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TOS 2.10 Reise nach Babel


Journey to Babel

Review: Matthias Weber
Statistik: Elisabeth Leidenfrost

Episodenbeschreibung

Sternzeit: 3842,3
Die Enterprise befindet sich auf einer diplomatischen Mission. Sie soll die Delegierten von vielen verschiedenen Föderationsplaneten zum neutralen Planeten Babel bringen. Dort soll über die Aufnahme des coridanischen Systems in die Föderation entschieden werden.
Als letzte werden die Vulkanier an Bord genommen. Kirk, Spock und McCoy empfangen Botschafter Sarek und seine Frau Amanda, die von der Erde stammt. Da die Enterprise zwei Stunden lang im Orbit von Vulkan verweilen wird, schlägt Kirk Spock vor, seine Familie zu besuchen. Da stellt sich heraus, dass Sarek und Amanda Spocks Eltern sind. Offenbar ist das Verhältnis zwischen Sarek und Spock gespannt, da Sarek um eine andere Begleitung bittet, als Kirk Spock auffordert, den Botschafter und seine Frau zu ihren Quartieren zu bringen.

So führt der Captain selbst nun Sarek und Amanda durchs Schiff. Im Maschinenraum treffen sie auf Spock und Sarek reagiert erneut sehr kühl auf seinen Sohn. Er zieht sich in sein Quartier zurück. Amanda erklärt Kirk, dass Sareks und Spocks Verhältnis gespannt ist, seit sich der Sohn dafür entschieden hatte, zur Sternenflotte zu gehen. Sarek hätte es lieber gesehen, wenn sein Sohn seine Kenntnisse der vulkanischen Akademie der Wissenschaften zur Verfügung gestellt hätte. Sarek hatte erwartet, dass Spock entsprechend der vulkanischen Tradition seine Ratschläge befolgt. Jetzt haben sie jedoch seit 18 Jahren nicht mehr miteinander geredet.

Am Abend findet an Bord ein Empfang für die 115 Delegierten statt, die sich an Bord befinden. Während der Feierlichkeit kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen Botschafter Gav, der die Tellariten repräsentiert, und Sarek. Gav ist gegen die Aufnahme von Coridan, während Sarek dafür stimmen will. Da die Tellariten eine sehr streitlustige Spezies sind, wird die Auseinandersetzung ziemlich schnell recht heftig und Kirk muss einschreiten und beschwichtigen.
Nach dieser Auseinandersetzung ziehen sich Sarek und Amanda in ihr Quartier zurück, während Kirk, Spock und McCoy noch ein wenig bleiben und sich unterhalten.

Dann ruft die Brücke und Chekov berichtet, dass die Sensoren ein nicht identifiziertes Raumschiff geortet hätten, welches die Enterprise verfolgen würde. Kirk und Spock gehen auf die Brücke und stellen fest, dass laut Flugplan kein anderes Raumschiff in diesem Sektor unterwegs sein dürfte. Doch bisher stellt das unbekannte Schiff keine Gefahr dar.

Kurze Zeit später wird Botschafter Gav ermordet aufgefunden und McCoy stellt fest, dass er durch Tal-Shaya, eine spezielle vulkanische Hinrichtungsmethode, getötet wurde. Kirk berichtet von der Auseinandersetzung zwischen Sarek und Gav, woraufhin Spock erklärt, dass Sarek nicht emotionell handeln würde, jedoch durchaus fähig wäre einen Mord zu begehen, wenn er einen guten Grund dafür hätte.

