgründiger ist. Die ganze Folge könnte man überschreiben mit "Star Trek goes Soap
    Opera". Deep Space Nine wird oft mit einer Soap Opera im All verglichen. Der
    Vergleich ist allerdings in den allermeisten Fällen nicht böse gemeint und wird von
    Leuten angestellt, die die Serie wirklich mögen. Dieses Mal ist der Vergleich wirklich
    angebracht und er ist auch nicht positiv, sondern so negativ wie nur möglich gemeint,
    denn die Oberflächlichkeit des Drehbuchs ist kaum noch zu überbieten und erinnert
    tatsächlich an die eine oder andere Seifenoper. Die Folge bietet keinerlei Raum für
    eine vernünftige Charakterentwicklung. Die Charaktere werden völlig ohne Sinn und
    Verstand als liebestolle Vollidioten aufeinander losgelassen, was wohl irgendwie
    witzig wirken soll, in Wirklichkeit aber nur peinlich ist.
    
  
    Überhaupt ist die ganze Folge natürlich nicht zu ernstgemeint und sollte wohl eher
    witzig als ernsthaft rüberkommen. Leider enthält sie dann aber doch nicht genug
    gelungene Gags, um als richtige Komödie zu funktionieren und das, was wohl witzig sein
    sollte, wirkt nur lächerlich bzw. peinlich. So muss man leider sagen, dass selbst
    die schlechteste Teenie-Komödie der letzten Jahre noch lustiger ist als diese DS9-Folge,
    die allenfalls traurig ist. Traurig, weil nach einer so grandiosen Folge wie
    3.09: Defiant ein ebenso grandioser Absturz kam.
    
  
    Auch die Darstellerleistungen waren durchaus schon mal besser, aber ehrlich gesagt ist
    das bei diesem Drehbuch auch nicht weiter verwunderlich.
    
  
    Die Story zu diesem Machwerk stammt, man sollte es kaum gauben, von Ira Steven Behr, dem
    wohl fähigsten Autoren von Deep Space Nine. Das Drehbuch hat Philip A. Lazebnik verfasst,
    welcher bereits an zwei (gar nicht mal schlechten) TNG-Folgen beteiligt war und der mit
    dieser Folge, man will fast sagen Gott sei Dank, seinen einzigen Beitrag für Deep Space
    Nine ablieferte.
    
  
    Die Folge stellt die vorletzte Lwaxana Troi-Episode dar. Sie wird uns wohl immer als die
    schlechteste aller Lwaxana-Folgen in Erinnerung bleiben.
    
  
    In dieser Folge wurde die Zuneigung von Odo zu Kira zum ersten Mal offen angesprochen.
    Bisher wurde sie immer nur angedeutet. Bis Odo Kira seine Gefühle allerdings mitteilt,
    wird noch einige Zeit vergehen.
    
  
    Alles in allem ist "Das Festival" eine grausam anzusehende Bottle-Show, die sicherlich
    den absoluten Tiefpunkt der dritten Staffel markiert. Die Folge hätte wohl besser in
    die erste TNG-Staffel gepasst, als in die ansonsten recht gelungene dritte Staffel von
    Deep Space Nine.
   
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