DS9 2.23 Die andere SeiteCrossovervon Thorsten Kroke |
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Episodenbeschreibung Kira und Bashir sind in einem Runabout auf der Rückkehr nach DS9 vom Gammaquadranten, als es Komplikationen im Wurmloch gibt. Als sie herauskommen ist DS9 im Orbit von Bajor und Klingonen fangen sie ab: Sie sind in einer Parallelwelt gelandet. Auf der Station empfängt Garak die beiden, während sie sich noch wundern, kreuzt eine in hautengem Leder gekleidete Kira auf und begrüßt die beiden auf "Terok Nor". Die Bajoraner haben eine Allianz mit Cardassianern und Klingonen geschlossen und die "Terraner" von der Erde sind die Feinde der Allianz. Sie sind der Allianz unterlegen und werden als Sklaven in der Erzaufbereitung gehalten, das Wurmloch ist unbekannt. Bashir als Mensch wird sofort ins Arbeitslager abgeführt, während die Spiegel-Kira mit Nerys redet: Sie präsentiert sich als eine diktatorische Domina und ist die "Intendantin" - die Herrscherin der Station. Garak ist ihr Stellvertreter und Lakai. Im Arbeitslager regiert ein ungerechter und sadistischer Odo als Aufseher, Bashir erblickt einen schüchternen O'Brien. Die Intendantin bringt Captain Kirk ins Spiel, der durch einen seinerzeitigen Transporterunfall für die Zustände des Universums hier verantwortlich ist - er brachte den Karrieretypen Spock dazu, friedliche Reformen durchzuführen, was den Untergang des menschlichen Imperiums durch die Allianz verursachte. Die Intendantin erklärt Kira, dass jemand aus der Parallelwelt sofort eliminiert werden muss, aber Kira überzeugt die Spiegelkira davon, dass sie eventuell von ihren Herrscherfähigkeiten lernen kann, damit ihr Bajor wieder stark werden kann. Kira spricht mit Bashir und der klärt sie nach Kirks Erwähnung über das damalige Transporterunglück auf. Möglicherweise kann man den Fall kopieren, dazu bräuchten sie das Wissen eines Experten für Transporter wie O'Brien. Bashir schlägt vor, Kontakt zum Spiegel-O'Brien aufzunehmen, um von ihm vielleicht Hilfe zu bekommen. Im einem dunklen Quark's begrüßt ein freundlicher, gerechter, aber unterdrückter Quark Kira. Sie bittet ihn um Hilfe, als Garak aufkreuzt und Quark verhaftet: Er hat Terranern zur Flucht verholfen. Plötzlich kommt ein emotioneller und gewissenloser Sisko herein, im Schlepptau hat er eine bunte Söldnertruppe. Bashir versucht mit dem schüchternen O'Brien zu reden, doch der will mit ihm nichts zu tun haben. Odo kommt herbei und schickt ihn zu Sisko, der um ihn gebeten hatte. Im Quark's redet Sisko mit Kira: Der respektlose Pirat ist das Spielzeug der Intendantin, daher ist er nicht versklavt. O'Brien kommt und Sisko nennt ihn herablassend "Smiley", er soll eine Schiffsreparatur durchführen. Kira wird von der Spiegel-Kira gerufen: In ihrem Quartier sieht sie, wie die Intendantin badet, während Sisko sich auch im Zimmer aufhält. Nach einer kurzen Stichelei der Domina verschwindet Sisko; die Intendantin spricht Kira auf den Transporter an, Kira gesteht ihre Angst vor der Intendantin, doch die sagt, sie wolle nur Kiras Liebe. Garak kommt mit Quark herein und erklärt Quarks "Verbrechen", worauf die Spiegel-Kira seinen Tod durch Erschießen befiehlt. Garak besucht Kira in ihrem Quartier und erklärt, er wolle die Intendantin beseitigen, damit er ihren Platz einnehmen kann. Kira solle mitspielen und sich als Intendantin ausgeben, bis sie und Bashir verschwinden können. Nachdem Kira Bashir die Lage erklärt hat, sucht sie Sisko auf und bittet ihn um Fluchthilfe von der Station; im Gegenzug erzählt sie von Garaks Plan. Sisko lehnt jedoch ab und Kira bezeichnet ihn daraufhin als Kollaborateur. Während die Prominenz mit Kira auf einer Party ist, ärgert Odo Bashir, als plötzlich ein Unfall passiert. Bashir nutzt das Chaos und verschwindet, vorher erschießt er noch Odo. Er flüchtet in einer Jefferiesröhre und trifft auf O'Brien, den er überzeugen kann, mitzukommen. Beide werden jedoch erwischt und zur Intendantin gebracht. Sie sucht einen Sündenbock und findet ihn wieder in den Menschen - hier nun Bashir. O'Brien rechtfertigt sich, dass eine andere Welt besser als diese hier sei, wo die Menschheit geknechtet wird. Plötzlich ergreift Sisko die Initiative und die Gruppe kann mit Waffengewalt flüchten. Er bringt Kira und Bashir zu ihrem Runabout und verabschiedet sich mit O'Brien von ihnen: Die Terraner wollen eine Rebellion starten. Kira und Bashir fliehen schnell durchs Wurmloch, bis sie in ihrer richtigen Welt wieder ankommen. Bewertung In dieser Episode bediente man sich den Ereignissen aus der TOS-Folge "Ein Paralleluniversum", wie die Spiegel-Kira schon erwähnte. Alles ist pervertiert und viel sadistischer und gewaltvoller, wie schon Kirk und Co. damals feststellen mussten. Mit dieser Folge beginnt eine ganze Serie von Spiegel-Folgen in DS9. Warum auch nicht? Mit dem Paralleluniversum hat man endlich die Möglichkeit, ein dunkles "Was wäre wenn?"