Kirk, Spock und McCoy suchen Sarek in seinem Quartier auf. Während Amanda auf die Verdächtigungen empört reagiert, versteht Sarek die Logik hinter dem Verdacht. Er kann jedoch kein Alibi vorweisen, da er sich einen ungestörten Ort zum Meditieren gesucht hatte. Plötzlich bricht Sarek unter starken Schmerzen zusammen. Er wird sofort auf die Krankenstation gebracht und von McCoy untersucht. Der Doktor stellt bei ihm eine spezielle Herzklappenfehlfunktion fest, die nur durch eine komplizierte Operation behoben werden kann.
Da die Anatomie der Vulkanier völlig verschieden von der der Menschen ist, ist die Operation Neuland für McCoy. Außerdem wäre der Blutverlust bei der Operation ziemlich groß und die Enterprise hat nicht genug Vulkanierblut an Bord. Die einzige Möglichkeit ist eine Bluttransfusion von Spock, doch auch für ihn wäre der Blutverlust kritisch. Es gibt jedoch ein experimentelles Medikament, das bei Romulanern erfolgreich zur erhöhten Blutproduktion eingesetzt wurde. Doch es wurde noch nie an Vulkaniern erprobt. Obwohl McCoy Spock von der Einnahme der Substanz abrät, sieht der Vulkanier darin den einzig logischen Ausweg und McCoy beginnt damit, die Operation vorzubereiten.

Inzwichen stellt Uhura fest, dass irgend jemand an Bord Kontakt mit dem fremden Raumschiff hält, welches die Enterprise verfolgt. Bei einem Manöver des fremden Raumschiffs wird überdies deutlich, dass es eine höhere Geschwindigkeit als die Enterprise erreichen kann.

Kirk wird unterdessen vom Andorianer Thelev angegriffen und obwohl der Captain seinen Gegner überwältigen kann, wird er durch einen Messerstich schwer verletzt. McCoy ordnet für Kirk mehrere Tage Bettruhe an, was dazu führt, dass Spock das Kommando übernehmen muss. Der Vulkanier ist nun nicht mehr bereit die Operation mitzumachen, da er der Meinung ist, dass die Enterprise in dieser Krisensituation einen erfahrenen Kommandanten braucht.
Auch Amanda und McCoy können Spock nicht umstimmen. Sarek geht es inzwischen immer schlechter und die Operation ist die einzige Rettung für ihn.

Spock verhört Thelev in der Arrestzelle, doch der Andorianer ist nicht sehr mitteilsam und der Vulkanier kommt mit ihm nicht weiter.

Als Kirk wieder zu sich kommt, erzählt McCoy ihm von der neuen Situation. Der Captain schmiedet einen Plan, wie man Spock dazu bewegen kann, doch die Operation durchführen zu lassen. Er spielt seinem Ersten vor, er sei wieder dienstfähig und löst ihn ab. Spock geht mit McCoy auf die Krankenstation und gerade als sich Kirk von Scotty ablösen lassen will, kommt das fremde Raumschiff näher. Uhura hat inzwischen herausgefunden, dass sich der Sender, der Kontakt mit dem Schiff hält, in der Arrestzelle befinden muss. Zwei Sicherheitsmänner untersuchen Thelev und finden heraus, dass er gar kein Andorianer ist. Seine Antennen sind falsch und in ihnen befindet sich auch der Sender, mit dem er Kontakt zu dem fremden Raumschiff aufnehmen konnte.
Die Wachleute bringen Thelev auf die Brücke und Kirk befragt ihn, was das fremde Schiff vorhat, doch auch er bekommt nichts aus ihm heraus. Die Unbekannten greifen die Enterprise jetzt an und Kirk hat wegen deren besserer Manövrierfähigkeit Probleme bei der Abwehr. Allerdings ist die Bewaffnung des Angreifers nur relativ schwach.

McCoy ist inzwischen mitten in der Operation. Als das Schiff wegen der Angriffe durchgeschüttelt wird, kommt es zu einigen kritischen Situationen.

Kirk wendet eine List an, um das Gefecht für sich zu entscheiden. Er lässt alle Systeme abschalten um den Eindruck zu erwecken, dass die Enterprise manövrierunfähig ist. Die Fremden fallen darauf herein und nähern sich langsam. Unvermittelt lässt Kirk nun die Phaser feuern und landet einen Volltreffer. Als Kirk das Raumschiff zur Übergabe auffordert, zerstört es sich selbst. Auch Thelev bringt sich mit einem schnell wirkenden Gift um.

