|  | Episodenbeschreibung 
    Die Voyager stößt auf ein schwer beschädigtes Schiff. Im
    letzten Moment können elf Überlebende an Bord gebeamt
    werden. Es stellt sich heraus, dass es sich um drei
    Sicherheitsbeamte mit 8 hochgefährlichen Verbrechern
    handelt.
    
 Zwei der Verbrecher werden sofort auf die Krankenstation
    gebeamt. Dabei wird jedoch Seven von einem der
    Verwundeten als Geisel genommen. Sie kann sich
    jedoch befreien und ihr Geiselnehmer wird festgenommen.
 
 Beim Gespräch mit Yediq, dem Leiter des nygeanischen
    Gefangenentransports, erfährt man, dass das Schiff sich
    auf dem Weg zum Heimatplaneten befand, wo die
    Gefangenen, allesamt Mörder, hingerichtet werden sollen.
    Cpt. Janeway erklärt sich bereit, die elf Überlebenden bis
    zu dem Treffpunkt mit einem anderen Gefangenentransporter
    mitzunehmen.
 
 Schnell zeigt sich, dass das nygeanische Justizsystem
    wesentlich rauer mit Gefangenen umgeht, als die Föderation.
    Es ist schon dafür diplomatisches Geschick erforderlich,
    dass die Gefangenen überhaupt ordentliches Essen erhalten.
    Als der Mörder Iko seine Bewacher bewusst provoziert,
    wird er von diesen brutal zusammengeschlagen. Entrüstet
    lässt Cpt. Janeway die Bewachung der Gefangenen von
    ihren eigenen Leuten übernehmen.
 
 Iko wurde bei seiner "Disziplinierung" schwer am Kopf
    verletzt, und der Doktor vermag ihn nur zu retten, indem er
    ihm Borg-Nanosonden injiziert. Die Operation gelingt,
    jedoch stellt sich heraus, dass sich sein Charakter völlig
    verändert hat. Er empfindet plötzlich Schuldgefühle für
    sein Verbrechen und hält dies für eine Art Bestrafung.
    Untersuchungen zeigen, dass sich bei ihm im Gehirn neue
    Nervenbahnen gebildet haben, die einen Geburtsfehler
    ausgleichen. Er hat jetzt ein Gewissen entwickelt und
    ist somit in der Lage, seine gewaltsamen Tendenzen unter
    Kontrolle zu bringen.
 
 Als man diese Entwicklung Yediq mitteilt, ist dieser äußerst
    misstrauisch. Er erklärt sich jedoch bereit, nach
    nygeanischem Recht die Familie des Opfers um Berufung
    zu bitten. Diese lehnt jedoch ab.
 
 Da greift plötzlich ein fremdes Schiff die Voyager an.
    Neelix hatte sich von einem der Gefangenen von dessen
    Unschuld überzeugen lassen. Er sorgte dafür, dass
    dessen Familie eine angeblich letzte Nachricht bekam. Dies
    war jedoch eine Falle und nun startet man einen
    Befreiungsversuch.
 
 Die Energie der Arrestzellen bricht während des Angriffs
    zusammen und den Gefangenen gelingt die Flucht. Yediq
    wird jetzt als Geisel genommen. Die Verurteilten wollen ihn
    töten, jedoch kann Iko ihm eine Waffe beschaffen.
    Hierdurch gelingt es ihm, die restlichen Gefangenen zu
    betäuben.
 
 Der Nygeaner ist beeindruckt und sorgt dafür, dass die Familie
    des Opfers mit Iko direkt spricht. Seine Hoffnung wird jedoch
    enttäuscht. Eine Berufung wird erneut abgelehnt und er
    wird dem Transporter übergeben, der ihn zu seiner
    Hinrichtung bringt.
 Bewertung 
    Wiederum eine typische Star Trek-Episode, die ein
    aktuelles Thema aufgreift. Was macht eine Person zu
    einem Verbrecher, und wie soll mit ihm verfahren werden?
    
 Es scheint so, als wollen die Autoren mit dem
    nygeanischen Justizsystem das aktuelle amerikanische
    Strafrecht beleuchten. Die Todesstrafe, sowie die Methode
    "Bestrafung vor Resozialisierung" erinnern doch sehr stark
    daran.
 
 In dieser Episode sind Verbrechen ein Produkt falsch
    geleiteter Nervenbahnen. Die Sozialisierung eines Individuums
    wird dabei völlig ausgeblendet, obwohl sie
    bekanntermaßen eine wesentliche Ursache für das Begehen
    von Regelverstößen und Verbrechen ist.
 
 Laut den Untersuchungen des Doktors ist Iko quasi eine
    neue Person, seine Hinrichtung wäre daher nur noch
    Rache, keine Justiz im Sinne von Gerechtigkeit im
    fortgeschrittenen, humanistischen Sinne. Das Problem liegt
    hier vielmer darin, dass in diesem System die Angehörigen
    des Opfers das letzte Wort bei der Bestrafung haben.
    Da diese jedoch den Fall nicht objektiv betrachten können,
    ist die nygeanische Rechtsprechung sehr emotional geprägt
    und zur Ungerechtigkeit geradezu vorprogrammiert. Es ist
    auch hier ein hoch emotionales und brisantes Thema, dem
    sich die Autoren angenommen haben.
 
 Das Engagement der ehemaligen Borg Seven in diesem
    Fall zeigt hingegen erneut, dass sie bei Weitem nicht so
    kontrolliert ist, wie sie es gern beteuert. Ihr Versuch,
    ihre angebliche Schuld an der Assimilation von Millionen,
    durch die Rehabilitation Ikos auszugleichen, lässt tief in ihr
    schon sehr menschliches Gefühlsleben blicken.
 
 Alles in allem eine spannende Folge, die das in den
    meisten Ländern der Welt angewandte Bestrafungssystem
    auf seine offensichtlichen Unzulänglichkeiten hinweist.
    Tolle Unterhaltung, die zum Diskutieren anregt und gekonnt
    sämtliche Klischees umgeht. Langsam wird die hohe Qualität
    der Episoden konstanter, so kann es weitergehen!
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