Enterprise auf DVD im
Test:
Die erste Staffel - Aufbruch in die Vor-Kirk-Zeit
Von Malte Kirchner
Die Reise
der
Serie endet, die Reise der DVDs beginnt - am 6. Mai 2005 erschien die
erste von insgesamt vier DVD-Boxen von "Star Trek: Enterprise".
Zweimonatlich werden nun die weiteren drei Staffeln der Serie
folgen.
Die Reise der Enterprise
NX-01 beginnt 113 Jahre vor Captain Kirk, ausgestattet mit dem seinerzeit
neuesten Warp-Antrieb - er schafft Warp 5 -, ist es zum ersten Mal auch
den Menschen möglich, Galaxien zu entdecken, die noch nie ein
Mensch zuvor gesehen hat.
Die erste Staffel beginnt
mit den Piloten "Aufbruch ins Unbekannte" (Broken Bow) enthält
insgesamt 24 Folgen. Im 60-minütigen Bonusmaterial darf ein ausgiebiger
Blick auf die Enterprise geworfen werden. Wer schon immer mal einen
Vulkanier herzlich lachen sehen wollte, wird in den "Outtakes" fündig.
Das Bonus-Feature "Oh Captain, mein Captain!" ist ein Profil
über Hauptdarsteller Scott Bakula.
Mit Captain Jonathan Archer (Scott Bakula) hat die Crew einen
Kommandanten, der als Botschafter der Erde in der Galaxis Freunde
gewinnt, Verbündeten hilft und Feinden Respekt einflösst.
Davon gibt es viele, auch alte Bekannte wie die Klingonen.
Vulkanier dagegen sind der erste Freund, den die Menschen da
draußen haben. Auf der Brücke der Enterprise sind diese durch
den ersten Offizier T'Pol (Jolene Blalock) vertreten. Kein herzliches
Verhältnis - doch man rauft sich zusammen.
Bewertung
"Broken Bow" -
dieser Name des Pilotfilms ist rückblickend (unfreiwillig) Programm beim
Auftakt zur fünften, chronologisch gesehen aber ersten Star Trek-Serie.
Denn "Enterprise" spielt vor allen anderen. Gebrochen also die
Zeitreise in die Zukunft, die mit der Classic-Serie begann und sich über
TNG und DS9 bis Voyager fortsetzte.
"Enterprise" ist
für den Zuschauer gleichermaßen desillusionierend wie begeisternd. Denn
auf der einen Seite ist der Zuschauer durch Vorkenntnisse im
Wissensvorteil und bekommt durch die Serie einen schönen Einblick in die
Details der Sternenflottengeschichte. Auf der anderen Seite sind besonders
die übergreifenden Zusammenhänge mit Bedeutung für die Zukunft allzu
durchschaubar.
Ein
Beispiel: Dass der Temporale Kalte Krieg am Ende der Serie nur gewonnen
werden kann, bedingt ja alleine schon die Zukunft, die dem Zuschauer
bestens vertraut ist. Diese zu verändern, wäre wiederum ein Bruch mit
der ohnehin oft schon zu lückenhaften Kontinuität im Star Trek-Universum.
Buchstäblich also "Broken Bow".
Es war sicher der
schwierigste aller Ansätze, den die Macher der Serie mit der Epoche
wählten. Kann ein Captain vor Kirk denn überhaupt so legendär werden
wie Kirk? Und warum erinnerte sich früher niemand an einen Captain Archer?
Nein, wer
"Enterprise" genießen möchte, sollte am besten gar nichts von
den Nachfolgern kennen. Oder es schnellstmöglich vergessen. Denn für
sich betrachtet ist die Serie besser als sie im Star Trek-Fandom
aufgenommen wurde. "Broken Bow" zählt sicher zu den besseren
Pilotfilmen, ganz im Sinne der Star Trek-Maxime, neue Welten und
Lebensformen zu entdecken.
Die Episoden sind - typisch
für eine erste Star Trek-Staffel - nicht herausragend, aber durchaus
sehenswert. Das frühe Entwicklungsstadium der Föderation ist spürbar.
Mehr Emotionen, mehr Haudrauf, vor allem aber weniger Rationalität
kennzeichnen das frühe Warp-Zeitalter. Und auch die ach so weisen
Vulkanier werden in ein neues Licht getaucht.
Das DVD-Paket im Speziellen
kann sich absolut sehen lassen. Bei der Verpackung wurde eine ganz
ausgefallene Form gewählt. In einer abgerundeten, silbernen Dose befindet
sich der Schuber. Außen ein silber leuchtendes Enterprise-Logo, innen ein
transparenter Schuber in Hellblau. Darin die DVDs.
Doch nicht nur die
Verpackung kann sich sehen lassen. Beim Betrachten wird schnell deutlich,
dass "Enterprise" im DVD-Zeitalter entstand. Von vornherein
scheinen die Macher auch Wert auf das Anlegen von Extras gesetzt zu haben.
So gibt es parallel zu jeder Episode die "Outtakes". Und auch
die Qualität des Ganzen, inklusive der Menüführung und des Designs,
hebt sich durchaus von den anderen, bisher erschienenen Serien ab.
Es ist übrigens auch die
erste Serie, die gleich auf DVD und niemals auf Video erschienen ist.
Geneigte Fans der Serie werden an dem DVD-Paket ihre helle Freude haben.
Generell Star Trek-Interessierte bekommen eine schöne Box an die Hand, um
die Serie besser kennen zu lernen.
In Sachen Verarbeitung eine
ganz klare Kauf-Empfehlung.
Technische Details
DVD Format: 7 x DVD9
Regionalcode: 2
FSK: 12
Laufzeit: ca. 1107 Min.
Bildformat: 1,78:1 Anamorphic Widescreen
Tonformat: Dolby Digital 5.1 / Kommentare: Dolby Surround
Untertitel: dt., engl., daen., norw., schwed.
Extras
-- Die Erschaffung von
ENTERPRISE
- Oh Captain, mein Captain! Ein Profil von Scott Bakula
- Die Besetzung von Staffel Eins: Meinung und Eindrücke
- Im Inneren von Shuttlepod Eins
- Star Trek Zeitreisen
- Geheimnisse der Enterprise
- Admiral Forrest im Mittelpunkt
- Enterprise Outtakes
- Entfernte Szenen
- Star Trek feiern
- Audiokommentar mit Brannon Braga und Rick Berman
- Textkommentar von Michael und Denise Okuda
Weitere
Veröffentlichungen
Staffel 2: 13. Juli 2005
Staffel 3: 07. September 2005
Staffel 4: 03. November 2005
Preis: ca. 100 Euro (UVP)
- http://www.startrek.de