Kirk verlässt die Brücke und geht auf die Krankenstation. Dort erfährt er, dass die Operation an Sarek erfolgreich war. Nun liegen Sarek, Kirk und Spock im Bett. Spock ist inzwischen eingefallen, um wen es sich bei den Fremden gehandelt hat. Sie kamen vom Orion und wollten die Enterprise zerstören, um einen interplanetarischen Krieg auszulösen, in dem sie dann beide Seiten mit Dilithium hätten versorgen können, welches sie auf dem Coridan-Planeten stehlen. Das Schiff war deswegen schneller als die Enterprise, weil die Crew von Anfang an den Befehl zur Selbstzerstörung hatte und deswegen keinen Treibstoff für den Rückweg einplanen musste.

Nach der Operation versöhnen sich Sarek und Spock wieder.




Bewertung

Bei "Reise nach Babel" haben wir es nach 2.01: Weltraumfieber mit der zweiten richtigen Spock-Folge der Staffel zu tun. Erneut erfährt man eine ganze Menge sowohl über die Vulkanier und ihre Sitten und Gebräuche im Allgemeinen, als auch über Spocks Psyche im Besonderen. Wenn man die beiden Folgen zusammennimmt, sind sie sicher die wichtigsten Vulkanierfolgen der Originalserie, denn nirgendwo werden so viele Informationen über diese Spezies geliefert, wie in diesen beiden Folgen.
Hier lernt man Spocks Familie kennen, die bereits mehrfach erwähnt wurde. Während Sareks Frau Amanda nur noch in Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart zu sehen sein wird, wurde Sarek zu einem ziemlich populären Star Trek-Charakter, der noch in den Filmen Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock, Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart und Star Trek VI - Das unentdeckte Land, sowie in den TNG-Folgen 3.23: Botschafter Sarek und 5.07: Wiedervereinigung Teil 1 auftauchen sollte. Spocks Halbbruder Sybok wird hier allerdings noch nicht erwähnt, im Gegenteil, man gewinnt eher den Eindruck, dass Spock ein Einzelkind ist, was aber auch nicht weiter verwundert, denn es war zu Zeiten der Originalserie auch nicht geplant, einen Bruder für Spock zu kreieren, dieser wurde erst für Star Trek V - Am Rande des Universums aus dem Hut gezaubert.
Man erfährt in dieser Folge auch einiges darüber, wie die Vulkanier ihre Kinder erziehen. In vulkanischen Familien geht es offenbar sehr autoritär zu. Der Mann scheint zu bestimmen und sowohl die Kinder als auch seine Frau müssen ihm gehorchen. Es scheint auch recht förmlich zuzugehen, denn Amanda nennt Sarek regelmäßig Botschafter, anstatt dass sie ihn beim Namen nennt oder ihn als ihren Mann bezeichnet. Auch erfährt man als kleine Zugabe, dass Spock als Kind ein Spielzeug hatte, einen Sehlat.

"Reise nach Babel" ist eine recht komplexe Folge mit mehreren Handlungssträngen. Immer wenn man gerade meint, man wüsste in welche Richtung sich die Handlung entwickelt, macht sie eine 180-Grad-Wendung und beginnt ein völlig neues Thema. Die Folge beginnt schon recht ungewöhnlich mit einer diplomatischen Mission, denn die meiste Zeit war die Enterprise bisher damit beschäftigt Planeten zu erforschen, oder etwas ähnlichem. Diplomatische Missionen kamen dagegen eher selten vor.
Als Sarek an Bord des Schiffes kommt, scheint es sich zunächst um einen der besonders beim US-Publikum beliebten Vater-Sohn-Konflikte zu handeln. Doch dann taucht das fremde Raumschiff auf, ohne dass man genau weiß, was dies für Konsequenzen haben wird. Dann scheint sich eine Kriminalgeschichte zu entwickeln, die aber genauso schnell wieder vergessen wird, um doch wieder zum Vater-Sohn-Konflikt zurückzukehren, diesmal durch Sareks Krankheit ergänzt. Fast schon zur Nebensache wird dadurch die Handlung um den Spion an Bord der Enterprise und das Gefecht zwischen der Enterprise und dem fremden Raumschiff.
Die vielen Handlungswendungen machen die Folge durchaus kurzweilig und überraschend. Allerdings wird zumindest ein Punkt etwas arg schnell abgehakt, nämlich die Kriminalgeschichte. Dass man es noch nicht einmal für nötig hält zu erklären, wie der falsche Andorianer Thelev den Tellariten mit dieser vulkanischen Tötungstechnik ermordet haben soll, ist unbefriedigend. Auch sein Motiv bleibt ziemlich unklar.