-Szenario zu starten und die Figuren mal genau herumgedreht agieren zu lassen. Hauptcharaktere können sterben, wie Odo und Quark, und neben der Politik ist die Rangfolge auch anders. Ein typisch für die zweite Staffel nervender Bashir mit einer dadurch genervten Kira treffen auf diese perverse Welt und finden sich in Star Trek-Manier darin zurecht, wobei Kira den Hauptteil erledigt, da sie sich quasi mit ihrem bösen Alter-Ego auseinandersetzen muss - der Intendantin, Hauptfigur und diktatorische Herrscherin von Terok Nor. Überhaupt ist die Figur der Intendantin sehr interessant und für den Kira-gewöhnten Zuschauer überraschend: Eine bisexuelle, dominante, etwas größenwahnsinnige und realitätsfremde Domina, die perfekt von Nana Visitor verkörpert wird. Mit viel Sexappeal präsentiert sich die sonst impulsive Kira dem Zuschauer und auch einen prinzipienfreien Sisko, der sehr emotinonell und respektlos erscheint, trifft man in der knisternden Badewannenszene. Während die Spiegel-Kira doch neugierig macht, findet man den Sisko unsympathisch, weil er wirklich das Gegenteil des bekannten Stationscommanders darstellt: Ein Pirat, der seine Seele verkauft hat, wie es Nerys treffend formuliert. Doch zum Schluss hat er trotzdem noch einen Funken Freiheitsliebe, was ihn wieder beliebter macht. Interessant ist auch der veränderte Garak, der dem diesseitigen in Hinsicht auf Zimperlichkeit und Methoden nicht unähnlich ist, da der echte Garak in der echten Welt auch weiterhin eine machtvolle Position innehätte. Allerdings ist er ja durch zwei Sachen zu seinem Exil gezwungen worden, die es nur in der echten Welt gibt: Zum einen die politische Situation und zum anderen die Tatsache, dass der echte Garak neben Loyalität noch die Grenzen vom Übergang Gut zu Böse erkennt und weiß, was richtig ist und was nicht. Dem Spiegel-Garak fehlt dieses Gewissen. Die anderen Personen wie "Smiley" oder Quark sind natürlich anders, aber auch nicht sehr tiefgründig. Dementsprechend bewerte ich die Handlung mit "Gut": Zwar sind Paralleluniversen in Star Trek keine neue Idee, aber es bietet sich eine interessante Handlungsmöglichkeit, das Spiegeluniversum wieder auferstehen zu lassen. Kira und Bashir agieren innerhalb ihrer Charaktere logisch und das Paralelluniversum funktioniert auch in sich geschlossen. Die geplante Flucht ist das Handlungsziel, mit Diplomatie, etwas Gewalt und wie immer mit manipulierten Personen gelingt es dann auch schließlich, aber eine Fortsetzung lässt mit Sicherheit nicht auf sich warten, da die Intendantin und Garak auf der einen und Sisko und Smiley auf der anderen einfach ein großes Potenzial haben. Spannend ist die Folge schon, man leidet mit Kira und Bashir und erhofft sich auch einen schnellen und vernünftigen Fluchtweg; desweiteren macht es auch einfach Spaß, die anderen Charaktere mal so zu erleben. Ich gebe auch hier ein "Gut". Überraschend ist einfach immer wieder, wie die umgedrehten DS9-Charaktere sich verhalten. Die Spezialeffekte sind spärlich und auch ordentlich, neben bekannten Wurmlocheffekten sieht man mal eine dunkle DS9-Kulisse und eine nette Garderobe von Kira. Interessant ist der Tod von Odo: Jetzt sieht man, was passiert, wenn ein Formwandler erschossen wird, er platzt. Allerdings verwandelt sich ein toter Wechselbalg manchmal auch einfach nur in Häufchen Asche, wie man in "Der Widersacher" sieht. Alles in allem ist eine solide "Drei" eine gute Note für die Episode. Lustig finde ich auch, dass Bashir und Kira anfangs mit ihren Uniformen in die Episode starten und sie zum Schluss eine völlig verdreckte und verschmutze Restuniform sowie ein knappes Abendkleid tragen, das sieht man nicht immer bei DS9-Folgen. Noch eine Kleinigkeit am Rande: Der eine Klingone im Quark's unterhält sich etwas über die Klingonenpolitik in der Spiegelwelt. Anscheinend ist dort der Duras-Clan an der Macht, dessen Einfluss im richtigen Universum spätestens in Star Trek: Treffen der Generationen mit dem Tod von Lursa und B'Etor verschwindet. Insgesamt handelt es sich bei "Die andere Seite" um eine gute und unterhaltsame Folge, die auch der Grundstein weiterer Spiegelfolgen ist. |
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Zusammenhänge
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-------------------------------- Ausdruck vom: 03. 10. 2024 Stand des Reviews: 29. 08. 2024 URL: http://www.startrek-index.de/tv/ds2_23.htm |