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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 43462,5
Nahe der neutralen Zone ortet die Enterprise ein
romulanisches Erkundungsschiff, das auf das Gebiet
der Föderation zufliegt. Der Pilot sagt, dass er
verfolgt wird und bittet die Enterprise um Hilfe, als
sich ein romulanischer Warbird enttarnt und das
kleinere Schiff beschießt. Die Enterprise fliegt dem
Erkundungsschiff sofort entgegen und weitet die
Schilde aus, um ihm Deckung zu geben, als es die
Grenze der neutralen Zone passiert hat. Noch bevor
Picard das Kriegsschiff warnt, nicht in das Gebiet
der Föderation einzufliegen, wendet es und tarnt
sich wieder.
Der verletzte Pilot des Erkundungsschiffes will
sofort Captain Picard sprechen, nachdem er an Bord
der Enterprise gebeamt wurde. Er behauptet, dass sich
auf dem Planeten Nelvana III in der neutralen Zone
eine geheime romulanische Basis befindet, von der aus
innerhalb der nächsten 48 Stunden eine Flotte von
Kriegsschiffen aufbrechen wird, um die Föderation
anzugreifen.
Picard ist skeptisch und lässt den Mann von Riker
verhören. Der Romulaner gibt sich als ein
Logistikoffizier namens Setal aus und hat den Rang
eines Lieutenants.
Vom Flottenhauptquartier erhält Picard die
Anweisung, am Rande der neutralen Zone so nah wie
möglich nach Nelvana III zu fliegen und alles zu
überwachen. Eine Sonde wird gestartet, die jedoch
abgesehen von einigen merkwürdigen Signalen
keinerlei Aktivitäten feststellen kann. Worf und
Data finden indes heraus, dass das Kriegsschiff
offensichtlich nicht vorhatte, das Erkundungsschiff
einzuholen, denn es hatte immer denselben Abstand
eingehalten.
Handelt
es sich bei dieser ganzen Sache um eine romulanische
List, um die Enterprise in die neutrale Zone zu
locken und damit den Vorwand für einen von der
Föderation provozierten Krieg zu geben? Ist Setal
ein Verräter oder will er wirklich, wie er sagt,
einen Krieg verhindern?
Nachdem
ein Tag verstrichen ist, ohne dass die Enterprise in
die Zone geflogen wäre, gibt sich der sogenannte
Setal als Alida Yarok zu erkennen, ein romulanischer
Admiral, der für verschiedene Massaker
verantwortlich ist. Die Sternenflotte bestätigt
Yaroks Identität.
Er berichtet Picard, dass er in Ungnade gefallen ist,
weil er den Frieden propagiert, und deshalb in einen
unwichtigen Posten abgeschoben wurde, wo er von den
Plänen für die Invasion erfuhr. Er sagt Picard
alles, was er über die Flotte und ihre
Angriffspläne weiß.
Mit diesem Wissen ist Picard bereit, in die neutrale
Zone zu fliegen und das Geheimnis von Nelvana III
selbst zu erkunden. Dort angekommen, gibt es keine
Zeichen für eine Basis, und ein so enormer
Tarnmechanismus müsste optische Verformungen
hervorrufen, von denen es aber keine gibt. Yarok
hatte also unrecht: Es existiert keine romulanische
Basis, keine Offensive und keine Invasion. Allerdings
gibt es dort Romulaner: Drei Warbirds enttarnen sich,
und deren Commander Tomalak fordert von Picard die
sofortige Übergabe des Verräters. Anschließend
soll sich die Enterprise ergeben, damit man sie
auseinandernehmen und genau untersuchen kann.
Picard wird klar: Die Pläne, die Yarok gesehen hat,
waren gefälscht. Man wollte seine Loyalität testen
und die Enterprise in die Falle locken.
Doch Picard und Worf haben eine Überraschung
vorbereitet: Auf Picards Befehl hin enttarnen sich
drei klingonische Birds of Prey, die auf die
Romulaner zielen.
Tomalak zieht sich zurück, und auch die Enterprise
verschwindet aus der neutralen Zone.
Yarok, der weiß, dass er seine Heimat nie wieder
sehen wird, nimmt sich mit einer mitgebrachten Gifttablette
das Leben.
Bewertung
Diese Episode ist wohl eine der spannendsten der dritten Staffel,
denn nur Picard und die Crew der Enterprise können, wie es
scheint, einen Krieg verhindern. Sie ist hervorragend gespielt
und durch und durch logisch aufgebaut. Nachdem die Tragweite von
Setals Behauptungen klar wird, bittet Picard Worf in sein
Quartier, es wird aber nicht gezeigt, wie Worf dort hingeht.
Erst, als sich die klingonischen Schiffe enttarnen, erfährt man,
worüber Picard mit Worf gesprochen haben muss.
Geradezu faszinierend ist der Anfang der Episode: Auf dem
Holodeck spielt Data Shakespeares König Heinrich V. bzw. Henry V.
Der Dialog des berühmten Stückes wird nur teilweise
wiedergegeben, wohl um den Vorspann nicht zu sehr in die Länge zu
ziehen. Wirklich faszinierend ist aber, dass der pikenbewehrte
Charakter "Williams" von keinem geringeren als Patrick Stewart
(Cpt. Picard) selbst gespielt wird, der unter dem umfangreichen
Makeup kaum zu erkennen ist. Stewart war lange vor seinem
Einstieg in das Star Trek-Universum bereits Mitglied der
renommierten britischen Royal Shakespeare Company, und der große
Dichter ist eindeutig einer der größten Einflüsse für Stewart. In
der Originalfassung der Episode erkennt man diese Rolle leicht an
Stewarts markanter Stimme, auch wenn er rollengemäß einen sehr
altertümlichen Akzent spricht. Bei der Synchronisation wurde das
ganz offensichtlich verschlafen, denn Williams wird nicht von
Stewarts Synchronsprecher Rolf Schult gesprochen, der bis zum
Sprecherwechsel in der vierten Staffel Picard die deutsche Stimme
geliehen hat.
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