Was die Charaktere angeht, so fällt vor allem auf, dass Kirk, Spock und McCoy eigentlich von Folge zu Folge besser ausgearbeitet sind. Es muss kaum noch etwas an den Charakteren herumgefeilt werden.
Zum Beispiel ist es für Spock sehr typisch, dass er seine persönlichen und familiären Gefühle hinter seine Loyalität und Pflichterfüllung gegenüber der Sternenflotte stellt. Dieses Verhalten hat Spock schon des Öfteren gezeigt.
Auch Kirk verhält sich typisch, er riskiert erneut sein Leben bzw. seine Gesundheit, um Sarek und damit auch seinem Freund Spock zu helfen.
Allein die Entwicklung von McCoy lässt einen erneut etwas unbefriedigt zurück, da es bei ihm nämlich keine wirkliche Entwicklung gibt. Natürlich ist auch sein Charakter inzwischen richtig ausgearbeitet und es macht Spaß, seinen Wortgefechten mit Spock zuzuhören, trotzdem wäre es auch mal bei McCoy an der Zeit, etwas mehr über den Hintergrund seines Charakters zu erfahren, denn man weiß im Gegensatz zu Kirk und Spock immer noch wenig über ihn.

Die Schlacht mit dem fremden Raumschiff ist nach "Planeten-Killer" mal wieder ein Weltraumkampf in der Serie. Insgesamt handelt es sich dabei jedoch um einen der schwächeren, vor allem weil sich die Fremden so enttäuschend dumm verhalten und sehr schnell auf Kirks Bluff hereinfallen. Vielleicht liegt es ja daran, dass es sich ohnehin nur um ein Selbstmordkommando handelte. Da waren die Raumschlachten in 1.14: Spock unter Verdacht jedenfalls weitaus fesselnder und auch überzeugender. Jedoch ist es sehr begrüßenswert, dass sich auch hier eine gesteigerte Kontinuität bemerkbar macht, denn Kirk entscheidet das Gefecht, wie für ihn typisch, mit einer List. Auch hier erkennt man die inzwischen sehr routinierte Ausarbeitung der Charaktere.

Die Auflösung des Handlungsstrangs rund um das fremde Raumschiff und um den Spion kommt ein wenig unbefriedigend daher. Man erfährt letztendlich etwas wenig über die Motive der Fremden. Es bleibt aber unklar, wieso die Fremden einen Spion an Bord brachten, wenn sie sowieso vorhatten, die Enterprise zu vernichten. Und was das alles mit dem Mord an dem Tellariten zu tun hatte, bleibt ebenfalls ungeklärt. Man erfährt auch nicht den Auslöser für den Kampf zwischen Thelev und Kirk. Wollte Thelev verhindern, dass die Enterprise in einem Gefecht von Kirk kommandiert wird? Es bleibt leider unklar, wie einiges in dieser Folge.

Ebenfalls interessant ist es, dass die Wahrheitsdrogen, die man bereits in Folge 1.01: Das Letzte seiner Art einsetzen wollte, erneut erwähnt werden. Dass ein solches Foltermittel in der allerersten Star Trek-Folge thematisiert wird, ist nicht weiter erstaunlich, da damals Roddenberrys Philosophie von einer besseren Zukunft noch nicht voll ausgearbeitet war. Umso erstaunlicher ist es jedoch, dass die Wahrheitsdroge hier immer noch bzw. wieder zum Einsatz kommen soll.

Diese Folge bedient sich neben ihrer vielen anderen Elemente auch eines für US-amerikanische TV-Serien ziemlich typischen und oft auch klischeehaften Themas, nämlich des gespannten Vater-Sohn-Verhältnisses. Der deutsche Zuschauer kann da nur den Kopf schütteln. Doch auch die Star Trek-Nachfolgeserien blieben davon nicht verschont. In TNG waren es Will und Kyle Riker (TNG 2.14: Rikers Vater), die Probleme miteinander hatten, während es bei VOY Tom Paris' Schicksal war, Probleme mit seinem Vater zu haben (unter anderem erwähnt in 2.11: Die Schwelle).
In "Reise nach Babel" gewinnt dieses insgesamt doch recht langweilige Serien-Thema einen besonderen Reiz durch die vulkanischen Umgangsformen, die Sarek und Spock miteinander haben. Zwischen den beiden geht es natürlich streng logisch zu und deswegen bleibt auch die sentimentale Versöhnung, die viele dieser Vater-Sohn-Folgen so unerträglich macht, eher unspektakulär.

Etwas erstaunlich ist es, dass Kirk nicht gewusst hat, wer Spocks Eltern sind. Bei einer so berühmten Familie wie der seines Wissenschaftsoffiziers könnte man eigentlich meinen, dass der Captain schon einmal irgendwo gehört hat, dass Spocks Vater Botschafter Sarek ist.

Interessant wird "Reise nach Babel" vor allem auch durch die vielen verschiedenen Aliens, die in ihr vorkommen. In keiner anderen TOS-Folge sieht man so viele davon, die meisten allerdings nur kurz in den Szenen, in denen der Empfang für die Delegierten stattfindet. Doch gerade dafür wurde ein erstaunlicher Aufwand mit den Masken betrieben, denn diese dürften einiges gekostet haben und beim eh knappen TOS-Budget und einer enthaltenen Raumschlacht verdient solche Detailverliebtheit besonderes Lob.
Einzig die schweineartigen Masken der Tellariten wirken etwas lächerlich, doch darüber kann man bei so vielen interessanten Spezies gern hinwegsehen. Zum ersten Mal erblickt man hier auch die Andorianer, eine Spezies, die im Star Trek-Universum noch recht populär geworden ist, obwohl sie eigentlich nie eine sonderlich wichtige Rolle gespielt hat. Erst in "Star Trek - Enterprise" bekamen die Andorianer mit den charakteristischen Antennen auf dem Kopf eine größere Rolle und ihre traditionelle Feindschaft mit den Tellariten wurde stärker herausgearbeitet.
Auch das Raumgefecht wurde mit soliden Effekten versehen. Einzig das Schiff der Fremden ist als rotierender Stern etwas einfallslos ausgefallen. Trotzdem haben die Effekte 6 Punkte verdient.

Vor allem durch die enthaltenen Informationen über die Vulkanier und die neu eingeführten Spezies hat "Reise nach Babel" viel zum heutigen Verständnis des Star Trek-Universums beigetragen.

Nachdem Majel Barrett eine Folge zuvor noch dem Companion ihre Stimme geliehen hatte, gibt es in dieser Folge ein Wiedersehen mit ihr in der Rolle von Christine Chapel.
Autorin der Folge war Stammautorin D.C. Fontana, die damit eines ihrer gewohnt guten Drehbücher beisteuerte.
Regie führte wieder einmal Stammregisseur Joseph Pevney.

Diese Episode wurde vom ZDF synchronisiert. Deswegen fehlen mal wieder einige Szenen, zum Beispiel der Versuch McCoys, Spock zu überzeugen, die Operation durchzuführen. Auch eine Szene zwischen Amanda und Spock und eine zwischen Sarek und Amanda fielen der Schere zum Opfer. Amandas Name wurde im Deutschen unnötigerweise in Emily verändert, was auch noch zu Problemen mit dem 4. Film Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart führte, da Sareks Frau hier korrekt Amanda heißt.
Auch sonst wurden einige kleine Veränderungen in der deutschen Version vorgenommen. Zum Beispiel ist Spocks Blutgruppe im Deutschen XY-negativ, statt t-negativ, wie im Original. McCoy erläutert in einer Szene, dass sein Medikament an Romulanern getestet worden sei. Hier fragt man sich, woher die Föderation Romulaner für medizinische Tests hatte. Die Originalfassung gibt Aufschluss, hier spricht McCoy von Rigelianern.
Außerdem überschreitet die Enterprise mit Sol 15 wieder einmal die Warp 10-Grenze, die es im Original bereits damals gab.
Für die DVD-Version wurden die fehlenden Szenen mit neuen Sprechern ergänzt, außerdem wurden einige Szenen neu synchronisiert. Sareks Frau wird somit in der DVD-Version wieder richtig als Amanda bezeichnet.

Alles in allem handelt es sich bei "Reise nach Babel" um eine sehr gelungene kurzweilige Folge, mit einer guten Handlung und durchweg guter Spannung, die einem fast schon nebenher neue Einblicke in den Charakter Spock verschafft.

Spannung: 5 SFX: 6 Handlung: 5 Gesamt: 5
Zusammenhänge

Majel Barrett ist in dieser Folge zum zum 6. Mal als Christine Chapel zu sehen. Das letzte Mal war sie in Folge 2.03: Ich heiße Nomad zu sehen. Ihr nächster Auftritt ist in 2.12: Wie schnell die Zeit vergeht.

In dieser Folge taucht Mark Lenard zum ersten Mal in der Rolle des Botschafter Sarek auf. Diesen verkörpert er auch noch in den Kinofilmen Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock, Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart und Star Trek VI - Das unentdeckte Land und in den TNG Folgen 3.23: Botschafter Sarek und 5.07: Wiedervereinigung Teil 1. Mark Lenard verkörperte außerdem noch den romulanischen Kommandanten in 1.14: Spock unter Verdacht und in Star Trek - Der Film spielt er einen klingonischen Captain.

Jane Wyatt taucht als Amanda Grayson noch einmal in Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart auf.

Außerdem werden in dieser Folge die Andorianer eingeführt, die in Star Trek noch des Öfteren auftauchen und vor allem in der fünften Serie "Star Trek - Enterprise" (ENT) eine größere Rolle spielen, ebenso wie die Tellariten.

Einen lebendigen Sehlat bekommt man erst in ENT 4.7 "Der Anschlag" zu sehen.

Kleine TOS-Statstik
1. zerrissene Shirts von Kirk: 0
Kirk zieht sein Shirt diesmal freiwillig aus - einmal in seinem Quartier und auch auf der Krankenstation dürfen wir ihn oben ohne bewundern.
2. Anwendungen von Spocks Nackengriff: 0
Spocks Nackengriff kommt hier nicht zum Einsatz.
3. Spocks "Faszinierend": 0 mal
Spock fasziniert hier nichts.
4a. Spocks "logisch": 0 mal
Spock findet hier überhaupt nichts logisch.
4b. Spocks "unlogisch": 2 mal
Spock findet es logisch, dass sein Vater aufgrund der Umstände des Mordes verdächtigt wird.
Spock ist der Ansicht, dass es für McCoy keine logische Alternative gibt, als die Operation an Sarek durchzuführen.

Außerdem:
Spock stellt fest: "Es steckt tatsächlich wenig Logik in Thelevs Angriff auf den Captain."
Einer der Andorianer: "Mörder begehen nur selten eine logische Tat."
Sarek an seine Frau: "Spocks Handlungsweise hat sich nur aus logischen Überlegungen ergeben. Wie soll ich mich für logisches Denken bedanken?"
Sareks Frau: "Ihr und eure Logik, ich kann dieses Wort schon bald nicht mehr hören! Ich will dir nicht sagen, was ich von eurer verdammten Logik halte!"
Sarek auf Spocks Frage, warum er Amanda geheiratet hat: "Weil ich es damals für logisch hielt, sie zu heiraten."
5. McCoys: "Ich bin Arzt und kein...": 1 mal
Spock findet es unlogisch, ohne Grund einen Mord zu begehen.
6. McCoys: "Er ist tot, Jim." und Variationen: 0 mal
Alle leben noch, Jim.
7. tote Rothemden: 0
Die Rothemden bleiben diesmal verschont.
8. hysterisch kreischende Frauen: 0
Keine toten Rothemden diesmal.

Aber:
Ein Botschafter wird ermordet - Genickbruch.
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Ausdruck vom: 20. 04. 2024
Stand des Reviews: 26. 11. 2020
URL: http://www.startrek-index.de/tv/tos2_10.htm